Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
in den Boden gerammt hatte. Er sah wild und barbarisch und wunderschön
    aus, ein Wilder allerdings, der solch geschliffene Manieren und so viel Erfahrung
    besaß, wie sie die meisten modernen Männer niemals auch nur annähernd
    erreichen würden.
    »Wer bist du denn? « fragte Parrish geringschätzig. »Nicht, dass es weiter
    wichtig wäre.« Conrad und Paglione hatten sich bereits aufgeteilt, jeder war mit
    gezückter Pistole in eine andere Richtung gelaufen, so dass Niall schließlich
    zwischen ihnen zu stehen kam.
    »Niall von Schottland. Ich befürchte allerdings, dass es doch wichtig ist, denn
    das Gold gehört mir.«
    Parrishs Augen wurden schmal. »Du hast es also gefunden? «
    Niall blickte ihn belustigt an. »Es ist niemals verloren gegangen.« Er sah zu
    Grace hinüber. Beim Anblick ihrer blutenden Lippe verhärtete sich sein Ausdruck.
    »Zugegebenermaßen kompliziert das das Ganze ein wenig«, gab Parrish zu.
    »Aber ich nehme kaum an, dass du es alles schon ausgegeben hast, sonst
    würdest du dich nicht wie ein obdachloser Idiot kleiden. Vielleicht besitzt du das
    Gold ja auch gar nicht.«
    »Aber ja doch.« Niall griff in seinen Rock, und sowohl Paglione als auch Conrad
    zückten sofort ihre Waffen. Niall hob die Augenbrauen. Er lächelte, als ob die
    beiden lediglich zwei etwas übermütige Kinder seien. »Langsam, langsam.« Er
    zog seine Hand hervor und öffnete sie. Ein Goldtaler lag in der Sonne glitzernd
    auf seiner Handfläche.
    Parrish lächelte ebenfalls. Sein attraktives Gesicht verzog sich zu einer
    gönnerhaften Grimasse, bei deren Anblick Grace sich hätte übergeben können.
    »Und wo ist der Rest? «

    »Der Rest ist nicht hier. Ich habe ihn schon vor langer Zeit verlegt, um es vor
    einem Tag wie diesem zu schützen.«
    »So ein Pech.« Parrish zuckte mit den Schultern. »Du wirst es mir verraten,
    dafür wird Conrad schon sorgen. Seine Methoden allerdings werden dir nicht
    behagen. Leider machst du mir einen etwas sturen Eindruck.« Er nickte Conrad
    zu. Paglione, der den Befehl bereits erwartet hatte, ging auf Niall zu.
    Etwas Ungestümes flackerte in Graces Blick auf. Sie hatte die beiden von ihr
    geliebten Männer sterben sehen, sie konnte eine Wiederholung einfach nicht
    ertragen. Ein tiefes, animalisches Stöhnen drang aus ihrer Kehle. Sie wirbelte
    eine Halbdrehung zu Parrish herum und rammte ihre Handfläche gegen seine
    Nase. Blut strömte aus beiden Nasenlöchern. Er taumelte rückwärts und lockerte
    dabei seinen Griff ein wenig. Grace riss sich los. Paglione stürzte sich mit
    gezückter Pistole auf sie.
    Ganz ruhig zog Conrad den Abzug. Grace schrie auf, wollte sich nach vorne
    stürzen, wurde jedoch von dem wieder aufrechten Parrish hochgerissen.
    Paglione blickte sich, ohne noch mit der Wimper zu zucken, überrascht um. Das
    kleine runde Loch auf seiner Stirn hatte bläulich saubere Ränder. Er sackte
    lautlos in sich zusammen.
    Parrish starrte ihn ungläubig an. »Bist du denn vollkommen verrückt geworden?
    « schrie er Conrad mit schriller, sich überstürzender Stimme an.
    »Nein«, erwiderte Conrad und wandte sich Niall zu. Langsam verneigte sich sein
    affenartiger Schädel. »Ich diene dir, Hüter des Schatzes«, sagte er.
    Niall nickte ihm kurz zu.
    Parrish zog seine Pistole und presste den Lauf gegen Graces Schläfe. Er
    strauchelte einige Schritte rückwärts, stolperte über Dreck und Steine und
    schleifte sie mit sich mit. »Ich werde sie umbringen«, zischte er, wobei die Worte
    durch sein Nasenbluten undeutlich klangen. »Ich werde sie verdammt noch mal
    umbringen.«
    Niall zog die Spitze seines Schwertes aus dem Boden und legte die Klinge über
    seine Schulter. Seine Hand umfasste den Griff nur locker. »Nein«, entgegnete er.
    »Das wirst du nicht tun.« Er blickte Grace an und lächelte. Es war ein so süßes
    und merkwürdig strahlendes Lächeln, dass ihr fast das Herz stehen geblieben
    wäre. »Grace... beweg dich dort weg.«
    Sie ließ sich sofort in den Knien einknicken und einfach aus Parrishs Griff heraus
    auf den Boden fallen. Er wollte sie packen, verlor das Gleichgewicht und fiel auf

    die Knie. Grace rollte von ihm weg, aber er drückte die Pistole ab. Die Kugel
    streifte ihren rechten Schenkel. Sie schrie auf und umklammerte ihr Bein. Parrish
    torkelte wieder auf die Beine und zielte erst auf Niall, dann auf Conrad, falls einer
    von ihnen eine Bewegung wagen sollte. Niall nahm das Schwert von seiner
    Schulter. Sein Lächeln war tödlich. »Bist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher