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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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erwähnte er überhaupt nicht. Nicht seit dem Moment, als er sie entführt hatte, und da ging es nur darum, Druck auf sie auszuüben. Nicht, weil er seinen Sohn wollte. Er hatte nie einen Sohn gewollt, hatte überhaupt nie Kinder gewollt. Während sie in anderen Umständen war, hatte er sie sexuell nicht berührt. Es war, als hätte es seinen Fokus gestört, dass ein Baby unterwegs war. Immer hatte es nur um sie beide gehen sollen.
    Sie hätte wissen müssen, dass diese Schläge absichtlich so heftig waren, damit sie das Baby verlor. Es war ein Wunder, dass ihr Chris geblieben war.
    Er fuhr eine spiralförmig ansteigende Straße hinauf, die auf einer kleinen Anhöhe endete, wo es nur wenige Bäume gab. Als sie nach unten blickte, konnte sie nicht nur die sich aufwindende Straße sehen, sondern auch die Verbindungsstraße weiter unten. Dort unten sah sie einen Truck vorbeizischen und hinter dem Berg verschwinden.
    „Das müsste passen“, sagte er, stellte den Hebel auf Parken und schaltete den Motor aus.
    „Wozu?“, fragte sie.
    Er sah zu ihr hinüber, und obwohl seine Miene bösartig blieb, legte er eine Hand an ihre Wange. Zärtlich. Sie schauderte bei der Berührung. Er hatte sie noch nicht geschlagen, und das war das, was er am besten konnte.
    „Warum bist du nicht einfach weggelaufen?“, fragte sie flüsternd. „Wenn du dich keiner Gerichtsverhandlung mehr stellen willst oder der Möglichkeit, ins Gefängnis zu kommen – warum bist du nicht einfach weggelaufen? Du hast Geld, Wes. Du hättest davonkommen können.“
    Er schnaubte verächtlich und lachte. „Du verstehst nicht sehr viel von Bewährung, nicht wahr, Paige? Mein Pass wurde eingezogen. Abgesehen davon, je mehr ich darüber nachdachte, über dich und mich, habe ich beschlossen, dass es so besser sein wird. Wir werden es einfach auf diese Weise beenden.“ Mit einem seltsamen Lächeln sah er sie an, dann griff er unter den Sitz und zog eine schwere Rolle Isolierband hervor. „Los jetzt, Paige. Hier steigen wir aus.“
    Jack, Preacher, Jim Post, Mike und Rick preschten gegen vier Uhr los, etwa eine Stunde, nachdem Paige verschwunden war. Sie ließen eine grobe Karte in der Bar zurück, in der die Treffpunkte genauso eingezeichnet waren wie auf der Karte, die Jack bei sich trug. Sie hatten vor, die Umgebung von Virgin River in immer weiteren Kreisen abzusuchen. Wenn sie nicht gleich etwas finden würden, wollten sie gegen acht und dann wieder um Mitternacht einen Abstecher in den Ort machen, um festzustellen, ob Paige aufgetaucht beziehungsweise von der Polizei gerettet worden war. Die Suche abzubrechen, bevor sie gefunden wurde, kam für keinen von ihnen infrage. Sie verließen das Dorf in zwei Trucks und fuhren zuerst in die niedrigeren Berge im Norden. In einer weiten Straßenbiegung hielten sie an und gingen mit Taschenlampen zu Fuß unter die Bäume, um nach Spuren zu suchen, denen sie folgen könnten.
    Immer, wenn sie auf ein Haus oder ein Fahrzeug stießen, blieben sie stehen, zeigten das Foto von Paige und beschrieben den gestohlenen Truck und Wes Lassiter.
    Als sie gegen acht nach Virgin River zurückkamen, fanden sie dort Buck Anderson und seine drei erwachsenen Söhne, Doug Carpenter und Fish Bristol, Ron und Bruce sowie ein paar weitere Männer vor. Sie alle warfen einen Blick auf die Karte, und diesmal fuhren sie in Richtung Highway 36, der sich in die Berge des Trinity County hinaufwand. Brie konnte ihnen sagen, dass weder das Department des Sheriffs noch die CHP etwas Neues zu berichten hatten.
    Während der größte Teil der Männer mit ihren Trucks vorauspreschten, hielten Jack, Preacher und Jim in Clear River an. Preacher und Jim sprachen mit den Leuten auf der Straße, während Jack einen alten, vertrauten Treffpunkt aufsuchte – eine kleine Bar, in der eine Kellnerin bediente, mit der Jack ein Verhältnis gehabt hatte, bevor Mel in sein Leben trat. Es berührte ihn, als er bemerkte, wie ihre Augen bei seinem Eintreten aufleuchteten. Charmaine war eine attraktive Frau, ungefähr zehn Jahre älter als Jack und eine der gutherzigsten Frauen, die er kannte.
    „Hi Kumpel. Es ist lange her.“
    „Charmaine“, sagte er und nickte. „Ich bin nicht hergekommen, um dich zu besuchen. Eine Frau aus unserem Ort wird vermisst.“ Er zeigte ihr das Bild. „Wir haben einen gewalttätigen Exmann in Verdacht, der erst vor Kurzem aus dem Gefängnis entlassen wurde. Die Frau, sie heißt übrigens Paige und ist das Mädchen meines
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