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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz
Autoren: Elizabeth Lowell
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aus deinem Kokon befreien.“
    Mit dem Zeigefinger fuhr er an ihrem sanft gebogenen Rückgrat entlang. Janna seufzte halblaut, als das Kleid zu Boden sank. Dann stand sie nackt da. Ty hatte noch nie etwas Schöneres als diese anmutigen weiblichen Formen gesehen. Er zeichnete noch einmal ihr Rückgrat nach und verlängerte die Berührung bis in die schattigen Grübchen über den Pobacken.
    „Case hat im Krieg seinen Verstand gerettet, indem er alle Gefühle aussperrte“, sagte Ty ruhig. „Ich habe einen anderen Weg gewählt. Um nicht verrückt zu werden, schwor ich mir, niemals wieder so viel Schmutz, Not und Zerstörung sehen zu müssen. Wenn ich überlebte, wollte ich mich mit vollkommenen, zarten Dingen umgeben, die nicht an Gewalt und Tod erinnerten. Jedes Mal, wenn ein Körper von einem Kartätschengeschoss durchsiebt wurde, wenn ich in die toten leeren Augen von Kindern sehen musste oder wenn einer meiner Männer starb ... erneuerte ich meinen Schwur.“
    Janna hatte die Augen geschlossen. Sie bebte am ganzen Körper, während sie spürte, wie Ty langsam mit den Fingerspitzen über ihr Rückgrat strich. Es war der Schmerz in seiner Stimme, der ihr Herz erschütterte und die Mauer ihrer Selbstbeherrschung durchbrach. Sie hatte Ty rückhaltlos geliebt, ohne einen Gedanken an das Nachher.
    Jetzt war der Moment gekommen, wo die Zukunft ihr Recht forderte.
    „Es ist alles gut“, sagte sie heiser. „Ich verstehe dich. Du hast dir deine Seidendame verdient. Ich werde nicht...“
    Janna konnte nicht weitersprechen. Ty strich liebkosend über ihren Rücken. Seine Hände glitten nach vom und nach oben, bis sie ihre Brüste umfassten.
    „Weglaufen?“ fragte er und beendete den Satz für sie. Er spürte, wie sich unter seiner federleichten Berührung ihre Brustspitzen härteten. Sein Herz schlug schneller und ließ das Blut heiß durch die Adem pochen. „Das ist gut. Wenn ich dich anfasse, werde ich so verdammt schwach. Ich kann kaum noch stehen, geschweige denn hinter dir herlaufen.“ Er liebkoste zart ihre Brüste, die sich wunderbar unter seinen Fingern anfühlten. „So weich, so warm. Nein, halt still, meine Liebste. Alles ist gut. Wir werden heiraten. Ich muss nur die Kraft finden, dieses Zimmer zu verlassen, und einen Priester auftreiben.“
    „Ty ..." Die nicht vergossenen Tränen und ihre unerfüllten Träume schnürten ihr die Kehle zu. „Du musst mich gehen lassen.“
    „Warum?“ Seine Hände glitten an ihrem Körper entlang und umschlossen die weichen Rundungen. Janna zitterte in wildem Verlangen. „Du willst mich mit der gleichen Macht, wie ich dich will. Habe ich dir gesagt, wie sehr mir das gefällt? Keine Verstellung, keine falsche Scham, nur die süße Antwort deines Körpers auf meine Berührungen.“
    Janna unterdrückte ein verräterisches Stöhnen. „Haben deine Eltern sich geliebt?“ fragte sie verzweifelt.
    Überrascht hielt Ty die Hände still. „Ja. Warum?“
    „Stell dir vor, wie das Leben für dich gewesen wäre, hätten sie sich nicht geliebt. Was geht vor in einem Kind, das weiß, sein Vater harrt bei seiner Mutter aus, weil eine Mischung aus Begehren, Pflichtgefühl und Enttäuschung ihn an sie bindet? Dein Kind verdient etwas Besseres. So wie du“, fügte Janna leise hinzu. „Und ich auch. Dich zu sehen, deinen Körper zu besitzen, aber nicht dein Herz ... das würde mich zerstören, Ty. Willst du das?“
    Sanft drehte er Janna zu sich herum. Trotz der aufwallenden Tränen erwiderte sie seinen Blick offen und frei.
    „Janna“, sagte er leise und beugte sich zu ihr hinab. „Ich ...“
    Sie wandte den Kopf zur Seite und begann hastig zu sprechen. Die Worte stürzten aus ihr heraus, als kämpfte sie verzweifelt um Gehör. „Nein. Bitte hör mir zu. Ich bin vielleicht nicht zart und vornehm wie eine Seidendame, aber auch ein Mädchen aus der Wildnis kann zerbrechen. Du hast einmal gesagt, du würdest mir mehr schulden, als du jemals zurückzahlen kannst. Jetzt hast du die Möglichkeit, etwas für mich zu tun. Lass mich gehen, Ty. Lass mich gehen, bevor ich zerbreche.“
    Mit geschlossenen Augen und die zu Fäusten geballten Hände an die Seiten gepresst, damit sie den Mann nicht anrührte, den sie zu sehr liebte, um ihn einzusperren, wartete Janna, dass er das Zimmer verließ. Sie zitterte unter der Wucht ihrer Gefühle. Ty machte ein heiseres Geräusch. Es drückte Zorn oder Schmerz aus. An dem Luftzug spürte Janna, dass er sich durch den Raum bewegte.
    Tränen rollten
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