Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
Bornsloh 03.«
    Lino lässt sein Brett hochflutschen, beinahe wärees an Malles Gipsarm geknallt. Lino stemmt es sich in die Hüfte wie einen Ball.
    »Das wär die Gelegenheit«, sagt Malle. »Wir könnten es ihnen endlich zeigen! Wir haben eine tolle Mannschaft. Mit dir schaffen
     wir das!«
    »Jau!«, ruft einer. »Macht sie alle!«
    Jurek sagt: »Was gibt es da zu diskutieren, Lino? Du spielst mit und wir sehen endlich mal wieder ein super Spiel.«
    »Logo!«, rufen die anderen. »Wir kommen alle mit. Morgen geht's rund. Könnt ihr nicht noch ein paar Spieler gebrauchen? Ich
     hätte auch mal wieder Lust, einen Ball zu treten.«
    Sie knuffen Lino in die Seite, tätscheln ihn und feuern ihn jetzt schon an. Er sagt nicht Nein; er lächelt sogar ein bisschen.
     
    »Das ging ja einfacher als befürchtet«, sagt Bonita auf dem Rückweg. Ella hat weiche Knie und einen trockenen Hals.
    »Er hat noch nicht Ja gesagt«, sagt sie. »Ich trau mich gar nicht nach Hause.«
    »Wird schon nicht so schlimm werden«, sagt Malle. »Ging doch ganz einfach.« Das muss Malle gerade sagen!
    »Du hast gut reden. Du hast deinen Teil schon hinter dir!«
    Bonita legt einen Arm um ihre Freundin. »Wird sich schon einrenken«, sagt sie und: »Malle hatdas echt toll gemacht.« Sie schielt zu Malle. »Na ja, mit anfänglicher Ladehemmung.«
    Malle wird rot und die Mädchen kichern. Malle fängt an, über das Spiel zu reden. Er geht alles durch. Die Mädchen verdrehen
     die Augen.
    »Also fußballtechnisch ist Lino   ...«
    »Halt doch mal deine Klappe, Malle!« Bonita unterbricht ihn plötzlich. »Ich kann dein
fußballtechnisches
Gelaber nicht mehr hören.«
    Bevor Malle noch was sagen kann, kommt der Bus. Er ist beleidigt. Im Bus setzt er sich zwei Reihen hinter Ella und Bonita.
     Er tut, als gehöre er nicht zu ihnen. Als in der letzten Reihe zwei Sitze frei werden, gehen Ella und Bonita dorthin und kitzeln
     ihn von hinten. Erst ist er sauer, dann muss er lachen. Als sie aussteigen, gehen sie zu dritt nebeneinander her.
     
    Am Abend kommt Lino noch später als sonst. Papa ist zum Glück nicht da und Mama telefoniert mit Frau Schubert. Sie hat Ella
     schon zweimal ein Zeichen gegeben, dass sie sich das Essen in der Mikrowelle warm machen soll. Ella hat keinen Hunger. Sie
     hat einen Kloß im Hals. Der geht auch mit viel Wasser nicht weg, und als sie die Haustür hört und Lino endlich kommt, wird
     der Kloß noch dicker.
    »Da habt ihr euch ja was ausgedacht«, sagt Lino, aber er sagt es ganz normal. Nicht laut, nicht böse, nicht gehässig. Er wirft
     seine Sporttasche in dieEcke und geht in die Küche, nimmt sich ein Glas Milch aus dem Kühlschrank und fragt: »War das deine Idee?«
    Ella schüttelt den Kopf, dann nickt sie, dann schüttelt sie wieder den Kopf und sagt: »Doch!«
    Lino dreht sich zu ihr um. Ihr wird ganz schummrig unter seinem Blick. »Und woher weißt du, dass ich am Museum skate?«
    »Bonita hat dich gesehen.«
    Er trinkt das Glas Milch in einem Zug aus.
    »Das ist jetzt mein Sport«, sagt er und wischt sich über den Mund. Seine Augen funkeln. »
Skaten
macht tierisch Spaß! Und die Jungs sind auch cool.«
    »Ja«, sagt Ella. »Und wir brauchen dich ja auch nur morgen   ...«
    »Warum fragt ihr nicht jemand anders? Warum ausgerechnet mich?«
    »Weil du der Beste bist«, sagt Ella leise.
    »Ach so?«, sagt Lino.
    »Natürlich. Und das wissen deine neuen Kumpels auch, sonst hätten sie ja nicht gleich für dich zugesagt. Und sie kommen sogar!«
    »Und was sagen eure Trainer dazu?«
    »Wir brauchen dich ganz dringend, Lino!«
    »Ach, auf einmal!«
    »Lino, bitte.« Ella fasst ihn an den Arm, aber er schüttelt sie ab.
    »Und welche Position würde ich spielen?«
    »Im Sturm.« Ella schluckt. »Mit mir.«
    Lino kaut auf der Unterlippe herum. Mama ist fertig mit Telefonieren und kommt in die Küche. Schaut von einem zum anderen
     und holt tief Luft.
    »Habt ihr euch endlich wieder vertragen?«, fragt sie. »Na prima, dann können wir ja jetzt essen. Papa ist beim Chor. Es gibt
     Spaghetti.«
    »Ich geh jetzt erst mal duschen«, sagt Lino.
     
    Am Abendbrottisch ist es mucksmäuschenstill, man hört sogar die Backuhr ticken. Alles was Mama fragt, wird nur mit Ja oder
     Nein beantwortet oder gleich überhört.
    »Na, ihr seid ja wieder gesprächig«, sagt Mama und lobt ihr Essen selbst. Beim Tischabräumen müssen beide mithelfen. Wortlos
     klappern die Teller, rasselt das Besteck. Mama legt den Parmesan in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher