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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz
Autoren: Elizabeth Lowell
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suchte. So wenig, wie sie ihren Herzschlag anhalten konnte, brachte sie es über sich, ihn zurückzuweisen. Auch das pulsierende Verlangen ließ sich nicht aufhalten, nicht die Hitze, die sie überflutete, wenn Ty sie berührte. Bei jeder Welle, die in ihr aufbrandete, rief sie laut seinen Namen.
    Die Gewissheit, wie sehr Janna ihn brauchte, steigerte seine Lust zu Qualen. Ty stöhnte und suchte erneut den geheimen Ort, wo ihre Glut auf ihn wartete. Wieder ließ sie ihn zu sich. Die Augen geschlossen, beugte er sich über sie, küsste ihre Lippen, ihre Brüste, ihren leicht gewölbten Bauch und versuchte ihr Dinge verständlich zu machen, für die es keine Worte gab. Dann strich sie mit den Fingern durch sein Haar, und die Worte kamen.
    „Einmal“, flüsterte Ty, „sah ich Lucifer zu dir gehen. Der wilde Hengst legte seinen Kopf in deine Hände, mit einem solchen Vertrauen, dass ich an die Legende von dem Einhorn und der Jungfrau denken musste. Der Anblick machte mich ... unruhig, erstaunt und zornig. Das Einhorn tat mir Leid, weil es durch seine übermächtige Liebe gefangen war. Dann öffnete die Jungfrau ihre Hände und ließ das Einhorn gehen, denn ihre Liebe zu ihm war viel zu groß, um es gegen seinen Willen festzuhalten.“
    Janna ließ die Finger ruhen, bis Ty seinen Kopf an ihre Handflächen schmiegte. Mit der stummen Geste bat er darum, dass sie mit dem Streicheln fortfuhr und ihn durch die Berührung an sich band, wie das Einhorn festgehalten worden war.
    „Das Einhorn lief weg und beglückwünschte sich zu seiner gelungenen Flucht, doch dann ...“ Ty rollte langsam zur Seite und legte sich auf sie. Er berührte sie zwischen ihren Schenkeln. Janna stöhnte lustvoll auf. „Dann“, flüsterte Ty und ließ den Blick nicht von ihren Augen, „erkannte das Einhorn, was für ein Narr es gewesen war. Im ganzen Wald gab es nichts, das erregender gewesen wäre, als von diesem Mädchen berührt zu werden. Kein anderes Wesen konnte sich mit ihm messen. Und die Wohltaten, die die Schöne seiner Seele erwies, überstiegen alle bisher gekannten Wonnen. Also lief das Einhorn zurück und bettelte, noch einmal von ihr beschenkt zu werden.“
    „Was hat sie gesagt?“ fragte Janna leise.
    „Ich weiß es nicht, Janna. Sag du es mir. Was hat sie zu dem Einhorn gesagt?“
    Hinter den Tränenschleiern wirkten Jannas Augen riesig. „Ich liebe dich“, antwortete sie heiser. „Ich werde dich ewig lieben.“
    Janna spürte, wie Tys kraftvoller Körper unter den anstürmenden Gefühlen zitterte. Er beugte sich über sie und küsste die Tränen fort.
    „Ja“, sagte Ty und sah ihr in die Augen. „Ich will, dass du meine Frau wirst, meine Gefährtin, meine Geliebte, die Mutter meiner Kinder, Hüterin meines Herzens, das Licht meiner Seele. Ich liebe dich, Janna. Ich liebe dich.“
    Sie streckte ihm die Arme entgegen. Ty kam zu ihr. Ihre Körper verschmolzen; Weichheit und Kraft verbanden sich. In diesem zeitlosen Augenblick entdeckten sie aneinander, wer sie waren und was sie waren. Ihre entrückte Lust steigerte sich zu einem Funken sprühenden Feuerwerk, in dem sie sich verloren und wieder fanden, als Mann und Frau, vereint in bedingungsloser, übermächtiger Liebe.
    -ENDE-
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