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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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nette junge Frau zu sein, ungefähr im selben Alter und von gleicher Größe wie Dans eigene Frau. Inzwischen zwar Exfrau, aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er getan hätte, wenn sie ihm auf diese Weise genommen worden wäre. Wahrscheinlich wäre er durchgedreht.
    Der Mond ging auf, als er den Truck und die Frau entdeckte. Auf einen Blick erkannte er, dass sich da etwas Übles abspielte. Wozu sonst sollte man eine gefesselte Frau an einem Baum zurücklassen, Taschenlampen auf sie richten, das Fahrzeug gut sichtbar parken, wenn es nicht irgendeine Falle war. Er dachte schon, dass sie vielleicht tot und mit einer Sprengladung versehen sein könnte, aber dann sah er, wie sie sich bewegte. Sie hob den Kopf und lehnte ihn zitternd an den Baum zurück. Vielleicht lebte sie auch, war aber trotzdem mit einer Sprengladung verkabelt, und allein bei dem Gedanken daran wurde ihm ganz übel. Soweit er sehen konnte, war sonst niemand da. Er spähte durch das Wagenfenster und in die Ladefläche des Trucks. Niemand.
    Er steckte die Taschenlampe in seinen Gürtel und zog sich geräuschlos auf der unbefestigten Straße zurück bis ganz nach unten, wo er ein Stück weit links herumgehen und dann wieder hinaufsteigen konnte. Der wahrscheinlichste Platz, wo er suchen sollte, war die Stelle direkt vor ihr. Als er den Einstieg des Schleichpfads erreicht hatte und sich darauf einstellte, auf ihm wieder hinaufzuklettern, sah er sich mit zwei schweren Problemen konfrontiert. Erstens, er konnte keine Taschenlampe benutzen und es war dunkler als der Hades. Und zweitens, er durfte im Dunkeln nicht stolpern oder ausrutschen und ein Geräusch verursachen, falls er recht hatte und dort jemand war, der sie beobachtete.
    Er hatte vor, einen weiten Kreis um die Frau zu schlagen, und wenn er nichts beziehungsweise niemanden fand, wollte er sich ihr nähern, die Lage peilen und feststellen, ob eine Sprengladung an ihr angebracht war.
    Kaum hatte er seinen Anstieg in Angriff genommen, als der hochstehende Vollmond ihm den Weg ausleuchtete, wofür er unendlich dankbar war. Immer wenn der Nachtwind durch die Zweige der höchsten Kiefern fuhr und ihnen ein Flüstern und Knarzen entlockte, setzte er vorsichtig einen Schritt voran. Ein paarmal trat er auf einen Zweig, und wenn das geschah, blieb er regungslos stehen und lauschte. Jedes Mal war er wie versteinert und hielt die Luft an.
    Er war noch gar nicht sehr weit den Hügel hinaufgekommen, als er erkennen konnte, dass dort oben jemand war, der sich hinter einem Baum verbarg. Dann hörte er aus der Ferne Fahrzeuge heranrücken und hob den Kopf. Unter dem Schutz der Motorengeräusche stieg er schnell wieder hinunter, zurück auf die Straße. Er suchte sich einen Platz, wo er durch den Wald gedeckt war, stellte sich auf die Straße, ließ seine Taschenlampe kreisen und veranlasste sie anzuhalten.
    Jack ließ sein Fenster herunter. „Was zum Teufel … ?“
    „Hier ist es“, erklärte Dan ruhig. „Fahren Sie langsam an diesem Hügel vorbei, sodass es aussieht, als würden Sie weiterfahren, und dann ist dort oben auf der linken Seite ein großer Platz an der Straße. Dort können Sie Ihre Trucks neben der Straße abstellen und anschließend zu Fuß zurückkommen. Ich werde Sie hinaufführen. Schaltet die Taschenlampen aus. Sie sind dort oben“, sagte er mit einer Kopfbewegung in Richtung der Anhöhe. „Auf geht’s.“
    Preacher beugte sich vor. „Ist sie okay?“
    „Ich denke schon, bis jetzt. Los, weiter, wir wollen nicht seine Aufmerksamkeit wecken. Fahrt an dem Hügel vorbei. “
    Jack legte den Gang ein und fuhr weiter, während der Mann neben der Straße dem zweiten Truck die Richtung wies.
    Dan wartete ein Weilchen, und dann konnte er sie auch schon hören, wie sie zu Fuß zurückkamen. Als sich fünf Männer um ihn herum versammelt hatten, erklärte er: „Er hat etwas vor. Die Frau ist gefesselt und von Weitem zu sehen. Ihn konnte ich kurz erkennen, wie er sich zwischen den Bäumen versteckt. Ich konnte es nicht genau sehen, aber ich wette, dass er eine Waffe auf sie gerichtet hält und wartet. Diese alte Straße geht bis dort oben hin, wo er den Truck geparkt hat. Einer kann mir auf der Rückseite des Hügels nach oben folgen. Aber dort gibt es keinen Weg. Ist hier jemand, der leicht und geräuschlos gehen kann?“
    „Das kann ich“, meldete sich Jim.
    „Ich werde euch den Rücken decken. Ich kann es ziemlich gut“, sagte Mike.
    „In Ordnung, wir werden einen
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