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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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näherten sich ein Dutzend Reiter. Kurz vor der Jagdhütte zügelten sie die
Pferde, alle außer Ogden, der zur Tür ritt und sie mit dem Griff seines Schwerts aufstieß.
    »Kommt heraus, norwegischer Abschaum! Euer kostbares Walhall erwartet Euch!« Diesen Ruf schien er für maßlos witzig und geistreich zu halten, denn er brach in schallendes Gelächter aus.
    »Halt den Mund!«, befahl Wolscroft. »Tretet mir gegenüber, Hakonson, und Ihr dürft mit dem Schwert in Eurer Hand sterben. Ansonsten werdet Ihr einen ehrlosen Tod finden, das schwöre ich Euch.«
    In der Hütte warf Dragon Rycca einen strengen Blick zu und bedeutete ihr zu schweigen. Mehrere Sekunden ließ er verstreichen, gerade genug, um seine Feinde da draußen unbehaglich zu stimmen. Schließlich erwiderte er: »Wenn ich sterben soll, möchte ich wissen, warum, Wolscroft!«
    »Wagt Euch endlich heraus, dann sprechen wir miteinander.«
    »Geh nicht!«, wisperte Rycca. »Das ist eine Falle!«
    Amüsiert hob er die Brauen. »Natürlich, meine Süße. Draußen warten ein Dutzend Männer. Wahrscheinlich bilden sie sich ein, sie hätten uns bereits überwältigt.«
    »Bevor du eine Gelegenheit findest, auch nur einen Einzigen anzugreifen, könnten sie dich töten.«
    Entschieden schüttelte er den Kopf. »Niemand wird mich töten. Aber ich muss Wolscroft zum Reden bringen.« Er schaute kurz zur Tür hinüber. »Wage es bloß nicht, auch nur einen Finger hinauszustrecken. Verstanden?«
    Gehorsam wie eh und je, nickte Rycca.
    Dragon ging zur Tür, wo er sich noch einmal zu ihr umdrehte. »Um es anders auszudrücken – versprichst du mir, die Hütte erst zu verlassen, wenn ich nach dir rufe?«
    Die Antwort war ein herausfordernder Blick. Aber sie nickte wieder. Immerhin lernte ihr Mann, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Sehr gut. Die würde er nämlich brauchen.

    Das maurische Schwert gezückt, öffnete Dragon die Tür, sprang hinaus und warf sie blitzschnell hinter sich zu. Fackeln in den Händen der Reiter beleuchteten die Szene. Beim Anblick des gefürchteten Kriegers und der funkelnden Klinge wich Ogden hastig zu seinem Vater zurück.
    Mit wild wucherndem Bart, nach der tagelangen Reise von Mercia nach Essex voller Staub, stand Wolscroft inmitten seiner Männer. »Also will der mächtige Wikinger wissen, warum er sterben muss?«, spottete er.
    »Nun, Ihr nehmt einige Mühen und Plagen auf Euch, nur weil Euch Euer Schwiegersohn missfällt.«
    »Tod und Teufel, es überrascht mich, dass Ihr, elender Norweger, die Situation völlig richtig einschätzt.«
    »Oder gibt’s noch andere Gründe?«
    »Andere Gründe?«, wiederholte Wolscroft, beugte sich im Sattel vor und starrte Dragon an. In seinen Mundwinkeln bildete sich Schaum. »Nur meine Rachsucht führt mich hierher, verdammter Narr! Vor vielen Jahren wurde ich von Wikingern angegriffen, und ich gelobte mir, Vergeltung zu üben. Aber Alfred will mit aller Macht den Frieden sichern. Gott bewahre uns vor den Launen dieses Schwächlings!«
    »Glaubt Ihr, der König wird sich anders besinnen, wenn Ihr mich ermordet?«
    »Zumindest wird das Bündnis scheitern, auf das er so großen Wert legt. Alle Lords werden erkennen, wie töricht das Gefasel vom immer währenden Frieden war, sich gegen ihn stellen und seine Herrschaft beenden.«
    »Wie ich eingestehen muss, ergibt das einen gewissen Sinn. Zu schade, dass Ihr das Bündnis nicht schon früher vereitelt habt, Wolscroft...«
    »Nicht, dass ich keinen Versuch unternommen hätte! Diese verflixte Frau...« Plötzlich erschauerte Wolscroft. Sogar er, der skrupellos die Ermordung seiner Tochter und seines
Schwiegersohns anstrebte, war nicht gegen alle Emotionen gefeit.
    »Meint Ihr Lady Daria?« Dragon schnitt eine Grimasse. »Auch sie tat ihr Bestes. Sie fing Wolfs Brief ab, in dem er Hawk um Lady Cymbras Hand gebeten hatte. Nahm sie Verbindung mit Euch auf, um Euch vor dieser Hochzeit zu warnen?«
    »Ihr Ehemann und ich kannten einander gut genug und teilten viele Ansichten. Das wusste sie.«
    »Also habt Ihr sie aufgefordert, meinem Bruder jenen gefälschten Brief zu schicken, der beinahe einen Krieg heraufbeschworen hätte. Und später habt Ihr sie gedrängt, Krysta zu töten und den Eindruck zu erwecken, Hawk hätte das Verbrechen begangen. Wer kam auf den Gedanken, die Dänen dafür verantwortlich zu machen?«
    »Daria«, gab Wolscroft widerstrebend zu. »Manchmal haben sogar dumme Frauen brauchbare Ideen. Aber alles andere war mein Plan.«
    Ungeduldig
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