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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Autoren: Alisa Bowman
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genervt anhörte, so als hätte er 150 wichtigere Dinge zu tun, als mit mir zu reden. Was Deb und Keith hatten, das wollte ich auch, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass das mit Mark möglich wäre.
    Deb klappte ihr Handy zu. Sie hatte sich entschieden und bestellte. Der Wein kam, und kurz bevor die Flasche leer war, fragte sie mich: » Wie geht’s denn Mark?« Betrunken wie ich war, zählte ich ihr sieben Millionen Gründe auf, warum ich so unglücklich verheiratet war. Sie hörte zu.
    » Unsere Ehe ist am Ende«, klagte ich ihr mein Leid. » Wir haben uns nichts mehr zu sagen.«
    Sie nickte.
    » Immer wenn ich ihn anrufe, klingt er genervt, als würde ich ihn stören. Ich glaube, insgeheim hasst er mich.«
    Sie nickte.
    » Nie hilft er bei der Kindererziehung. Nie ist er zu Hause. Ich komme mir vor wie eine alleinerziehende Mutter. Ich steuere das meiste Geld bei. Die Hausarbeit und neunzig Prozent der Kindererziehung bleiben allein an mir hängen. Ich bin kaputt. Ich kann nicht mehr. Ich möchte mich geliebt fühlen, aber ich glaube nicht, dass er mich noch liebt.«
    » Warum seid ihr dann noch zusammen?«, fragte Deb.
    » Nur noch wegen Kaarina«, sagte ich. » Zwischen uns, da ist nichts mehr. Wenn es Kaarina nicht gäbe, wäre es längst aus.«
    » Ihr solltet aber nicht eurer Tochter wegen zusammenbleiben«, meinte Deb. » Wenn ihr euch scheiden lasst, verkraftet sie das schon. Meinem Sohn ging es gut, als mein erster Mann und ich uns trennten. Vielen Kindern geht es nach der Scheidung ihrer Eltern besser. Es schadet Kaarina mehr, wenn sie eine Ehe ohne Liebe miterleben muss.«
    » Woher wusstest du denn, dass es Zeit war, einen Schlussstrich zu ziehen?«, fragte ich sie.
    » Als ich ihm vorgeschlagen habe, dass wir eine Paartherapie machen und er nicht wollte. Da sah ich keine andere Möglichkeit mehr«, sagte sie. » Hast du alles probiert? Habt ihr es mal mit einer Paartherapie versucht?«
    Da war sie wieder, diese Frage, die mich so sprachlos machte. Nein, hatten wir nicht. Stattdessen habe ich es mit anderen Dingen versucht. Mit Heulen. Mit dem Schreien von » Unsere Ehe ist im Eimer!« oder » Ich tauge nicht für diese Ehe!«. Ganz sachte hatte ich einmal anklingen lassen, es mit einer Paartherapie zu versuchen, doch das sagte ich mehr als Drohung denn als ernst gemeinten Vorschlag ( » Was wir dringend nötig haben, ist eine Paartherapie!«), woraufhin er nur sagte: » Wenn du das meinst. Von mir aus, ließe sich einrichten.« Doch keiner von uns hatte es sich eingerichtet. Dabei hatte ich mir bereits die Nummer eines Paartherapeuten besorgt. Angerufen hatte ich ihn nicht. Wollte ich insgeheim, dass meine Ehe scheitert?
    » Du musst alles versuchen«, sagte Deb, als wir zahlten. » Versprich mir, dass du alles versuchen wirst. Er muss wahrscheinlich nur von dir gesagt bekommen, was du willst. Männer sind ahnungslos. Vergiss das nie.«
    Versuchen Sie alles, um Ihre Ehe zu retten, selbst Dinge, von denen Sie glauben, dass sie nicht funktionieren. Wenn alles nichts nützt, oder wenn Ihr Partner sich weigert mitzuziehen, dann können Sie über Scheidung nachdenken. Eine verkorkste Ehe auf immer und ewig hat keiner verdient– auch Sie nicht.
    Ich versprach es.
    Am folgenden Morgen wachte ich mit einem dicken Kopf und einem trockenen Mund, aber voller Zuversicht auf. Ja, ich würde meine Ehe kitten. Ich konnte es schaffen, ganz bestimmt. Deb hatte Recht.
    An jenem Tag setzte ich mich abends neben Mark. Er saß auf seinem üblichen Platz auf dem Sofa, die Fernbedienung neben sich. Seine schlammgrünen Augen fixierten das Motorradrennen auf dem Fernsehschirm vor ihm. Ich betrachtete seine dünnen, blonden Haare, die Falten in seinem braungebrannten Gesicht und die leicht nach unten gezogenen Lippen.
    Wo war er nur, dieser unbeschwert sonnige Typ, der sich einmal so heillos in mich verliebt hatte? Wer war dieser Fremde, der heute das Bett mit mir teilte? Was war bloß aus uns geworden?
    Ich stellte den Fernseher ab. Ob wir reden können, fragte ich, die Hände im Schoß und sah ihn an. » Wir haben Probleme. Seit Monaten haben wir keinen Sex mehr. Mehrmals am Tag denke ich daran, mich entweder scheiden zu lassen oder dich umzubringen. Und wenn wir nicht alles dransetzen, das wieder hinzubiegen, wird einer von uns eine Affäre haben, und ich befürchte, dass wohl ich diejenige sein werde.«
    Ich weinte keine Träne, hielt fast die ganze Zeit Blickkontakt. Ich wurde auch nicht laut.
    Marks Züge wurden
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