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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball
Autoren: dtv
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ihn ihr einfach vor der Nase weg, zum Glück tritt Lino dazwischen!
    Ella überholt sie von rechts und klaut ihr mit links den Ball. Lino bietet sich an, ohne Manndeckung! Er trickst einen Gegner
     aus und schlägt den Ball weit weg, bis über die Mittellinie. Svenja kriegt ihn an die Birne und torkelt zurück, aber die Retter
     sind schon unterwegs: Ella, José und Tom. Sie spielen sich den Ball im Laufen zu. Alles sitzt, alles ist perfekt und auf dem
     aufgeweichten Boden flutscht der Ball umso besser. Und dann kommt DER Schuss, von Lino: Der Ball macht einen Bogen über die
     gegnerischen Verteidiger, fliegt wie ein Frisbee um den Torwart herum und landet links oben an der Latte!
    »O nein!« Lino schlägt sich die Hände vors Gesicht. Eine Bananenflanke, die sich gewaschen hat! Einen Zentimeter weiter und
     es wäre ein fettes Tor gewesen! Aber die Torwartfrau hat den Ball fest in den Händen.
    Dann kommt der Abpfiff. - Die erste Halbzeit ist vorbei. Es bleibt beim 1:0 für Victoria.
     
    In der Pause müssen sich alle von Victoria umziehen, in einer Umkleidekabine; in der anderen sind die Gäste. Die Mädchen geben
     sich gegenseitig Sichtschutz. Die Jungs laufen mit nacktem Oberkörper herum und recken ihre Hühnerbrüste. Handtücher werden
     ausgeteilt. Die Haare sind nass und strubbelig. Lino ärgert sich, spuckt auf den Boden. Malle tröstet ihn. »Das war der Schuss
     des Jahrhunderts, wirklich riesig« - und äfft Frau Wilms damit nach, aber Lino weiß ja nicht, dass Frau Wilms immer »riesig«
     sagt, und spuckt noch mal in den Umkleideraum.
    »Das war Pech!«, sagt Ella. »Vergiss es!«
    José meckert, er sei ganz oft frei gewesen und niemand hätte ihn angespielt.
    »Ihr müsst immer gucken, wer frei steht«, sagt Herr Kübel, »aber ihr habt gut gekämpft. Weiter so und ihr macht sie nass!«
    »Das sind sie schon«, sagt Lino.
    Das hätte er besser nicht sagen sollen, denn schon in der dritten Minute der zweiten Halbzeit kommt der Ausgleich durch den
     dünnen, schnellen Jungen, der Bonita aus dem Tor lockt, sie rauslaufen lässt und den Ball über sie ins Netz hebt. 1:1!
    Nun ist die Hölle los. Lino spuckt wütend in den Regen. Ella sucht seinen Blick. Mit einem überraschenden Angriff zu zweit,
     gleich nach dem Anstoß, könnten sie es schaffen. Aber Lino schaut sie nicht an.
    Nach dem Anstoß wird gestochert und wild um sich geschossen und Ella kommt nicht mal an den Ball ran. Das Tempo hat sich gesteigert,
     die Apothekenmannschaft aus Bornsloh dreht richtig auf. Dafür hat der Regen nachgelassen.
    »Ihr müsst die Gegner abfangen!«, brüllt Herr Kübel. »Nicht alles den Verteidigern überlassen!«
    Im Moment findet das Spiel nur in Victorias Hälfte statt, bis der kleine Tom einen Zweikampf gewinnt, sich aus dem Gewusel
     herauslöst und in die andere Richtung passt. José nimmt an, gibt an Ella weiter. Ella flankt zu Lino. Wunderschöne Vorlage!
     Lino stürmt los, wird von zwei Spielern in die Mangel genommen, kämpft sich frei, dreht sich um die eigene Achse, schießt
     und trifft!
    2:1 für Victoria.
    Ella springt den Bruder im Laufen an und Lino läuft mit ihr huckepack über den Rasen. Die anderen springen auf sie drauf,
     reißen die beiden zu Boden. Es wird dunkel unter den anderen. Ella hört Lino lachen. Endlich! Zwischen all den Armen, Beinen
     und dem Matsch kriegt sie ihren Bruder zurück!
    Der Schiedsrichter entwirrt das Knäuel, fordert zum Weiterspielen auf. Lino und Ella gehen Arm in Arm zum Mittelpunkt. Dann
     lässt er sie los, weil er die Fäuste hochreißt und seine Fans anspornt. Jurek und die anderen trommeln auf ihren Brettern
     herum und Jurek ruft: »
Victoria ist noch viel fitter, auch ohne Pillen von Doktor Ritter

    Mama und Papa klatschen sich die Hände wund und Marion, Mamas Freundin, ist auch da und ruft andauernd: »Bravo! Bravissimo!«,
     als wäre sie in der Oper.
    Und dann geht's rund. Ella weiß gar nicht, wie sie die restliche Zeit noch überstehen soll. Es geht alles so schnell, dass
     sie den Ball kaum noch sieht, geschweige denn berührt. Bornsloh 03 schießt nach wenigen Minuten das Ausgleichstor.
    Wie konnte das passieren?
    Jetzt steht es 2:2 und es sind nur noch neun Minuten zu spielen. Bornsloh 03 wechselt ein Mädchen aus. Nun hat Ella eine kleine,
     wilde Apothekenbraut als Gegenspielerin. Die nimmt ihr gleich den Ball ab und zieht los, volle Pulle aufs Tor. Aber Bonita
     hält.
    Jetzt ist Lino da. Guckt sie an, herausfordernd, aber sie weiß,
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