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Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)

Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)

Titel: Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)
Autoren: James N. Frey
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Er hat drei verdammt gute Thriller über Spione geschrieben, die gegen die Ausbreitung des Kommunismus kämpfen.
    Grant Michaels nahm ebenfalls an ein paar von meinen Kursen teil. Er hat das Anliegen, Schwule als ganz normale Menschen zu zeigen, mit den gleichen Marotten und Schwächen und dem Wunsch, der Einsamkeit zu entfliehen und eine enge Beziehung einzugehen wie alle anderen auch. Er hat eine wunderbar verrückte und komische Krimireihe an die St. Martin’s Press verkauft, in der er genau das tut. Sein Held Stani ist ein schwuler Friseur.
    Einem anderen Teilnehmer meiner Kurse, Paul Clayton, war es ein starkes Anliegen zu zeigen, wie die Ureinwohner Amerikas von den Spaniern betrogen wurden, und er hat einen verdammt guten historischen Roman mit dem Titel Catique darüber geschrieben. Er wurde von Berkley Books gekauft. Clayton bekam zwar nicht so sehr viel dafür, doch der Verlag hätte gern eine Fortsetzung, also hat er gute Voraussetzungen für seine schriftstellerische Laufbahn.
    Phyllis Burke, die ich das Glück hatte, in mehreren meiner Kurse zu haben, war immer fasziniert davon, wie die Öffentlichkeit berühmte Persönlichkeiten betrachtet, insbesondere JFK und Marilyn Monroe. Sie hat einen verdammt guten, ja brillianten satirischen Roman mit dem Titel Atomic Candy darüber geschrieben. Er wurde von der Atlantic Monthly Press veröffentlicht und hat viele gute Rezensionen bekommen.
    Eine weitere Studentin von mir, April Sinclair, ist während des Höhepunkts der Bürgerrechts- und Black-Power-Bewegung im Süden von Chicago aufgewachsen. Sie hatte das Bedürfnis, diese Geschichte zu erzählen, ihren Lesern klarzumachen, was es hieß, »schwarz und Frau zu sein, bevor und nachdem schwarz als schön angesehen wurde.« Sie hat mehrere Jahre verdammt hart gearbeitet, ihre Geschichte immer wieder umgeschrieben und an ihrer Sprache geschliffen, bis ein Kunstwerk von hohem Niveau mit großer sozialer Aussagekraft ent - standen war. Hyperion kaufte Coffee Will Make You Black, nachdem es nur drei Tage im Angebot eines Agenten gewesen war.
    Bevor Sie einen Roman schreiben, denken Sie genau darüber nach, was Sie sagen wollen. Fragen Sie sich, was Ihnen ein wichtiges Anliegen ist. Fragen Sie sich: Was will ich als Autor? Was ist meine Mission? Worauf will ich hinaus? Wofür stehe ich? Was sollen meine Leser von mir halten? Was will ich erreichen? Was sind meine Themen? Ein Roman kann ein

Thema behandeln oder zwei oder sogar noch mehr.
    »Ein Autor«, so Gerald Brace in The Stuff of Fiction, »muß etwas zu sagen haben.« Damit meint er, ein Autor muß etwas Wichtiges zu sagen haben. Was haben Sie denn Wichtiges zu sagen? Etwas Wichtiges zu sagen zu haben, ist nicht gleichzusetzen mit predigen. Wenn ein Autor aufgrund moralischer Entrüstung schreibt, warnt Percy Marks in The Craft of Writing (1932), »dann könnte eine Predigt statt eines Romans herauskommen, und wir lesen keine Romane, um eine Moralpredigt gehalten zu bekommen«.
    Ganz hilfreich ist es, sein Anliegen schriftlich zu fixieren, aufzuschreiben, was man als Autor mit seinem Lebenswerk erreichen will und was man mit dem speziellen Buch erreichen möchte, an dem man gerade arbeitet. Ab und zu sollten Sie dann einmal einen Blick auf das werfen, was Sie da als Ihr Anliegen fixiert haben, und darüber nachdenken. Was wollen Sie wirklich erreichen?
    Ein Freund von mir schreibt Unterhaltungsromane. Er schreibt über Leute, die schwere Sünden begangen haben und nicht mehr an Erlösung glauben. Er schreibt darüber, wie die großen Institutionen - das Justizsystem, Spionagedienste, große Unternehmen - die Menschen kaputtmachen. Er hofft, daß seine Leser schockiert sind und die Dinge in einem anderen Licht sehen.
    Eine andere befreundete Autorin ist Buddhistin und glaubt fest daran, daß durch Mitgefühl Gutes in der Welt bewirkt werden kann. Ihre Figuren kommen nach schweren inneren Kämpfen immer zu irgendeiner Art Erleuchtung, von der sie hofft, daß der Leser sie teilen wird.
    Eine andere Bekannte schreibt Liebesromane. Sie hofft, daß sie mit ihren mutigen Figuren die Leser anregen kann, Risiken im Leben einzugehen, neue Dinge zu probieren, zu experimentieren. Ihr Ziel ist es nicht, große Literatur zu schreiben, sondern großartige Liebesromane, die die heilende Kraft der Liebe zeigen und das, was wahre Treue bedeutet.
    Die Idee, daß eine Geschichte eine Prämisse hat, geht über die technischen Aspekte hinaus, die in Kapitel vier und fünf erörtert
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