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Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Minuten”, antwortete er. “Und nicht eine Minute länger.”
    Sie nickte und eilte los. Mårten stand am Geländer der Aussichtsplattform und schaute in die Ferne. Sie trat neben ihn und lehnte sich an die Brüstung.
    “Was ist los mit dir?”, fragte sie. “Ich dachte, wir arbeiten zusammen. Warum boykottierst du plötzlich meine Versuche, dir zu helfen?”
    “Ich will das nicht mehr”, sagte er seufzend. “Weißt du, ich hatte fast vergessen, wie das früher war. Bevor ich mich vor zwei Jahren aus dem Musikgeschäft zurückzog, bin ich dauernd unterwegs gewesen und habe kaum jemals zwei Nächte hintereinander im selben Bett geschlafen. Die Presse verfolgte mich, ich konnte nichts tun, ohne dass es gleich am nächsten Tag in allen Zeitungen stand.” Er schaute sie an. “Damals dachte ich, ein solches Leben sei vollkommen normal. Aber inzwischen liebe ich mein ruhiges Dasein in der alten Mühle. Ich bin nicht mehr derselbe Mensch, der ich einmal war. Ich kann nicht mehr zurück.”
    Milla atmete tief durch. “Also gut”, nickte sie dann. “Komm mit.”
    “Was hast du vor?”
    “Das wirst du schon sehen.”
    Gemeinsam kehrten sie in das Café zurück, wo Hallström sich redlich bemühte, den Vertreter der Plattenfirma bei Laune zu halten – wenig erfolgreich, wie man von dessen Gesicht ablesen konnte.
    “Und?”, fragte Jälking ungeduldig. “Haben Sie endlich wieder Verstand angenommen?”
    “Mårten ist bereit, weiterhin mit Ihrem Unternehmen zusammenzuarbeiten”, erklärte Milla energisch. “Aber nur unter einer Bedingung.”
    Jälking lachte. “Bedingung? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz!”
    “Ganz im Gegenteil.” Sie lächelte. “Ihnen dürfte klar sein, dass sich für Mårten nun, da sein Name bald wieder in aller Munde sein wird, auch andere Plattenfirmen interessieren werden. Es sollte ein Leichtes sein, Ihrer Schadenersatzforderung nachzukommen, wenn er erst einmal einen Vertrag bei einem anderen Label unterzeichnet hat.”
    Nach diesen Sätzen wirkte Jälking nicht mehr so selbstsicher. “Also gut, was verlangen Sie?”, knurrte er. “Ich kann es mir ja wenigstens einmal anhören.”
    Milla nannte ihre Bedingungen.
    “Ich kann es noch gar nicht fassen!”, stieß Mårten kopfschüttelnd aus, als Jälking knapp eine halbe Stunde später gegangen war. “Wie hast du das bloß geschafft?”
    “Ich bin ebenfalls tief beeindruckt”, sagte Mårtens Manager. “Sie sollten sich wirklich überlegen, ob Sie nicht in meine Branche einsteigen wollen. Wie Sie mit diesem Jälking umgegangen sind, war wirklich außergewöhnlich. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass er auf Ihre Forderungen eingeht.” Er lachte leise. “Keine Tourneen, kein groß angelegter Medienzirkus. Es dürfte Jälking nicht leicht gefallen sein, diese bittere Pille zu schlucken.”
    “Aber am Ende siegte sein gesunder Menschenverstand.” Milla lächelte. “Er wusste genau, dass die Absätze von Mårtens Alben in die Höhe schnellen werden, wenn öffentlich bekannt wird, dass er an der königlichen Hochzeit mitwirkt. Auch ohne alle Nebeneinnahmen wird die Plattenfirma an ihm ein Vielfaches von dem verdienen, was die Schadenersatzklage ihnen einbringen würde. Es war also eine rein kaufmännische Entscheidung.”
    Nachdem Hallström sich verabschiedet hatte, nahm Mårten ihre Hand und drückte sie. “Danke”, sagte er leise.
    Sie lächelte. “Keine Ursache. Schließlich habe ich ja nicht ganz uneigennützig gehandelt. Es geht hier schließlich auch um meine Zukunft.”
    Hast du da nicht jemanden vergessen?
    Janna. In der ganzen Aufregung hatte sie gar nicht mehr daran gedacht, dass Mårten noch immer nicht die Wahrheit kannte.
    Sie musste es ihm sagen. Unbedingt. Und sie konnte nur hoffen, dass er bereit war, ihr zu verzeihen.
    “Was ist los?”, fragte er. “Du wirkst plötzlich so bedrückt. Freust du dich denn gar nicht?”
    “Doch, natürlich”, erwiderte sie. “Hör zu, ich will dir schon lange etwas sagen, das mir auf dem Herzen liegt. Aber ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll.”
    Er lächelte. “Am besten ganz von vorn.”
    Millas Herz klopfte wie verrückt. Die nächsten Minuten waren womöglich entscheidend für ihr ganzes weiteres Leben. Und nicht nur für ihres, sondern auch für das von Janna und Mårten.
    Sie räusperte sich. “Du erinnerst dich noch an Janna?”
    “Die Tochter deiner Schwester, von der du mir erzählt hast? Natürlich erinnere ich mich an sie. Was
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