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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Autoren: Alisa Bowman
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ich. » Ich habe wirklich viel zu tun.«
    » Ich auch«, meinte er. Dann herrschte eine ganze Weile lang Funkstille.
    Ich hatte eine Woche Urlaub und reiste nach Kalifornien. Und als ich wiederkam, war Mark in Florida zur Hochzeit seines Bruders. Er wollte anrufen, sobald er wieder zurück sein würde. Und das tat er. Wir redeten und redeten und redeten. Und ich hielt ihn hin und hin und hin.
    Während dieser endlosen Telefonate erfuhr ich so ziemlich alles, was es über ihn zu wissen gab. Er öffnete nur selten seine Post– genau wie ich, sodass sich Berge davon auf dem Küchentisch stapelten. Er war süchtig nach Science-Fiction-Filmen, vor allem nach » Akte X«– genau wie ich. Er liebte Sport und Fitness– genau wie ich. Und er liebte Kajakfahren– genau wie ich.
    Außerdem ging er gerne Klettern, Snowboard fahren, Bergsteigen, Surfen und Radfahren. Radfahren war seine große Leidenschaft. Seine ganz große, wohlgemerkt! Er erzählte mir beispielsweise, dass es mehr als nur einen Typ von Fahrrad gab– Rennräder, Mountainbikes, Tourenräder, Geländeräder, Kunsträder, BMX -Räder und motorisierte Räder. Zudem schien er all diese Fahrräder auch tatsächlich zu besitzen.
    » Wie viele Fahrräder hast du denn so?«, fragte ich.
    » Weiß nicht genau.«
    » So ungefähr?«
    » Zwölf vielleicht.«
    » Und hast du auch einen Kajak?«
    » Ja.«
    » Und ein Snowboard?«
    » Ja.«
    » Und ein Surfboard?«
    » Ja.«
    » Und was hast du für das alles hingeblättert?«
    » Keine Ahnung. Hab ja nicht alles auf einmal gekauft.«
    » Was hast du für dein neuestes Rad bezahlt?«
    » Das willst du gar nicht wissen.«
    » Doch, will ich. Sag schon«, säuselte ich.
    » Ein paar tausend Dollar.«
    Nun bin ich nicht gerade materialistisch eingestellt. Wenn junge Frauen tönen, sich einen Mann mit » Geld« angeln zu wollen, verdrehe ich meist die Augen und denke mir » Wenn du so geldgeil bist, dann bring doch deine eigene Karriere voran«. Normalerweise bin ich nicht der Typ Frau, bei der der Mann einen dicken Geldbeutel haben muss. Normalerweise. Bis zu jenem Zeitpunkt in meinem Leben. Ich verdiente damals immer noch weniger als 35 000 Dollar im Jahr, wohnte demzufolge immer noch in einem bescheidenen Appartement, fuhr immer noch ein bescheidenes Auto und aß immer noch Müsli zum Abendessen. Und so muss ich zugeben, dass mir ein sehr materialistischer Gedanke durch den Kopf schoss: Der kann es sich leisten, etliche tausend Dollar für ein Fahrrad hinzulegen?! Hallo? Der muss es ja ganz schön dicke haben.
    Vielleicht war es sogar dieser Gedanke, der mich dazu verleitet hat, mich schließlich doch auf ein Date mit Mark einzulassen. Vielleicht war ich aber auch einsam, und er war gerade verfügbar. Und ja, vielleicht wollte ich mich mit Mark auch nur von Steve ablenken– so ganz ausgeschlossen war das nicht. Was auch immer meine Beweggründe gewesen sein mögen, ich schlug Mark vor, uns in einer Kneipe zu treffen. Und mit diesem Vorschlag nahm unser gemeinsames Schicksal seinen Lauf.
    Ich trug eine Jeans, die mich superschlank machte, Stiefel, die supersexy waren und einen BH , der superdick gepolstert war. Trotzdem fühlte ich mich unbeholfen, stammelte und stotterte, mühte mich, ein wenig gerader zu stehen und ein wenig mehr zu lächeln.
    Am Ende des Abends begleitete Mark mich bis vor meine Tür. Er wollte mich wiedersehen, und wir verabredeten uns für den folgenden Freitag. Er küsste mich nicht. Und das gefiel mir. Ich schaute ihm von meiner Tür aus nach. Er war süß, fürsorglich und alltagstauglich. Er erinnerte mich an meinen Dad. Auf eine gute und schöne Weise. Und, ja. Warum nicht?
    Wir ließen es langsam angehen. Hielten nicht Händchen. Berührten uns nicht. Küssten uns nicht. Aber einmal die Woche unternahmen wir etwas zusammen.
    Die allererste körperliche Berührung hatten wir erst einen Monat später, als wir uns im einzigen Kino der Stadt, das neben einer viel befahrenen Bahnstrecke lag, zusammen einen Film anschauten. Wir aßen labberiges Popcorn, während immer wieder Güterzüge vorbeirumpelten und ganze Dialogszenen verschluckten. Langsam schob Mark seine linke Hand immer näher, bis seine Finger sich schließlich um die Finger meiner rechten Hand schlangen. In seiner großen Hand fühlte sich die meine richtig klein an. Seine Berührung war warm und sanft.
    Nach dem Kino begleitete er mich zu meinem Auto, neigte sich zu mir, und wir küssten uns. Vorsichtig tastend. Süß. Aber auch fremd
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