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Wilde Wellen

Wilde Wellen

Titel: Wilde Wellen
Autoren: Christiane Sadlo
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melden soll, Paul und ich machen uns langsam Sorgen, weil wir sie nicht erreichen können.«
    Â»Klar, mach ich.« Caspar gab Gas. Paul? Paul machte sich Sorgen? Das war unmöglich. Paul Racine war tot. Oder sollte er den Sturz doch überlebt haben? Caspar wusste, dass die Zeit gegen ihn arbeitete. Er musste endlich loskommen. Egal was am Hafen los sein würde. Er musste Marie auf sein Schiff bringen und losfahren. So schnell wie möglich.
    Michel sah Caspars Bulli in die Straße zum Hafen einbiegen. Irgendetwas gefiel ihm an dem Jungen nicht.
    Paul war irritiert, als er Marie nicht in seinem Haus vorfand. Michel hatte doch gesagt, dass sie hier auf ihn warten würde.
    Â»Wo ist sie, Merlin? Kannst du mir das nicht sagen?« Der Hund hatte sich wie ein Wilder auf ihn gestürzt, als er das Haus betreten hatte. Seine Freude, ihn zu sehen, war wie immer überschwänglich. Er stellte sich auf die Hinterbeine und versuchte Paul das Gesicht abzulecken. Dabei wimmerte er wie ein Baby.
    Â»Ist ja gut. Ich bin ja wieder da. Alles in Ordnung, mein Bester. Aber jetzt sag mir, wo Marie ist?«
    Vielleicht hatte sie sich ja zu einem Spaziergang aufgemacht. Mit dem Auto, das sie seit ein paar Tagen fuhr, war sie jedenfalls nicht losgefahren. Er sah nachdenklich auf die beiden Weingläser, die auf dem Tisch standen. Hatte sie Besuch gehabt? War sie mit ihm weggefahren? Wenn ja, wer war das gewesen? Und wieso hatte sie ihm keine Nachricht hinterlassen? Michel hatte ihm erzählt, dass Marie die Einzige gewesen war, die Zweifel an der Nachricht von seinem Unfall gehabt hatte. Also, wenn sie wirklich geglaubt hatte, dass er zurückkommen würde, wieso war sie dann nicht hier? Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Wer war hier gewesen und hatte mit Marie Wein getrunken? Hatte er etwas damit zu tun, dass sie verschwunden war? Er schüttelte den Kopf. Er musste aufhören, in allem, was passierte, eine Katastrophe zu sehen. Wahrscheinlich ging Marie in diesem Moment am Strand spazieren. Wollte einfach frische Luft haben und sich ein bisschen bewegen, bevor sie jeden Moment zum Haus zurückkommen würden.
    Â»Komm, Merlin, gehen wir ihr entgegen.« Der Hund sprang davon, kaum hatte Paul die Tür geöffnet.
    Â»Hierher, Merlin, komm, wir nehmen den direkten Weg zum Strand.« Er war den schmalen Stieg, der sich zwischen den Felsen zum Strand hinunterwand, schon fast ganz gegangen, da hörte er Merlins aufgeregtes Bellen. Was hatte der Hund? Wahrscheinlich hatte er einen Kaninchenbau entdeckt. Er pfiff nach ihm. Rief ihn, als er nicht auftauchte. Und stieg schließlich den Weg wieder hinauf zum Haus. Merlin stand mit wild wedelndem Schwanz neben Maries kleinem Auto, das am Wegesrand geparkt war. Er ließ sich durch nichts dazu bewegen, zu Paul zu kommen. Er würde ihn an die Leine nehmen müssen, wenn er Marie wirklich am Strand entgegengehen wollte. Als er bei Merlin ankam, sah er, was den Hund so aufregte. Zwischen den Felsbrocken, die den Weg begrenzten lag ein Stück blauer Stoff. Paul bückte sich und hob es auf. Das war Maries Tuch, das sie oft um den Hals gewunden trug.
    Er fragte sich, wie das Tuch hierherkam. Marie musste es verloren haben. Aber wieso hatte sie nicht gemerkt, dass ihr das Tuch vom Hals gerutscht war? Wieso hatte sie es nicht gleich wieder aufgehoben? Die unbekannten Reifenspuren neben Maries Auto bestätigten ihm, dass Marie tatsächlich Besuch gehabt haben musste. War sie mit ihm weggefahren?
    Â»Weißt du, wer Marie in meinem Haus besucht haben könnte?«
    Michel verstand die Sorge, die in Pauls Gesicht geschrieben stand. Es sah Marie einfach nicht ähnlich, nicht erreichbar zu sein. Und auf die vielen Nachrichten, die sie abwechselnd auf die Mailbox gesprochen hatten, nicht zu reagieren.
    Â»Keine Ahnung. Ich hab nur Caspar davon erzählt. Er war kurz im Lokal gewesen, um zu hören, wie es Marie ging. Er hatte von deinem Unfall gehört und machte sich Sorgen.«
    Â»Caspar Menec? Meinst du, er ist zu meinem Haus gefahren? Und sie ist dann mit ihm weggefahren?«
    Â»Das ist sie sicher nicht. Ich hab Caspar vor einer Stunde gesehen, da war er allein in seinem Auto.«
    Paul ließ der Gedanken an den jungen Menec nicht los. Der intensive Blick fiel ihm wieder ein, mit dem Caspar Marie angestarrt hatte bei der Feier für Leon.
    Â»Ist er in Marie verliebt?«
    Â»Viele Männer dürften in Marie verliebt sein. Wieso
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