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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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Kochs.“
    „Ach du lieber Himmel, Jack, das ist ja furchtbar.“
    „Wir sind alle unterwegs und suchen sie. Könntest du vielleicht jedem, der hier auf einen Drink reinkommt, Bescheid sagen?“
    „Darauf kannst du wetten.“
    Also beschrieb ihr Jack den vermissten Truck und den Exmann. Dann erklärte er ihr, dass nicht absolut sicher war, dass da ein Zusammenhang bestand, es aber schon sehr wahrscheinlich sei, dass er sie hatte. Paige fürchtete sich vor ihm und wäre nicht einfach weggegangen. Ihren Wagen und die Handtasche hatte sie zurückgelassen.
    „Ich werde es jedem erzählen, der mir zuhört“, versprach sie.
    „Danke.“ Er wollte schon gehen, drehte sich aber noch einmal um. „Ich bin jetzt verheiratet.“
    Sie nickte. „Davon habe ich gehört. Herzlichen Glückwunsch!“
    „Wir haben gerade ein Baby bekommen. Einen Sohn. Vor ungefähr sechs Wochen.“
    Sie lächelte. „Dann ist es ja gut gelaufen.“
    Er nickte.
    „Du wärst auch keinen Pfifferling wert gewesen, wenn nicht.“
    „Da hast du absolut recht. Alles, was du in dieser Sache tun kannst, Charmaine, würde ich als persönlichen Gefallen ansehen.“
    „Das mache ich doch nicht für dich, Jack. Wir alle helfen uns gegenseitig, wenn so etwas geschieht. Ich wette, dass es da draußen kalt ist, auch wenn wir schon fast Sommer haben. Ich hoffe, sie ist okay.“
    „Ja. Das hoffe ich auch.“
    Als er gegangen war, schob sich ein Mann in Jeansjacke und mit einem Shady Brady auf dem Kopf vom anderen Ende des Tresens näher zu Charmaine heran. „Was war das?“
    „Jetzt wollen Sie also doch reden?“, fragte sie lächelnd und wischte über den Tresen. „Wahrscheinlich haben Sie es ja gehört. Eine Frau aus Virgin River wird vermisst. Sie verdächtigen ihren Ex, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde und möglicherweise mit einem geklauten 83er Ford Truck unterwegs ist. Hellbraun.“
    „Tatsächlich?“ Er trank sein Bier aus, legte eine Zehndollarnote hin, tippte an seinen Hut und verließ die Bar.
    Paige wusste, was jetzt geschehen würde. Er zerrte sie zu Boden, setzte sie mit dem Rücken an einen Baum und fesselte ihr vorne mit dem Isolierband die Hände, die er anschließend mit den Fußgelenken zusammenband. Zuletzt klebte er ihr einen Streifen davon über den Mund. „Das steht dir gut, Paige“, sagte er. „Wenigstens einmal kannst du jetzt keine Widerworte mehr geben.“
    Er positionierte zwei Taschenlampen in ihre Richtung, sodass sie angestrahlt und in der Dunkelheit in Sicht gebracht werden konnte. Dann saß er fast eine Stunde lang nicht weit von ihr entfernt auf dem Boden und redete über die Enttäuschungen in seinem Leben, angefangen von der unglücklichen Kindheit, die er erlitten hatte, bis hin zu der kurzen Gefängnisstrafe, die seiner Beschreibung nach jahrelang gedauert haben könnte. Auch gab es einiges an ihrer Ehe, worüber er sich beschwerte. Wie es aussah, trug seiner Vorstellung nach allein sie die Schuld an dem ganzen Streit. Mit ihren Sticheleien, ihren Widerworten hatte sie ihn zu diesen Übergriffen getrieben. Aber er sprach langsam. Er hatte die stille, stoische Gelassenheit eines Selbstmörders.
    Sein Plan war, dass Paiges Abwesenheit John veranlassen würde, nach ihr zu suchen, und vielleicht auch Jack. Sie waren nicht weit vom Ort entfernt, weshalb sie auch den Eindruck gehabt hatte, dass er im Kreis fuhr. Von hier oben würde er beobachten können, wie sich ihre Fahrzeuge näherten. Als Wes dann lange genug geredet hatte, ließ er den Truck gut sichtbar und nicht weit von ihr entfernt oben auf dem Hügel stehen, schaltete die Taschenlampen ein und verzog sich unter die Bäume, von wo aus er das Herannahen eines jeglichen Retters beobachten konnte. Er hatte vor, erst John zu erschießen, dann Paige und sich selbst. „Ich habe die Nase voll von dieser Farce“, teilte er ihr mit. „Du hast gewonnen.“ Er lächelte. „Sozusagen.“
    Und wenn auch Paige mit dem Klebestreifen auf den Lippen keine Antwort geben konnte, am Denken konnte er sie nicht hindern, und das war: Du hast ja keine Ahnung von John. Von John und seinen Freunden. Sie sind nicht nur stärker als du, sie sind auch klüger. Und dann schloss sie die Augen und betete: Lass sie bitte so klug sein wie nie zuvor!
    Als der Mond aufging, war der Suchtrupp auf mehr als zwanzig Männer angewachsen, von denen einige schon grummelten, ob es wirklich so weise sei, nachts den dichten Wald nach Paige abzusuchen, wenn sie schon längst in San
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