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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Autoren: Alisa Bowman
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bin selbstbewusst. Ich bin gut in dem, was ich tue.« Aber als meine Therapeutin mich zu einem Psychiater schicken wollte, damit der mir Antidepressiva verschrieb, befand ich, dass sie noch sehr viel verwirrter war als ich und ging nicht mehr hin.
    Stattdessen kaufte ich mir jede Menge Bücher über Depression, Zen und östliche Philosophie. Ich las über Meditation und kognitive Therapieformen, über positives Denken und Konversationstechniken, über Schüchternheit, Selbstwert und Selbstbewusstsein.
    In einem der Bücher las ich, dass ich meine Schüchternheit überwinden könne, wenn ich ganz bewusst alleine essen ging. » Was? Da starrt mich doch jeder an. Da denkt doch jeder gleich, ich wäre der größte Versager auf dieser Welt«, sagte ich beim Lesen laut zu mir selbst. Ich las weiter. Die meisten Menschen, so hieß es da, nehmen von ihren Mitmenschen gar nicht so viel Notiz, wie man selbst immer denkt. Also wagte ich es, ging allein essen und noch einmal und noch einmal und fand es am Ende gar nicht mehr schlimm. Das nächste Buch bot mir eine andere Patentlösung: Ich solle mich weniger mit mir selbst befassen und dafür die Menschen in meiner Umgebung mehr in den Mittelpunkt rücken. » Jeder redet gerne über sich selbst. Sie werden auf jeder Party ein gefragter Gesellschafter sein, wenn Sie auf andere eingehen.« Das probierte ich auf einigen Partys gleich aus. Es funktionierte. Ein weiterer Ratgeber enthielt folgenden Tipp: Ich solle mein Leben anders strukturieren und mich zu Freizeitkursen anmelden, um neue Leute kennenzulernen. Also meldete ich mich für einen Taekwondo- und einen Yogakurs an. Wieder ein anderes Buch ermutigte mich, mir neue Ziele zu setzen und alles zu tun, um diese Ziele zu erreichen. Ich las und las und las. Jedes Buch machte mich ein bisschen stärker, ein bisschen ruhiger, ein bisschen glücklicher.
    Es war jetzt über ein Jahr her, seit Todd nach New Jersey gezogen war. Ich rief ihn an. Ja, ich war noch immer mit ihm zusammen.
    » Hi, ich muss mit dir sprechen«, sagte ich. » Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll.«
    Stille am anderen Ende der Leitung. Todd wartete, dass ich weitersprach.
    » Ich bin… es fällt mir wirklich schwer. Nun, ich meine… ich denke… Was ich sagen will, ist… Es funktioniert nicht mit uns. Ich denke nicht, dass wir zusammenpassen. Ich liebe dich. Ja, das tue ich. Ich liebe dich wirklich, aber ich passe nicht zu dir. Du musst ein frommes, katholisches Mädel finden, eines, das du deinen Eltern zu Hause stolz präsentieren kannst. Und da bin ich die Falsche. Ich werde nicht konvertieren.«
    » Ich weiß«, sagte er. » Ich habe diesen Anruf schon lange erwartet. Ich wusste, dass er kommen würde.«
    » Dann war es das?«
    » Ja. Mach’s gut.«
    Ich rechnete eigentlich damit, in Tränen auszubrechen, wo ich einfach so am Telefon mit ihm Schluss gemacht hatte. Und ich musste auch ein paar Minuten lang schluchzen, nachdem ich aufgelegt hatte. Doch dann fiel ein bleiernes Gewicht von mir ab, und ich fühlte mich unglaublich erleichtert.
    Sie müssen nicht Schluss machen. Keiner verpflichtet Sie dazu. Wenn Sie aber unglücklich sind, dann geben Sie diesem Gefühl Raum und tun Sie etwas dagegen. Und dann ist es auch völlig in Ordnung, eine Beziehung zu beenden.
    Wahrscheinlich denken Sie nun, dass ich nach all meinen Therapiesitzungen und Selbsthilfemethoden aus der Beziehung gegangen bin und mir gesagt habe: » Erst mal keine Dates. Erst mal Selbstfindung. Erst mal auf die eigenen zwei Beine fallen.« Ein logischer Schluss eigentlich. Aber wer schafft das schon? Ich kenne niemanden. Sie?
    Und selbst wenn, so will ich zu meiner eigenen Verteidigung sagen: Ich war nach wie vor unsicher, und ich sehnte mich nach männlicher Aufmerksamkeit. Das tun wir Frauen doch alle, nicht wahr?
    Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich schon eine ganze Weile Steve im Kopf, meinen Taekwondo-Lehrer. Jetzt kann ich es ja zugeben: Schon am ersten Kurstag hatte er es mir angetan, als ich ihn zum ersten Mal sah und zum ersten Mal seine Stimme hörte. Als Steve dann eines Abends anrief und mich auf eine Partie Poolbillard einlud, machte mein Herz aufgeregte Hüpfer. Wir tranken Bier und lachten, während ich die falschen Bälle in die falschen Löcher versenkte. Später begleitete er mich zu meinem Auto, legte den Arm um mich und drückte mich lange und fest an sich. Ich verschmolz regelrecht mit ihm und als ich den Blick hob, küsste er mich. Ich begehrte ihn wie zuvor
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