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Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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nicht verhindern, dass in ihrer Stimme ein bitterer Unterton mitschwang. “Vater und du, ihr habt mir nie zugetraut, dass ich mein Leben allein meistern kann, sonst hättet ihr doch nicht …” Sie schüttelte den Kopf. “Ach, das ist doch zwecklos, du wirst nie verstehen, was in mir vorgeht. Außerdem gehört es nicht hierher.”
    Doch ihre Mutter sah das offenbar anders. “Du verübelst uns die Sache mit Gregor noch immer, nicht wahr?”
    “Nein, so einfach ist es nicht. Ich liebe Vater und dich, aber indem ihr Gregor dafür bezahlt habt, mir einen Heiratsantrag zu machen, seid ihr einfach zu weit gegangen!”
    Ihre Mutter senkte den Blick. “Bitte glaub mir, wir wollten immer nur das Beste – für dich, und für unsere Enkeltochter.”
    “Ich weiß”, erwiderte Milla resigniert. “Aber das macht es nicht besser. Ihr dachtet, ich komme allein nicht zurecht, aber ihr habt mich unterschätzt. Meine Agentur wächst und gedeiht, und Janna ist mein ganzes Glück.” Sie schaute ihre Mutter an. “Ich wusste, dass ich es schaffen kann. Warum habt ihr denn nur nicht an mich geglaubt?”
    Zu ihrer Überraschung sah sie Tränen in den Augen ihrer Mutter schimmern. “Denkst du das wirklich? Natürlich wollten wir dich schützen – allerdings nicht, weil wir nicht an deinen Mut, deine Kraft und deine Willensstärke geglaubt hätten. Es war ein Fehler, uns auf diese Weise in deine Angelegenheiten einzumischen, und ich wünschte wirklich, ich könnte die Zeit noch einmal zurückdrehen. Doch das vermag leider kein Mensch. Aber eines solltest du wissen: Wir sind sehr stolz auf dich, Kind.”
    Im ersten Moment konnte Milla nichts weiter tun, als einfach nur dazustehen und sie anzusehen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Sprache wiederfand. “Ist das wirklich wahr?”, fragte sie dann heiser und fiel ihrer Mutter in die Arme. Tränen strömten ihr über die Wangen, doch dieses Mal keine Tränen des Kummers, sondern Tränen reinsten Glücks.
    Als die letzten Takte des Hochzeitsmarsches verklangen, blickte Mårten zu Milla und sah sie in den Armen ihrer Mutter liegen. Er lächelte.
    Ende gut, alles gut.
    Er stand auf und verbeugte sich vor den anderen Teilnehmern der Probe, die ihm applaudierten. Auf dem Weg zu Milla schüttelte er Dutzende von Händen und empfing zahllose Glückwünsche.
    Es war wieder wie früher, zu seinen besten Zeiten.
    Unwillkürlich musste er an seinen Vater denken, doch die Erinnerungen an ihn schmerzten nicht länger. Schade, dass du jetzt nicht hier sein kannst, dachte er wehmütig. Ich würde dir gern Milla vorstellen. Sie hätte dir sicher gefallen.
    “Bekomme ich ein Autogramm?”, fragte ein junges Mädchen, das nervös mit dem Saum seines zartgelben Chiffonkleids spielte.
    “Natürlich”, antwortete Mårten, obwohl er es kaum abwarten konnte, endlich zu Milla zu gelangen. “Hast du vielleicht etwas, worauf ich unterschreiben kann?”
    “Nehmen Sie das hier”, hörte er eine weibliche Stimme sagen, und jemand reichte ihm einen Briefbogen mit dem Wappen der Königsfamilie und einen Stift. “Damit sollte es doch gehen, oder nicht?”
    “Danke”, murmelte er und setzte seine Unterschrift auf das Papier. Strahlend verschwand das Mädchen kurz darauf mit seinem Autogramm in der Menge.
    Als er aufblickte, um sich bei seiner Helferin zu bedanken, stand die Assistentin der Kronprinzessin vor ihm. Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln. “Ich bin froh, dass Sie es doch noch einrichten konnten. Die Hochzeitsfeier wäre ohne Sie nicht dieselbe, und das Stück, das Sie komponiert haben, ist einfach wunderschön.” Dann bemerkte sie, dass sein Blick immer wieder in Millas Richtung wanderte. “Nun gehen Sie schon zu Milla”, meinte sie schmunzelnd. “Ich sehe doch, dass Sie es kaum noch aushalten ohne sie.”
    “Sieht man es mir denn wirklich so deutlich an?”
    Sie lachte leise. “Es steht Ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben. Und nun machen Sie schon, dass Sie fortkommen!”
    Das musste sie Mårten nicht zweimal sagen. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge und ging geradewegs auf Milla zu, als eines der Blumenmädchen, ein besonders hübsches Kind mit langem dunklen Haar, an ihm vorüberflitzte und direkt in die Arme der Frau flog, die er liebte.
    “Janna!”, rief Milla und wirbelte die Kleine im Kreis herum. “Ich hab dich ganz schrecklich vermisst, mein Schatz!”
    Das Mädchen lachte glockenhell. “Ich dich auch. Aber jetzt bist du ja wieder da, Mama!”

12.
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