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Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Titel: Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)
Autoren: Peter Mersch
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energetischen Versorgung Ihres Gehirns. Essen Sie bei dieser Mahlzeit erneut mehr, als Sie aktuell ve r brauchen können, landen auch diese überschüssigen Energien im Fettspe i cher, wo sie für das Gehirn nicht länger nutzbar sind.
    Man erkennt unmittelbar, dass Sie auf diese Weise leicht dicker und dicker werden können [3] . Der eine Ausweg aus dem Dilemma ist es, sich mehr zu bewegen, denn Muskeln leben primär vom Fett. Dies wird von den meisten Ärzten auch ausdrücklich empfohlen, allerdings ohne dafür eine schlüssige Erklärung zu geben . Der andere Ausweg lautet: Die Anwendung der im vorletzten Kapitel ( Maßnahmen ) angeführten Maßnahmen (zum Beispiel die Einhaltung einer kohlenhydratarmen Diät) , sodass Ihr Gehirn es wieder lernt, Fetta b bauprodukte direkt zur Energiegewinnung zu verwerten. Der Fachausdruck dafür ist: W iederherstellung der Ketolysef ä higkeit des Gehirns.
     
     

4           Der Fettstoffwechsel
    Wenn vom Fettgewebe im menschlichen Körper gesprochen wird, so ist in der Regel das weiße Fettgewebe gemeint. Die Fettzellen des weißen Fettgewebes nennt man Adipozyten. Dabei handelt es sich um recht große Zellen (bis zu 100 µm), deren Zellleib fast vollständig von einem großen Lipidtropfen (= Fetttropfen) ausgefüllt ist.
    Die Adipozyten nehmen entweder direkt Triacylglycerine (TAGs, Trigl y ceride ) oder freie Fettsäuren, aus denen sie mit Glycerin aus ihrem Stof f wechsel Triacylglycerine synthetisieren, aus dem Blut auf und speichern sie in der Zelle. Der Prozess nennt sich Lipogenese . Triacylglycerine werden entweder in der Leber oder im Fettgewebe aus drei Fettsäuren und einem Glycerin-Molekül gebildet (siehe dazu die Abbildung im Kapitel Gehirn und Gehirnstoffwechsel ) .
    Bei Bedarf k önnen die Triacylglycerine mith ilfe eines Enzyms (hormo n sensitive Lipase) wieder in ihre Bausteine Glycerin und freie Fettsäuren gespalten und an das Blut abgegeben werden, sodass sie von andere n Zellen zur Energiegewinnung genutzt werden können. Der Prozess nennt sich Lipolyse . Auslöser der Aktivierung der hormonsensitiven Lipase ist die durch Glucagon oder Adrenalin bewirkte Anhebung des cAMP-Spiegels in der Zelle, der als Hungersignal interpretiert wird. Bei cAMP handelt es sich um einen Botenstoff in der Zelle, der Effekte zahlreicher Hormone vermittelt.
    Festzuhalten ist: Die Speicherung von Energie im Fettgewebe nennt man Lipogenese, das Abrufen von Energie aus dem Fettgewebe Lipolyse.
    Beide Vorgänge, Lipogenese und Lipolyse, werden durch verschiedene Hormone beeinflusst (zum Beispiel Insulin, Glucagon, Adrenalin).
    Eine Veränderung der gespeicherten Fettmenge geschieht hauptsächlich durch die Vergrößerung der gespeicherten Menge in den einzelnen Zellen. Es können sich aber auch neue Fettzellen aus Stammzellen bilden.
    Die meisten Kö rperorgane können nicht nur Gluk ose, sondern auch Fettsäuren zur Energiegewinnung oxidieren. Dabei werden im Rahmen der sogenannten Beta-Oxidation Fettsäuren zu einzelnen Acetyl-CoA-Einheiten abgebaut, aus denen anschießend im Citratzyklus und der Atmungskette ATP (Energie) gewonnen wird. Vor allem für Leber, Skelett- und Herzmuskel spielt die Oxidation von Fettsäuren eine große Rolle. Die folgende Abbildung zeigt die chemische Struktur einiger stoffwechselrelevanter Fettsäuren [55] .

    Die Erythrozyten (roten Blutplättchen) betreiben keine Beta-Oxidation und sind folglich auf Glukose angewiesen. Da Fettsäuren nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden können, kann das Gehirn Fettsäuren ebenfalls nicht oxidieren.
    Allerdings kann das Gehirn Ketonkörper zur Energiegewinnung nutzen. Ketonkörper sind kleine Moleküle, die sich aus Acetyl-CoA, welches im Rahmen der Beta-Oxidation von Fettsäuren entsteht, in der Leber bilden. Dies ist vor allem in Notzeiten der Fall, wenn sehr viel Lipolyse (Fettmob i lisierung) betrieben wird, sodass gehäuft Fettsäuren in die Leber transpo r tiert werden. Da im Rahmen der Erzeugung von Ketonkörpern ( Ketogen e se ) die Fettsäure bereits die Beta-Oxidation durchlaufen hat, sammeln sich in der Leber auch vermehrt Enzyme (NADH/H+) als Ausgangsprodukte der Beta-Oxidation, die für die Glukose gewinnung im Rahmen der Gluk o neogenese dringend benötigt werden.
    Im Prinzip handelt es sich bei den Ketonkörpern um eine Transportform von Acetyl-CoA, die Zellm embranen und die Blut-Hirn-Schranke übe r winden und am Zielort leicht wieder in Acetyl-CoA zurückverwandelt werden kann. Bis
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