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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Autoren: Christine Feehan
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zu sein. Das Wasser war erstaunlich blau, und die weißen Dunstschleier hingen wie flauschige Wolken in den Blättern oben. Die Dämmerung brach herein, von dem sanften grauen Himmel angelockt kamen die Fledermäuse hervor und kreisten auf der Jagd nach Insekten lauernd über der Wasseroberfläche. Sie schaute quer über den kleinen Teich zu Rio hinüber. Er lag lang ausgestreckt auf einem großen grauen Felsblock und beobachtete sie mit seinen ausdrucksvollen grünen Augen.
    »Ich liebe diesen Ort, Rio. Kommst du oft hierher?«
    »Immer wenn ich ein schönes langes Bad nehmen und gemütlich schwimmen möchte«, antwortete er, ohne den Kopf zu heben. Er sah einfach nur zu, wie sie verführerisch wie eine Wassernymphe im taillenhohen Wasser stand. »In diesem Teich gibt es keine Blutegel, deshalb kann man hier gefahrlos schwimmen.«
    Rachael lächelte ihn an und watete auf ihn zu. Von den Zweigen mehrerer Bäume ringsum stoben Vögel auf und ihre aufgeregt flatternden Flügel erfüllten die Luft mit einer Art Summen. Sie erstarrte mitten im Schritt und schaute zu dem aufgestiegenen Schwarm empor. Ihr Herz begann zu klopfen. Über den Teich hinweg suchte sie Rios Blick. Er lag längst nicht mehr faul auf dem Stein, sondern hatte sich wachsam hingehockt. Ohne sie anzusehen, machte er ihr mit der Hand ein Zeichen, sich in einem Halbkreis zu ihm hinzubewegen.

    Rachael schaute zu den zwei kleinen Nebelpardern hinüber, die halb versteckt in dem buschigen Farn lagen. Müde vom Raufen waren die beiden im Schutz der filigranen Wedel eingeschlummert, doch nun waren sie ebenso aufmerksam wie Rio und hielten mit weit aufgerissenem Maul und aufgestellten Ohren die Nase in den Wind. Sie zwang sich, in die Richtung weiterzugehen, die Rio ihr gewiesen hatte. Er wollte, dass sie sofort aus dem Wasser kam und sich bessere Deckung suchte. Die Wächter des Waldes hatten Alarm geschlagen. Ein Jäger war in ihr Reich eingedrungen.
    Rio schlang den Arm um sie. »Alles in Ordnung. Wir wussten ja, dass es bald so weit sein würde. Für ihn ist es wichtig, dass er dich entdeckt.« Rio hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. »Aber erst, wenn du dir etwas angezogen hast. Wir haben eine ziemlich deutliche Spur zu der kleinen Hütte gelegt, die Tama und Kim für dich gebaut haben. Du tust wie eine Einheimische, die versucht, allein zurechtzukommen.«
    Rachael lehnte sich trostsuchend an ihn. Rio nahm sie fester in den Arm. »Wir müssen es aber nicht unbedingt so machen, sestrilla . Wenn du Angst hast, finden wir einen anderen Weg, wie er dich sehen kann.«
    Entschlossen schüttelte sie den Kopf. »Nein. Ich spiele den Köder. Armando hat mich Elijah so oft als passives Opfer vorgeführt, dass es ein schönes Gefühl ist, endlich etwas tun zu können. Auch wenn ich nur ein Dummerchen in einer Eingeborenenhütte spiele, um Armandos Spion zu täuschen. Das gibt mir ein wenig Macht über dieses schreckliche Monster. Armando hat Elijahs Leben zerstört, und ich war das Mittel zum Zweck.«
    Rio knabberte an ihrem Ohr, während er sie zielstrebig
aus dem Wasser in den Schutz der Bäume führte. »Wir verwandeln uns hier, Rachael. Als Leopardin bist du besser getarnt. Wir müssen aber einen großen Bogen um Armandos Spion machen und dich zur Hütte zurückbringen. Wir wollen doch nicht, dass er den Geruch der Leopardin aufnimmt und entdeckt, dass du dich verwandeln kannst. Zeig dich ihm aus der Entfernung in menschlicher Gestalt. Ich passe auf dich auf. Eine falsche Bewegung und ich töte ihn.«
    Rachael zuckte zusammen. Diese Schonungslosigkeit war typisch für ihn. »Bist du sicher, dass er allein ist? Dass nur der Spion kommt, nicht mein Onkel?«
    »Horch auf die Tiere. Sie melden einen Leoparden, und er ist unterwegs zur Hütte.«
    Rachael atmete tief. »Was ist mit Fritz und Franz? Du musst dafür sorgen, dass sie wegbleiben. Ich will nicht, dass ihnen etwas zustößt. Du weißt doch, dass sie dir überallhin folgen.«
    »Mach dir keine Sorgen, wir haben schon oft zusammen gejagt. Unsere Falle wird zuschnappen, Rachael. Das Ego deines Onkels ist viel zu groß, um dem Killerleoparden die Beute zu überlassen. Wenn er glaubt, dass er dich direkt vor Elijahs Nase töten kann, wird er anbeißen.«
    »Um mich brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Ich gebe zu, dass ich Angst habe, aber ich sehe das eher positiv. Endlich kann ich einmal etwas für Elijah tun.« Sie drückte das Gesicht an seine Schulter und rieb es liebevoll an ihm, so wie
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