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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe
Autoren: Josie Litton
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einen lebhaften Handel, und Thorgold wandte seine eigenen Methoden an, um sich luxuriöse Waren aus fernen Ländern zu beschaffen. Ob er unter den Brücken arglosen Reisenden auflauerte und Tribut von ihnen verlangte, wollte Krysta gar nicht fragen...
    In Lord Hawks Halle entdeckte sie kostbaren Samt aus Byzanz, roch Gewürze aus den Ländern der aufgehenden Sonne und bewunderte Juwelen aus dem Gebiet jenseits der großen Wüste, die angeblich nahe der Südküste des Mittelmeers lag. Mit dem Handel lernten die Menschen auch eine verfeinerte Kultur kennen, es wäre ein Fehler, die Sachsen zu unterschätzen - trotz ihrer zwanglosen Manieren.
    Besonders unbefangen benahmen sie sich, wenn sie aßen. Nur Krysta verspürte keinen Appetit. Da sie nicht auffallen wollte, ließ sie ihren Blick über die gefüllten Platten und Schüsseln wandern. Womit sollte sie sich stärken? Beruhigt atmete sie auf, als sie frischen grünen Salat und Käse sah. Damit gab sie sich zufrieden. Außerdem wählte sie ein Stück Brot und einen schmackhaften Hering. An der herrschaftlichen Tafel wurden gebratene Rehkeulen und ein Eintopf mit geschnetzeltem Wildfleisch serviert. Während Krysta ihren Käse verspeiste, trugen die Mägde köstlich duftende Fleischtöpfe an ihr vorbei.
    Wie Hawk feststellte, aß sie nur wenig. Vielleicht war sie deshalb so schlank, nicht wegen der harten Arbeit eines Dienstboten. Dann musste seine Braut, die unbekannte Krysta von Vestfold, eine gütige Herrin sein. Würde er eine freundliche, sanftmütige Frau heiraten, die Balsam für sein schwieriges Leben wäre? Möglicherweise - wenn er endlich aufhörte, ihre Dienerin anzustarren. Heiliger Himmel, was ist denn los mit mir, überlegte er verärgert.
    Im allgemeinen Stimmengewirr und Gelächter ging der laute Knall unter, mit dem er seinen Becher ungestüm auf den Tisch stellte. Darüber war er froh. Keiner seiner Leute durfte sein Interesse an der jungen Frau bemerken, das man für Schwäche halten würde. Beim Anblick des Barden, der neben den Herd trat, seufzte Hawk erleichtert. Der Mann breitete die Arme aus. Mit seiner tiefen Stimme bat er die Versammlung um Aufmerksamkeit, und die leisen Klänge der Handtrommel, auf die sein Lehrling schlug, untermalten die Worte. »Hört mich an!
     
    Ich singe von großen Herren und edlen Taten,
    Von kühnen Heldentaten, die unsere Feinde besiegen,
    Feinde, die vor uns fliehen.
    Dank der göttlichen Gnade triumphieren wir.
    Der Allmächtige schenkte uns einen großen Führer,
    Den mächtigen König Alfred.
    Und seine starke rechte Hand, Lord Hawk,
    Der Habicht mit den schnellen Schwingen und tödlichen Krallen,
    Hält uns in seinem schützenden Griff fest.
    Große Herren und edle Taten!
    Und die Feinde fliehen
    Für immer aus unserem Land!«
     
    Lauter Jubel belohnte den Barden und verstummte sofort, als er erneut die Stimme hob. Aufmerksam lauschte Krysta, denn sie wusste, wie viel die Lieder über ein Volk verrieten.
    Er enttäuschte sie nicht. Wortgewandt und leidenschaftlich berichtete er von den Ereignissen des Zeitalters: Alfreds Flucht in den Sumpf von Athelney, wo er sich vor den dänischen Eindringlingen rettete, seine Rückkehr nach Somerset; dort trommelte er seine Krieger zusammen, und das Heer errang bei Edington einen triumphalen Sieg über die Dänen.
    Obwohl die Zuhörer diese Geschichte kannten, gerieten sie alle in den Bann des stimmgewaltigen Barden und hielten den Atem an, als würde sich das Geschehen vor ihren Augen abspielen. Während er Alfreds Geschick als Stifter und Bewahrer des Friedens pries, lächelten sie. Dann begann er, den Herrn von Hawkforte zu loben. Grinsend prosteten sie Hawk zu, der die Schilderung seiner Taten eher resignierend über sich ergehen ließ.
    Der Barde sang:
     
    »Dann weinten die Menschen Um den Verlust Lady Cymbras.
    Im Dunkel der Nacht
    War der Wolf aus dem Norden gekommen,
    Um sie in seine große Festung zu entführen,
    Sciringesheal am Meer.
    Dorthin flog der Habicht, zielstrebig und treu,
    Getreu seiner Ehre und seines Mutes,
    Kühn entschlossen, Cymbra zu befreien Und heimzubringen.
    Doch der Wolf kehrte auf eisigen Wellen zurück Und beanspruchte seine Gemahlin.
    Da beschwichtigte die Heilkundige den Zorn der Krieger, Und die beiden Herren schlossen Frieden,
    Hier auf Hawkforte,
    Den Frieden der Familienbande,
    Den Frieden der Kinder, die bereits geboren sind und noch geboren werden,
    Den Frieden unserer für immer vereinten Völker!«
     
    Noch bevor das letzte
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