Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
Gesicht. Eine Hundenase schnüffelt ihr entgegen. Im Nu
     sitzt sie gerade auf der Bank und wischt sich über die Wange. Der Hund steht mit zwei Beinen auf der Bank und hechelt ihr
     entgegen. Er wird zurückgepfiffen und läuft zu seinem Herrchen.
     
    Ella geht schnell noch auf die Toilette. Jetzt weiß sie, was sie sagen wird, wenn der Hempstädt sie fragt, wo sie war. Sie
     sagt ganz einfach, sie hätte verschlafen. Dann braucht sie für eine Stunde bestimmt keine Entschuldigung. Aber es wäre schön,ihm nicht gleich jetzt zu begegnen. Reicht ja, wenn sie es ihm morgen sagt.
    Auf der Toilette trifft sie Bonita. Die will natürlich auch wissen, wo Ella in der ersten Stunde war.
    »Hab verschlafen«, sagt sie.
    »Glaub ich dir nicht.« Bonita betrachtet im Spiegel ihre Zähne und zupft sich den Pony zurecht.
    »Warum nicht?«
    »Weil dein Bruder um acht in der Schule war.«
    »Na und?«, sagt Ella. »Was hat Lino damit zu tun?«
    »Ihr frühstückt doch immer zusammen, oder nicht?«
    »Ja, schon   ...«
    »Siehste, genau wie bei uns. Ich sitze mit meiner Mutter und meinen Schwestern zusammen am Tisch, wenn wir zur gleichen Zeit
     zur Schule müssen. Also hast du geschwänzt.«
    Ella beißt auf ihre Unterlippe und funkelt Bonita an.
    Aber Bonita sagt: »Mensch, guck nicht so böse. Ich verpetz dich schon nicht. Wenn du willst, können wir uns heute Nachmittag
     treffen und dann zeig ich dir, was wir in Mathe gemacht haben.«
    Plötzlich ist die Luft zum Widersprechen raus. Sie haben auf dem Platz so gut zusammen gespielt, warum soll Bonita ihr nicht
     auch Mathe beibringen - wenn sie so scharf drauf ist?
    »Na gut«, sagt Ella. »Um drei bei mir?«
     
    Punkt drei klingelt es. Bonita hat Äpfel mitgebracht und ihr Fußballalbum. Ella will sich sofort darauf stürzen, aber Bonita
     ist knallhart: »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen«, sagt sie und zieht das Mathebuch aus dem Rucksack. Ella muss eine volle
     Stunde lang überlegen und rechnen und sich konzentrieren, fünfzehn Minuten länger als eine normale Mathestunde! Bonita lässt
     nicht locker. Sie scheint Spaß am Quälen zu haben. Wenn sie mal Lehrerin wird, dann Gute Nacht für die armen Kinder.
    »Ella, träum nicht«, sagt Bonita in strengem Ton. »Je schneller wir mit den Aufgaben durch sind, desto früher zeige ich dir
     mein Fußballalbum.«
    Endlich hat sie alles geschafft. Ohne Fehler! Und die Textaufgaben waren auch gar nicht so schwer. Sie essen die Äpfel und
     gehen in Ellas Zimmer.
    »Sieht gemütlich aus«, sagt Bonita und lässt sich aufs Bett plumpsen. Sie legt das Album auf ihre Knie.
    Ella setzt sich neben sie. Bonita sagt, sie sei auch Bayern-München-Fan, und bestaunt Ellas Fahnen und Schals. Die Tasse auf
     dem Schreibtisch, in den Bayern-Farben rotblau, findet sie super.
    Ella zeigt ihr Zeitungsartikel, Bilder und Autogrammkarten von Luca Toni, Rib ry und dem torgefährlichen Holländer Arjen Robben,
     der schon mit 12   Jahren Top-Fußball gespielt hat.
    Bonita zieht ein Hochglanzfoto von Schweinsteiger mit seiner Freundin aus ihrem Album. »Guck mal, hier küsst Schweini seine
     Sarah.«
    »Zeig mal her!« Ella beugt sich über das Bild. »Iiiih! Der drückt sich ja an ihrer Nase platt.«
    Bonita hat auch noch eins, wo Schweini im Anzug und Sarah in einem eleganten Kleid zu sehen sind. »Ach, ist das nicht ein
     schönes Paar?«, seufzt sie. »Sogar sein Nummernschild hat er Sarah gewidmet. Und seine Luxusvilla hat er auch wegen ihr aufgegeben
     und wohnt jetzt in einer kleinen Altbauwohnung mit ihr.«
    Dann zieht Bonita noch ein Foto von Ballack aus dem Stapel.
    »Guck mal, auch ganz süß. Der sieht am besten aus mit verschwitzten Haaren«, sagt Bonita.
    »Ja, finde ich auch«, sagt Ella und rückt näher an Bonita ran.
    Bonita will ihr noch unbedingt ein Foto von einer Spielerlegende zeigen, wie sie sagt. Ella ist gespannt. - Es ist ein Foto
     von Oliver Kahn.
    »Den find ich doof«, sagt Ella.
    »Klar ist der doof, aber er war ein super Torwart!«
    »Schon, aber René Adler ist auch nicht ohne. Der hat wenigstens nicht so viele Weibergeschichten.«
    »Wart's ab«, sagt Bonita. »Evelina, also meine große Schwester, die hat gesagt, wenn der erst malso berühmt wird wie Kahn, dann hat er auch jede Menge Weibergeschichten. So sind die Männer eben. Auch im Fußball.«
    Ella zuckt die Schultern.
    »Das ist bei dem hier auch schon so.« Bonita fischt ein Foto aus dem Stapel.
    Ella verzieht das Gesicht. »Iiihh, Wayne Rooney. Und so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher