Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
und Mustafa vorbei, aber da kommt Lino und fegt ihnen
     den Ball von den Füßen, schießt ihn flach rüber zu Ella. Ella stoppt mit links und schießt mit rechts zu José. José rast durchs
     Mittelfeld, er hört und sieht nichts, obwohlLino sich die ganze Zeit anbietet, und dann kommt das starke Mädchen, der Libero von Bornsloh, und im Nu ist José den Ball
     los und schlittert über den nassen Rasen wie über Seife. Frau Wilms ruft: »Foul!« Der Pinkler und der Beulenkumpel sind auch
     da. Sie stehen am Spielfeldrand und grölen: »Gelbe Karte, rote Karte, raus die Sau!«
    Aber der Schiedsrichter schüttelt den Kopf, dass die Tropfen aus seinen Haaren fliegen.
    José steht auf, spuckt Gras aus - das Spiel geht weiter. Der Ball ist in ihrer Hälfte, kurz vor dem Strafraum! Lino rettet
     ihn, schlägt ihn bis zur Mitte, wo Carmen ihn annimmt; Carmen passt zu Elisabeth; Elisabeth lässt sich den Ball von einem
     dünnen, großen Mädchen abnehmen, stochert ihr noch nach, aber weg ist sie.
    Ella prescht los, kämpft mit ihrer Gegenspielerin um den Ball, gewinnt den Zweikampf, läuft nach vorn, flankt zu Lino.
    » Olé-oléoléolé! «, rufen ein paar ältere Zuschauer.
    Mustafa gibt den Ball an Ella weiter. Ella wird angerempelt. Sie rempelt zurück und haut mit aller Kraft den Ball weg, bevor
     sie ihn verliert. Der Blick verschwimmt im Regen, man kann nicht so gut zielen, aber bis jetzt geht es für Victoria ganz gut
     voran.
    Lino umdribbelt zwei Spieler, passt dann quer, genau auf seine rasende Schwester zu. Sie legt ihreganze Kraft in den nächsten Schuss, schießt aufs Tor, aber die Torwartfrau faustet den Ball weg, genau auf Sarahs Kopf. Die
     zierliche Sarah fällt um, Lino schnappt sich den Ball und holt aus. Ein Schuss wie ein Strich! Alle rufen: »Tooor!« Und tatsächlich,
     der Ball geht knapp an dem herauslaufenden Torwart vorbei, rechts ins Netz.
    Der Platz bebt. Ella springt ihren Bruder an. Lino umarmt sie. Und dann gibt sie ihm einen Kuss. Mitten auf den Mund.
    »Äääh!«, sagt Lino und wischt sich mit dem Handrücken über die Lippen, aber da kommen schon die anderen Spieler und jubeln
     ihm zu. Seine neuen Kumpels springen wie wild am Platzrand herum und wedeln mit den Brettern.
     
    Lino und die anderen gehen zur Mittellinie. Er schaut in die Zuschauermenge, da wo Mama und Papa stehen, sind auch die Ex-Südtiger.
     »Li-no! Li-no!«, jubeln sie ihm zu.
    »Eins zu null für Victoria in der siebten Minute«, ertönt es durch ein Megafon. »Torschütze: Lino Schäfer.« Und dann klatschen
     und tröten und grölen die Zuschauer wieder: » Olé-oléoléolé   ...!« Steffi springt wie wild auf der Stelle herum.
     
    In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit geht es zu wie im Schwimmbad. Alles hüpft und springt und drängelt durcheinander,
     andauernd wird gepfiffenund geschrien und nass ist es sowieso. Ella rennt einen zierlichen, sehr schnellen Jungen um und wird mit erhobenem Zeigefinger
     verwarnt. »Na, na, na!«, sagt der Schiedsrichter und hilft dem Jungen wieder auf die Beine. Ella muss sich bei ihm entschuldigen.
     Dem Schiedsrichter tropft Regenwasser von der Nase. Das ist bestimmt gut für seinen Garten.
    Ella ist inzwischen so nass, dass es schon wieder schön ist, das T-Shirt klebt an ihr wie eine zweite Haut. Die Knie sind schwarz.
    Die paar Fans von Bornsloh 03 versuchen, ihren Spielern Mut zu machen, und feuern sie an: »Jetzt lauft doch mal!«, und: »Los,
     schnapp dir den Ball!«, und »Schieß, Mädchen, schieß!« Die weißen Apothekertrikots der Bornsloher sind inzwischen kräftig
     eingematscht.
    Kurz vor Abpfiff der ersten Halbzeit köpft die Liberofrau von Bornsloh den Ball über zwei Mittelfeldspieler von Victoria hinweg
     und liefert einem Stürmer damit eine gute Vorlage. Ella kann nicht mit ansehen, wie er an den Verteidigern vorbeirast, direkt
     auf Bonita zu, die plötzlich so klein und verloren im Tor aussieht. Sie rennt in die eigene Abwehr, wirft sich in das Gedrängel
     im eigenen Strafraum und klärt den Ball ins Aus.
    Die erste Ecke für Bornsloh 03.
    Herr Kübel brüllt sich die Lunge aus dem Hals. Die Verteidiger sollen sich vor die Torpfosten stellen. »Mustafa, geh du an den kurzen; Svenja an den langen!«
    Lino und Ella sind am Elfmeterpunkt und versuchen, die Stürmer von Bornsloh zu decken, aber die trippeln hin und her, vor
     und zurück. Ella macht es ganz nervös, besonders jetzt, wo der Ball genau auf sie zukommt, aber die Gegenspielerin schnappt
    
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher