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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Autoren: Christine Feehan
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Großkatzen es taten. »Ich schaff das schon.«
    »Vielleicht versucht er, dich zu entführen und zu deinem Onkel zu bringen, aber ich bezweifle das. Ich gehe davon aus, dass er nur herausfinden soll, ob du tatsächlich
dort wohnst. Aber sei trotzdem wachsam, Rachael, für den Fall, dass ich mich täusche.«
    Rio ging die Böschung hoch und zog sie hinter sich her, so dass sie von dem dichten Gebüsch fast gänzlich verborgen wurden. Er verwandelte sich bereits und sein Pelz streifte ihre bloße Haut. Diese wunderbare Verwandlung erstaunte Rachael immer wieder. Es erschien unglaublich, dass sie die Hände in das Fell eines Leoparden graben konnte, und noch unglaublicher, dass sie ihm über den Rücken streichen und die Ohren kraulen durfte. Trotz der höchst realen Bedrohung durch ihren Onkel lächelte Rachael glücklich, als sie ihrer wilden Natur erlaubte, zum Vorschein zu kommen.
    Der Rückweg durch den Wald dauerte viel länger, denn sie schlichen vorsichtig über einen Pfad, der von ihrem Haus fortführte. In einem Wäldchen, in dem dünne Bäume besonders dicht zusammenstanden, hatten sie eine kleine Hütte errichtet. Rio hatte Wert darauf gelegt, dass es für einen Scharfschützen schwer war, durch die Bäume zu schießen. Wenn Armandos Killer Rachael umbringen wollte, musste er es aus der Nähe tun. Das hieß, er würde zum Angriff die Leopardengestalt benutzen.
    Während sie durch den Wald streiften, blieb Rachael nahe bei Rio, damit die Gibbons und Vögel sicher sein konnten, dass sie nicht auf der Jagd waren. Der Eindringling sollte nicht darauf aufmerksam werden, dass sie sich durch Büsche und Bäume auf die neue Hütte zubewegten. Sie hatte nur drei Wände, genau wie die Rasthütten, die von den Einheimischen benutzt wurden, wenn sie von einem Ort zum andern unterwegs waren. Die offene vierte Seite wurde von dem Blätterbaldachin und einem Strohdach geschützt.

    Rachaels Kleider befanden sich bereits in der Hütte, und sie verwandelte sich rasch, um etwas anzuziehen. Rio blieb in der Leopardengestalt und sah ohne mit der Wimper zu zucken aufmerksam zu, wie sie ihre Jeans und ein Hemd überzog. Sie lächelte ihn an, beugte sich herab und drückte ihm einen Kuss auf den Leopardenkopf. »Pass auf dich auf, Rio. Und achte auf Elijah.« Ihr Herz pochte laut, und sie wusste, dass der Leopard es hören konnte, genauso wie er die Angst riechen konnte, die ihr wie ein schlechter Geschmack auf der Zunge lag. Als das riesige Tier sich an ihrem Bein rieb, schlang sie einen Arm um seinen kräftigen Nacken. »Unterschätz ihn nicht. Armando Lospostos ist ein Monster. Das darfst du nie vergessen, nicht einen Augenblick.«
    Rio hätte sich am liebsten verwandelt, nur für einen Moment, um sie tröstend in den Arm zu nehmen und sie aufzumuntern, doch er wagte es nicht. Im Wald herrschte lebhafter Nachrichtenaustausch. Armando hatte getan, was Elijah nicht erwartet hatte, er war tatsächlich mit einem großen Tross Männer und einem Killerleoparden angerückt. Offenbar wollte er sich seine Chance nicht entgehen lassen. Er hatte seinen Spion gleich losgeschickt, noch ehe das Camp stand, das einige Meilen flussaufwärts errichtet wurde. Rio hoffte, dass Elijah den Nachrichten, die von den Tieren am Fluss und im Wald verbreitet wurden, ebenso lauschte wie ihre menschlichen Verbündeten.
    Rio rieb sich noch ein letztes Mal zärtlich an Rachael, ehe er nah der offenen Seite der Hütte in die niedrigen Äste eines Baumes sprang. Sie wirkte einsam und verletzlich. Und genauso sollte sie auch aussehen, aber verdammt nochmal, es brach ihm trotzdem das Herz. Er verschwand im dichten Laub, und obwohl er wusste, dass sie ihn nicht
mehr sehen konnte, hoffte er, dass sie seine Gegenwart spürte. Wenn der Leopardenschnüffler sie nicht bloß ausspionieren sollte, sondern ihr irgendwie zu nahe käme, würde er ihn zweifelsohne töten müssen.
    Der fremde Leopard brauchte einen Tag und eine Nacht, um Rachaels kleine Hütte zu finden. Sie lag mit klopfendem Herzen allein im Bett, atmete tief ein und aus, und versuchte, ihre wilde Seite zu unterdrücken und das Lamm zu spielen, das das Monster, das ihr Leben ruiniert hatte, in die Falle lockte. Sie aß allein, verrichtete endlose, nutzlose Arbeiten und tat generell sehr beschäftigt. Sie ging sogar so weit, in der Nähe der Hütte eine Art Garten anzulegen, in dem sie Kräuter pflanzte. Und die ganze Zeit spürte sie Rio ganz in ihrer Nähe. Sie sah ihn nicht, doch sie wusste, dass er da
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