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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut
Autoren: Linda Howard
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...................................................................................... 331
    Kapitel 27 ...................................................................................... 350
    ~~ Ende ~~ .................................................................................... 356

    Für Susan Bailey, meine liebenswürdige Bankerin, die mir alle Fragen über Computer
    beantwortete -
    und die mich nicht wegen Planung eines Banküberfalls verdächtigte. Danke!

    »Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! «
    Jesaja 14, Vers 12

    Erster Teil - Grace - Prolog

    Dezember 1307 Frankreich

    Innerhalb der feuchtkalten Felswände des unterirdischen Verlieses drang die
    Kälte durch Wolle und Leinen hindurch bis auf die Knochen. Die rußenden
    Fackeln gaben als einzige Lichtquelle zu wenig Wärme ab, als dass man sie
    bemerkt hätte. Die beiden vom flackernden Licht angestrahlten Männer
    schenkten der Kälte ohnehin keinerlei Beachtung. Derart nebensächliche
    Beeinträchtigungen ihrer Bequemlichkeit war ihnen keiner Erwähnung wert.
    Der eine Mann stand, während der andere vor ihm in einer Haltung kniete, die
    unterwürfig hätte sein sollen, wäre es nicht offensichtlich gewesen, dass eine
    solche Geisteshaltung dem großen Kopf auf den breiten Schultern vollkommen
    fremd war. Der stehende Mann sah gegenüber dem vitalen anderen Mann
    geradezu zerbrechlich aus. Der Kopf des knienden Mannes ging dem anderen bis
    zur Brust. Valcour wirkte im Vergleich mit dem Krieger, der er einmal gewesen
    war, und im Vergleich mit dem vor ihm knienden Mann tatsächlich schmächtig,
    aber Alter und Verzweiflung hatten ihre Spuren hinterlassen. Er war
    einundfünfzig Jahre alt und hatte die Blütezeit seiner Kräfte hinter sich. Kopfhaar
    und Bart waren bereits mehr grau denn braun, und sein schmales Gesicht war
    von der Last seiner Bürden zerfurcht. Jetzt war es an der Zeit, die
    Verantwortung, die er so viele Jahre lang geschultert hatte, einem anderen zu
    übertragen. Bei diesem jungen Löwen glaubte er sie in guten Händen. Im Orden
    gab es keinen besseren Krieger als ihn. Das wiederum bedeutete, dass es keinen
    besseren im gesamten Christentum gab. Denn seit ihrer Entstehung waren sie
    eine Bruderschaft von Rittern gewesen, die Besten der Besten, die von allen
    Schlachtfeldern Europas auserlesen wurden. Unvermittelt war es damit jedoch zu
    Ende gewesen.

    Vor zwei Monaten, am Freitag, dem dreizehnten Oktober des Jahres 1307 - ein
    Tag, der sicherlich in aller Zukunft als verhängnisvoll in Erinnerung bleiben würde
    -, hatten Philipp IV. von Frankreich und sein Lakai, Papst Clemens V, ihrer
    Begierde nachgegeben und in einem Schlag das größte damals existierende Heer
    besiegt: die Ritter des Tempelordens. Einige konnten entkommen, die anderen
    starben auf grausame Weise. Ein noch qualvollerer Tod stand jenen bevor, die
    sich als Gefangene weigerten, ihren Glauben zu widerrufen.
    Der Großmeister war erst sehr spät gewarnt worden und hatte die knappe Zeit
    lieber darauf verwandt, den Schatz zu verbergen, als sich selbst in Sicherheit zu
    bringen. Vielleicht hatte Jacques de Molay das Herannahen einer Katastrophe
    geahnt, denn er hatte mehrmals Valcour bedrängt, die riesige Seeflotte Philipps
    Zugriff zu entziehen. Aber sein eigenes und auch des geschätzten Kriegers
    Geoffroy de Charnays Hauptanliegen war es gewesen, den Schatz in Sicherheit
    zu bringen. Nach langer Beratung wurde der Schatz einem Schutzpatron
    unterstellt, nämlich Niall von Schottland. Er war sehr umsichtig ausgewählt
    worden, nicht nur wegen seiner einzigartigen Schwertfähigkeit, sondern auch
    wegen des Schutzes, den allein schon sein Name gewährte. In Schottland würde
    der Schatz sicher sein.
    Der Großmeister war sich trotz Nialls Verbindungen nicht ganz klar, ob er die
    richtige Wahl getroffen hatte. In gewisser Weise war der Schotte trotz seiner
    ungebrochenen Treue und den beiden gegenüber Gott und dem Orden
    geleisteten Gelübden von einer ungezähmten Wildheit. Manche seiner Gelübde,
    insbesondere das der Keuschheit, hatte er nur unwillig geleistet. Niall wurde in
    den Orden gezwungen, weil ein Mönch niemals mehr König werden kann. Ein
    König muss Kinder haben können, um sein Königreich auch für die Zukunft zu
    sichern. Seine außereheliche Geburt hätte eigentlich eine unüberwindliche Hürde
    dargestellt, aber bereits in jungen Jahren war Niall groß
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