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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück
Autoren: Johanna Lindsey
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dieses verfluchten Keilers!«
    »Du scheinst heute abend recht heikel zu sein«, antwortete Cordella mit einem schadenfrohen Lächeln auf ihren vollen Lippen. Sie überging be wuss t, dass Brenna Dunstan erwähnt hatte. »Ist es zufällig möglich, dass Willow heute lange Zeit nach dir in seinen Stall zurückgekehrt ist? Oder liegt es daran, dass dir nicht mehr viel Zeit bleibt, bis dein Verlobter kommt?«
    »Nimm dich in acht, Della«, sagte Brenna warnend. »Heute abend fehlt mir die Geduld für deine lose Zunge.«
    Cordella sah Brenna mit unschuldig aufgerissenen Augen an und ließ das Thema einstweilen fallen. Sie war rasend eifersüchtig auf ihre jüngere Schwester, das gestand sie sich offen ein. Das war nicht immer so gewesen. Als Cordella und ihre Mutter vor acht Jahren gekommen waren, um auf das schöne Gut zu ziehen, war Brenna nur eine dürre Neunjährige gewesen. Cordella stellte erst einen Monat später fest, dass sie eine Schwester hatte und nicht, wie sie angenommen hatte, einen Bruder.
    Gewiss , sie hatten einander von Anfang an nicht gemocht, weil beide Seiten einander skeptisch gegenüberstanden, aber um die Kluft noch zu vergrößern, kam hinzu, dass sie nichts miteinander gemeinsam hatten. Brenna mit ihrer knabenhaften Art misstraute Cordella, die schon mit zwölf absolut weiblich gewesen war, zutiefst. Cordella hielt Brenna für dumm, weil sie die Schwerter dem Nähen vorzog und sich lieber um die Pferde kümmerte, als Hausarbeiten zu verrichten. Trotzdem lebten die beiden ohne Ausbrüche offener Feindseligkeiten zusammen, und so vergingen die Jahre.
    Dann lernte Cordella Dunstan kennen, einen starken, muskulösen Mann, der ihr Herz höherschlagen ließ. Sie heirateten, und Cordella war fürs erste wirklich glücklich. Aber ihre Freude hielt nur ein Jahr an. Sie endete, als Linnet darauf bestand, dass Brenna bei gewissen Anlässen Frauenkleider trug und als Dunstan sah, welch eine Schönheit sie eigentlich war. Brenna, diese verfluchte Ziege, merkte noch nicht einmal, dass Dunstan sie begehrte. Dunstan dagegen entging es, dass seine Frau davon wuss te. Er wuss te nur, dass ihre Liebe zu ihm in diesem Jahr abgestorben war.
    In Cordellas Eifersucht mischte sich Hass - auf Dunstan und auf Brenna. Sie konnte Brenna nicht offen angreifen, obwohl sie ihr oft gern die Augen ausgekratzt hätte. Brenna war, dank ihrem Vater, gewandt im Kämpfen, und wenn sie aufgebracht war, erstarrte Cordella das Blut in den Adern. Ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken, hatte Brenna Männer getötet. Sie hatte viel Erfolg, und Angus war stolz auf sie.
    Da Cordella unfähig war, gegen Brenna zu kämpfen, konnte sie ihrer Stiefschwester nur Angst vor dem einen machen, was Brenna noch nicht erlebt hatte - vor dem Zusammensein mit einem Mann. Cordella genoss es maßlos, in den Schrecken, nicht jedoch. in den Vergnügungen zu schwelgen, die es bedeutete, einen Mann zu kennen. Sie verhöhnte Brenna bei jeder Gelegenheit, die sich irgend bot, und freute sich über das Entsetzen in diesen grauen Augen. Das war Cordellas einzige Rache. Wenn sie es Dunstan nur auch noch zurückzahlen könnte ...
    Brenna würde bald abreisen, eine Aussicht, von der Cordella wuss te, dass sie die junge Frau erschreckte. Dann würde es meilenweit niemanden mehr geben, der sich mit ihrer eigenen Lieblichkeit messen konnte, und Dunstan würde wieder bei Fuß gehen.
    Cordella schob ihren Teller von sich und sah Brenna versonnen an. » J a, Schwester, jetzt kann das Schiff von Norden also jeden Tag eintreffen. Der Sommer ist schon recht fortgeschritten. Bist du bereit, deinen zukünftigen Gatten zu treffen?«
    »Dazu werde ich nie bereit sein«, antwortete Brenna unglücklich und schob jetzt ihren Teller zur Seite.
    »So wird also die Prinzessin den Löwen vorgeworfen. Es ist jammerschade, dass du bei dieser Angelegenheit nichts zu sagen hattest. Ich hätte nicht erwartet, dass dein Vater dir das antut. Ich hatte schließlich die Wahl.«
    »Du weißt, warum er das getan hat«, fauchte Brenna.
    »J a, gewiss . Um uns alle zu retten«, erwiderte Cordella sarkastisch. »Zumindest weißt du, was du zu erwarten hast. Wenn ich ge wuss t hätte, was auf mich zukommt, wäre ich wie du gewesen und hätte niemals heiraten wollen. Mein Gott, wie ich mich vor den Nächten fürchte, vor dem Schmerz, den ich ertragen muss !«
    Brenna sah sie eisig an. »Della, ich habe heute im Dorf einen Akt der Paarung mit angesehen.«
    »Wirklich? Wie war es denn?«
    »Das
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