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Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Titel: Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)
Autoren: Peter Mersch
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auf die Leber ( die die Ketonkörper produziert) und die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) können alle Organe – also auch das Gehirn – Ketonkörper nach vorheriger Umwandlung in Acetyl-CoA mittels der Beta-Ketoacyl-CoA-Transferase zur Energiegewinnung nutzen (dieser Vorgang nennt sich Ketolyse ) . Das zur Umwandlung in Acetyl-CoA erforderliche Enzym Beta-Ketoacyl-CoA-Transferase existiert in der Leber nicht.
    Auch das Gehirn benötigt unter den heute üblichen Ernährungsbedingu n gen einige Zeit, um ausreichende Mengen an Beta-Ketoacyl-CoA-Transferase herstellen zu können. Daher ist es erst nach einigen Tagen in der Lage, angebotene Ketonkörper in vollem Umfang zur Energiegewi n nung zu nutzen. Vorher wird ein Teil der produzierten Ketonkörper über die Nieren oder den Atem ausgeschieden.
    Die Nutzung von Ketonkörpern durch das Gehirn wird allerdings noch immer nicht vollständig verstanden, da die Verhältnisse bislang nur im so genannten Hungerstoffwechsel, nicht aber unter normaler kohlenhydra t armer Ernährung ausreichend untersucht worden sind . Während auf der einen Seite behauptet wird , dass es bei kohlenhydratarmer, aber kalorisch ausreichender Ernährung lediglich zu einer Verstärkung der Glukoneog e nese komme, so dass das Gehirn weiterhin ausschließlich von Glukose ( beziehungsweise eventuell von Laktat) lebt, behaupten andere Autoren, dass das Gehirn – nach ausreichender Gewöhnungszeit und Aktivierung der Beta-Ketoacyl-CoA-Transferase (das heißt, nach Wiederherstellung der Ketolysefähigkeit ) – vorhandene Ketonkörper stets für die Energiegewi n nung nutzen wi rd, so dass in der Folgezeit sowohl die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol als auch die Glukoneo genese reduziert werden können.
    Steigt der Blutzuckerspiegel nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit an, wird Insulin ausgeschüttet, um die Glukose entweder für die Energieg e winnung in den Zellen zu nutzen beziehungsweise zu „verbrennen“ ( Glykolyse ), als Glykogen abzuspeichern ( Glykogensynthese ) oder in Fett umzubauen ( Lipogenese ). Zahlreiche Zellen, insbesondere des Gehirn s und die Erythrozyten, können allerdings Glukose auch unabhängig von Insulin aufnehmen .
    Der Umbau von Glukose in Körperfett ( Lipogenese ) geschieht wie folgt: Zunächst wird im Rahmen der Glykolyse beziehungsweise zum Teil auch über die Oxidation von Aminosäuren aus Glukose Acetyl-CoA hergestellt . Die sich anschließende Fettsäure-Synthese aus überschüssigem Acetyl-CoA kann in fast allen Zellen erfolgen , hauptsächlich findet sie jedoch in der Leber statt . Dort werden frisch erzeugte Fettsäuren dann in Triacylgl y cerine (Triglyceride) eingebaut und über sogenannte VLDL-Moleküle (Very Low Density Lipoproteins ) zu den Fettzellen verschickt [56] .
    Überschüssiges Nahrungsfett wird dagegen völlig anders verarbeitet. Die Fette werden nach ihrer Aufnahme in den Darmzellen z unächst nicht an das Blut, sondern an das Lymphsystem abgegeben. Über den linken Venenwinkel gelangen die Fette schließlich ins Blut und werden – an der Leber vorbei – direkt zu den Fettzellen transportiert. Anders als Kohlenh y drate (insbesondere Zucker) können überschüssige Nahrungsfette deshalb keine sprunghafte n Veränderung en in der energetischen Situation des Organismus bewirken [57] .
     

5           Der Proteinstoffwechsel
    Proteine bestehen aus langen Aminosäureketten und erfüllen im menschl i chen Körper unterschiedliche Aufgaben.
    Insgesamt werden im Körper zwanzig Aminosäuren für die Zusammense t zung von Proteinen verwendet:
            Unpolare Aminosäuren: Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Cystein, Methionin, Phenylalanin, Tryptophan, Prolin
            Polare Aminosäuren: Serin, Threonin, Tyrosin, Asparagin, Glutamin
            Geladene Aminosäuren: Glutamat, Aspartat, Histidin, Lysin, Arginin
    Ein ige Aminosäuren sind essenziell: Sie müssen regelmäßig mit der Nahrung zuge führt werden. Dagegen kann der Körper nicht essenzielle Aminosäuren selbst herstellen.
    Daneben existieren noch bedingt essenzielle Aminosäuren, die während der Schwangerschaft und in der Wachstumsphase essenziell sind und semiessenzielle Aminosäuren, die zwar vom Körper selbst hergestellt werden können, jedoch nur unter der Verwendung essenzielle r Aminosä u ren.
            Essenzielle Aminosäuren: Valin, Leucin, Isoleucin, Methionin, Ph e nylalanin, Tryptophan, Threonin, Lysin
    
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