Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Titel: Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)
Autoren: Peter Mersch
Vom Netzwerk:
diesen Umständen gar nicht verwe r ten kann, sondern auch noch schädlich, da sie zu einem übermäß igen Mineralstoffverlust sowie zu Kalziummangel führt. Dies erklärt , warum es zur Verwirrung über säure- und basenüberschüssige Nahrungsmittel kommt. Wenn Kalzium mit einer Säure reagiert, bildet es ein schwer lösliches Salz. Dieses wird über die Nieren ausgeschieden; wegen der im Harn enthaltenen Mineralstoffe wird dieser alkali sch. Es ist wohl einer der größ ten Irrtümer in der Fachliteratur, wenn behauptet wird, ein basischer Urin bedeute, dass der Organismus auch basisch sei. Der im Harn angezeigte Basenüberschuss ist in der Tat und Wahrheit ein Basenverlust. Wird der Urin nach dem Verzehr von sauren Nahrung s mittel n basisch, verlassen die Mineralstoffe (die Basen) den Körper und gehen buchstäblich den Lokus hinunter. So verschiebt sich der Säure-Basen-Haushalt d es Körpers auf die saure Seite.
    Mit anderen Worten: Ein saurer Urin ist für Stefan Schaub ein Zeichen einer Säure-Ausscheidung und damit eines Säure-Verlust es und nicht , wie es die anderen Theorien nahelegen , ein Zeichen einer Übersäuerung des Körpers. Umgekehrt ist für ihn ein zum Basischen hin tendierender Harn ein Zeichen für eine Basen-Ausscheidung und damit eines Basen-Verlust es.
    Dass diese Auffassung in vieler Hinsicht plausibel ist, zeigt sich auch an einem anderen Phänomen. Säuren werden nämlich nicht nur über den Harn ausgeschieden, sondern speziell bei hoher Säurebe lastung zum Teil auch über die Haut. Es ist aber längst bekannt, dass säurehaltige Lebensmittel das Hautbild verschlechtern und Krankheiten wie Neurodermitis ungünstig beeinflussen können. Beispielsweise heißt es im Deutschen Medizin Netz dazu [134] :
    Daneben können Säuren in der Nahrung den Zustand der Haut ungün s tig beeinflussen. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist bekannt, dass empfindliche Kinder auf Fruchtsäuren (Saft, Orangen) mit Wund werden reagieren können. Ä hnlich verhält es sich beim Neurodermitiskranken. Eine säurereiche Ernährung (Fruchtsäuren aus Obst, Konservierung s säuren, sowie raffinierter Zucker, der zu Säure verstoffwechselt wird) kann das Hautbild verschlechtern.
    Geradezu berüchtigt sind Neurodermitis-Anfälle nach dem Genuss von roten und säurehaltigen Früchten wie etwa Erdbeeren. Auf den Hinweis in obigem Link zur Verstoffwechs elung von Zucker zu Säure werde ich im folgenden Abschnitt noch näher eingehen.

12.11.5     Säure-Basen-Haushalt und Mikroorganismen
    Mikroo rganismen wie Bakterien , Pilze und Hefen sind in der Lage, Ko h lenhydrate zu verstoffwechseln und Alkohol beziehungsweise Säuren auszu scheiden. Besonders bekannt ist der Effekt bei der Saue r milch produktion: Bakterien vergären d en Milchzucker zu Milchsäure .
    Bei der Alkoholvergärung dient der Zucker bestimmten Hefezellen als Nahrung, ihr Stoffwechselprodukt ist schließlich der Alkohol. Allerdings ist er häufig nur ein Zwischenprodukt der Natur, denn er dient wiederum anderen Kleinstlebewesen – den Essigbakterien – als Nahrungsvorrat. Die Bakterien nehmen den Alkohol auf und verdauen ihn zu Essigsäure . Dabei vermehren sie sich permanent. Der Umwandlungsprozess von Alkohol in Essig funktioniert allerdings nur, wenn ausreichend Sauerstoff zur Verf ü gung steht , den die Bakterien sozusagen atmen können . Wissenschaftlich ausgedrückt handelt es sich bei dem Prozess um eine biologische Oxid a tion von Alkohol. Essig kann deshalb nur dann entstehen, wenn ständig Sauerstoff an die Alkohollösung gelangt , eine Tatsache, die sowohl bei der Alkoholproduktion (dort ist eine Oxidation zu vermei den) als auch der Essigherstellung von Bedeu tung ist.
    Die Säureproduktion von Mikroorganismen im Körper kann in ganz erheblichem Maße zu einer ungünstigen Säure-Basen-Bilanz beitragen und zum Teil auch direkte Säureschäden verursachen. Beispielsweise entstehen Zahnschäden nicht direkt durch den Zuckerkonsum, sondern durch die bakterielle Umwandlung von kohlenhydrathaltigen Speiseresten in Milc h säure in der Mundhöhle. Die Milchsäure greift dann den Zahn schmelz an.
    Ähnliche Prozesse können bei einer Überwucherung des Darms mit Bakterien oder Pilzen entstehen. Die Mikroorganismen produzieren dabei Alkohol oder organische Säuren, die zum Teil im Urin nachgewiesen werden können, zu nennen sind hierbei insbesondere Weinsäure, Zitraä p felsäure, 3-Methyläpfelsäure, 3-Oxoglutarinsäure,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher