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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe
Autoren: Josie Litton
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dergleichen gewagt, wenn keiner von uns beiden da war, um Euch zu schützen? Dieser grässliche Priester, Vater Elbert, lockte uns in den Wald und kettete uns an einen Eisenring. Elender Bastard! Sosehr wir uns auch bemühten, wir konnten uns nicht befreien.«
    »Hat Hawk herausgefunden, was sich der heuchlerische Schurke zu Schulden kommen ließ? Das hätte ich meinem Mann letzte Nacht erzählen sollen. Aber ich war zu müde. Vater Elbert wusste, wo ich gefangen halten wurde. Und er hat nichts verraten, oder?«
    »Mit keinem Wort. Ja, Euer Gemahl hat alles rausgekriegt. Dieser nette Bursche, Lord Dragon, entdeckte uns und löste die Ketten. Gesegnet sei seine Seele. Und wundert Euch bloß nicht, wenn ihm in nächster Zeit was Gutes widerfährt! Nachdem wir ihm erklärt hatten, was geschehen ist, erzählte er Lord Hawk die ganze Geschichte. Aber die schreckliche Daria behauptete, der Priester habe sie zu ihrer Tat verleitet und würde für die Dänen arbeiten. In deren Auftrag würde er sein Bestes tun, um das Bündnis zwischen den Sachsen und Norwegern zu untergraben und dafür reichen Lohn erhalten.«
    Mit schmalen Augen musterte Krysta die alte Frau. »Glaubst du das?«
    Raven zuckte die Achseln. » Jedenfalls bezichtigte Vater Elb ert die Verrückte der Lüge und verkündete, von Anfang an sei alles ihre Idee gewesen. Er berichtete, sie habe Hawks Siegel entwendet und den Brief gefälscht, in dem Lord Wolfs Antrag, Lady Cymbra zu heiraten, abgeschlagen wurde. So nahm alles Weitere seinen Lauf, sagt der Priester. Das bestreitet Daria. Immer wieder betont sie, er habe hinter den Machenschaften gesteckt und sogar geplant, Euch zu töten. Sie sei nur ein willenloses Werkzeug gewesen, dem er eingeredet habe, sie würde Gottes Wünsche erfüllen.«
    »Also beschuldigen sie einander, und die Wahrheit wird nie ans Licht kommen.«
    »Sieht so aus«, stimmte Raven zu. »Aber es spielt keine Rolle. Bald werden beide weggeschickt, Vater Elbert zu seinem Orden, wo die guten Mönche über ihn richten sollen, und Daria in ein Nonnenkloster.«
    Erleichtert seufzte Krysta auf. Die beiden würden aus ihrem Leben verschwinden. Und was sie noch viel erfreulicher fand, Darias Blut klebte nicht an Hawks Händen. Im Lauf der Jahre hatte er zu viele Menschen getötet. Jetzt sollte er die Früchte des Friedens genießen. Vor allem die wunderbarste Frucht - ihren Sohn, den Krysta ihm schenken würde...
    Sie wollte dich und unser ungeborenes Kind umbringen...
    Wie Donnerhall dröhnten die Worte in ihren Ohren. Letzte Nacht war sie zu erschöpft und verängstigt gewesen, um darauf zu achten. Und jetzt kehrte die Erinnerung zurück. Er wusste Bescheid. Irgendwie hatte er von ihrer Schwangerschaft erfahren und nichts gesagt. Dieser Schuft! »Jetzt muss ich zu meinem lieben Ehemann gehen und einiges mit ihm besprechen.«
    Kichernd entfernte sich Raven, und wenige Sekunden später eilte Aelfgyth ins Zimmer. »Das dachte ich mir! Für ein paar Minuten gehe ich weg, und schon steigt Ihr aus dem Bett und zieht Euch allein an!« Ohne eine Antwort abzuwarten, riss sie Krysta das Kleid aus der Hand und streifte es über ihren Kopf. »Nachdem Ihr so viel durchgemacht habt! Das will ich mir gar nicht vorstellen. Aber es war sicher grauenvoll.« Mit sanfter Gewalt drehte sie Krysta herum und verschnürte das Oberteil des Kleids. »Natürlich hat’s an Euren Kräften gezehrt, und deshalb ...« Sie führte ihre verwirrte Herrin zu einem Stuhl, drückte sie darauf und begann, die goldenen Locken zu bürsten. »Und deshalb dürft Ihr nicht selber für Euch sorgen. Wenn Lord Hawk hört, was Ihr vorhattet! Oh, ich weiß, was er sagen würde. Hat der gute Mann nicht schon genug gelitten? Wollt Ihr ihm noch mehr Kummer bereiten?«
    »Nein, gewiss nicht, aber...«
    »Welche Haarbänder soll ich nehmen? Zu diesem Kleid würden die rosenroten und malvenfarbenen am besten passen, meint Ihr nicht auch?«
    Krysta nickte, weil ihr nichts anderes übrig blieb.
    »So.« Zufrieden betrachtete die Zofe ihr Werk. »Jetzt seht Ihr bildschön aus. Soll ich Euch was zu essen bringen?«
    »Nein, danke. Wo ist Lord Hawk?«
    »Unten in der Halle. Ich sage ihm, dass Ihr aufgewacht seid. Oh, er wird sich so freuen, dass Ihr Euch erholt habt! Fast die ganze Nacht lag er neben Euch im Bett und wollte Euch nicht allein lassen. Nur für ein paar Stunden schlief er ein und hielt Eure Hand. Im Morgengrauen war er wieder auf den Beinen. So viel gibt’s zu tun. Trotzdem müsste er sich
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