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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Autoren: Christine Feehan
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unwiderstehlich angelockt. Ihre Erinnerungen waren bruchstückhaft, nichts als vage Eindrücke: zorniges Geschrei, das Blitzen von Taschenlampen, Arme, die sie fest umschlungen hielten. Ein Herzschlag, der wie wild in ihren Ohren dröhnte. Etwas, das sich wie Fell auf der Haut anfühlte. Manchmal kamen ihr die Erinnerungen wie Alpträume vor, dann wieder konnte sie sich an Augen erinnern, die so liebevoll und stolz auf sie herabblickten, dass ihr Herz zerspringen wollte.
    Sie stand mitten in der Diele und warf Drake einen unsicheren Blick zu, während Conner und Joshua jeden Raum im Haus auf ungebetene tierische Gäste untersuchten. »Wissen Sie bestimmt, dass das Dorf hier in der Nähe ist?« Gerade eben hatte sie noch allein sein wollen, um auszuruhen und sich von der langen Reise zu erholen. Sie war völlig erschöpft, schließlich war sie schon stundenlang unterwegs und litt sehr unter dem Jetlag. Doch nun hatte sie Angst davor, in dem großen Haus allein zurückzubleiben.
    »Es liegt gleich hinter diesen Bäumen«, versicherte ihr Drake. »Das Haus hat fließendes Wasser und am Fluss gibt es ein kleines Elektrizitätswerk. Strom ist also meistens vorhanden, nur ab und zu fällt er mal aus. Wenn das passiert, keine Panik, für den Notfall sind Kerzen und Taschenlampen in den Schränken. Vorräte sind auch da, Sie müssten also alles haben, was Sie brauchen.«
    Maggie sah sich in dem Haus um. Die Räume waren bestens in Ordnung gehalten, es gab weder Staub noch
Schimmel. Trotz der Feuchtigkeit wirkte alles blitzblank. »Wohnt hier irgendjemand?«
    Drake zuckte die Achseln. »Brandt Talbot hat sich in all den Jahren um das Haus gekümmert. Wenn Sie irgendetwas benötigen, fragen Sie ihn. Er hat hier gewohnt, doch von nun an wird er im Dorf bleiben. Er ist Ihnen bestimmt gern behilflich.«
    Irgendetwas an der Art, wie er den Namen des Hauswarts aussprach, ließ Maggie sofort aufhorchen. Sie schaute zu Drake auf und ein ängstliches Beben ging durch ihren Körper. Brandt Talbot. Wer war der Mann, dessen Namen Drake nur flüsternd aussprach? Er hatte sich angehört, als müsse er auf der Hut sein und dabei unaufhörlich mit seinen Augen das dichte Blätterdach abgesucht.
    Die anderen Männer ließen Maggies Gepäck in der Diele zurück, winkten ihr zum Abschied kurz zu und machten sich eilig davon. Drake folgte ihnen in wesentlich gemächlicherem Tempo. An der Tür blieb er noch einmal stehen und schaute sich zu Maggie um. »Legen Sie an den Türen und Fenstern die Riegel vor und laufen Sie nachts nicht draußen herum«, warnte er sie. »Die Tiere hier sind wild.« Dann lächelte er plötzlich, und alle Spuren von Argwohn verschwanden aus seinem freundlichen Gesicht. »Alle hier sind gespannt darauf, Sie kennenzulernen. Sie werden sich schnell bei uns einleben.«
    Maggie stand unsicher auf der schattigen Veranda ihres Elternhauses und sah schweren Herzens zu, wie Drake sie allein ließ. Alles war genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte, und doch ganz anders. Sie befand sich an einem geheimnisvollen, unbekannten Ort, der tief in ihrem Inneren dieses grundlegende Bedürfnis, etwas Wildes und sehr Sinnliches, weckte.

    In den Bäumen hoch über ihrem Kopf raschelten die Blätter, und Maggie schaute auf. Irgendetwas bewegte sich, etwas Gewaltiges, jedoch bewegte es sich ohne jeden Laut. Sie starrte in das dichte Blattwerk und versuchte, einen Umriss, einen Schatten auszumachen. Irgendetwas, das in der stillen Nachtluft Blätter zum Rascheln bringen konnte. War es eine große Schlange? Ein Python vielleicht - die konnten riesig werden.
    Maggie ahnte, dass Gefahr im Verzug war, irgendetwas Gefährliches war hinter ihr her. Verfolgte sie. Belauerte sie mit dem starren Blick eines Raubtiers. Abwehrend legte sie ihre Hand an die Kehle, als wollte sie sich vor dem Biss eines Leoparden schützen, der drohte, ihr die Luft abzudrücken. Vorsichtig, ohne den Blick von dem Baum über ihrem Kopf zu lassen, wich sie einen Schritt zurück in die Sicherheit des Hauses.
    Da zerrte der Wind an den Bäumen und ließ die Blätter tanzen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie dem hypnotischen Blick des Raubtiers begegnete. Von Großkatzen war sie schon immer fasziniert gewesen, doch bislang hatte jeder Kontakt unter strengen Sicherheitsbedingungen stattgefunden. Dieser Leopard, ein seltener schwarzer Panther, war frei, wild und auf der Jagd. Das Starren seiner Augen war beunruhigend, furchteinflößend. Unerschrocken und von goldener
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