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Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)

Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)

Titel: Wie man einen verdamt guten Roman schreibt (Teil 2)
Autoren: James N. Frey
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großen und ganzen ein äußerst toleranter Haufen ist. Der Grund dafür ist, daß sie zumindest indirekt erfahren haben, was es beispielsweise heißt, Angehöriger einer verfolgten Minderheit zu sein, oder sehr alt oder krank zu sein, unter Kriegen, Hungersnöten, familiären Auseinandersetzungen oder sexuellem Mißbrauch zu leiden. Infolgedessen stößt man bei Schriftstellern im allgemeinen auf weniger Vorurteile als in der breiten Bevölkerung.
    Der Akt des Romanschreibens steigert die Konzentrationsfähigkeit. Es schärft den Verstand in der gleichen Weise wie häufiges Fußballtraining die Leistung eines Spielers steigert. Mit der Zeit werden Sie sowohl ein besserer Leser als auch ein besserer Schreiber.

Vom Romanschreiben kann man regelrecht high werden.
    Das läuft folgendermaßen ab. Nehmen wir mal an, eine Autorin setzt sich hin, um eine bestimmte Szene zu schreiben. Wenn sie klug ist, arbeitet sie vermutlich nach einem Konzept. So weiß sie beispielsweise, daß in dieser Szene der Held den Vater der Heldin um die Hand seiner Tochter bitten soll. Sie fängt an zu schreiben, spürt, daß es nicht richtig läuft, hält inne, streicht oder löscht einen Satz, dann fängt sie wieder von vorn an, spürt, daß es nicht richtig ist, hält inne, streicht…
    Das Schreiben läuft heute aber gar nicht gut. Es ist Zeit, für noch eine Tasse Kaffee. Dann setzt sie sich wieder vor die Tastatur, starrt die Wand an, summt vor sich hin, raucht eine Zigarette, trinkt einen Schluck Kaffee und träumt…
    Schließlich wird die Szene in ihrem Kopf allmählich klar. Von irgendwo tief in ihrem Unterbewußtsein beginnt sie in ihr Bewußtsein zu fließen. Sie sieht sie auf der Leinwand in ihrem Kopf vor sich.
    Sie fängt an zu tippen. Eigentlich überträgt sie das Drama, das sich fast wie durch Zauberei zwischen den Figuren abspielt, mehr als daß sie es schafft. In der Hast, alles zu Papier zu bringen, steigt ihr Adrenalinspiegel, und sie gerät in Hochstimmung. Ihr Herz schlägt schneller, ihr Blutdruck pocht in den Schläfen, und ihre Finger fliegen über die Tasten. Es gibt nichts Vergleichbares. Es ist, als würde man mit dem Motorrad zum Mond fahren.
    Nach ein bis zwei solcher Stunden ist der Romanautor normalerweise erschöpft, aber zufrieden, und kann sich entspannen. Von dem Erregungsschub bleibt ein prickelndes Gefühl am ganzen Körper. Und in diesem Moment ist der Autor high.
    Dieses Hochgefühl ist es, was den geheimnisvollen Drang zu schreiben verstärkt und den kreativen Akt lohnenswert macht, lange bevor jemals ein Scheck von einem Verlag eintrudelt. Dieses Hochgefühl hat auf einige Autoren eine so starke Wirkung, daß für sie nichts anderes mehr zählt - ob ihre Romane veröffentlicht werden oder nicht wird irrelevant. Sie werden zu Schreibjunkies, sind süchtig nach dem kreativen Akt.
    Es gibt keine bessere Art, sein Erdenleben zu verbringen. Dennoch bleibt die wichtigste Frage: wenn ich mich entschließe, Romanautor zu werden, werde ich Erfolg haben? Meine Antwort lautet ja, ich garantiere es Ihnen.
    DIE HUNDERTPROZENTIGE ERFOLGSGARANTIE VON JAMES N. FREY
    Jeder, der den leidenschaftlichen Wunsch zu schreiben hat, wird Erfolg haben, wenn er sich ganz der Sache widmet, die Technik gründlich erlernt, hart arbeitet, gute Eehrer und zuverlässige Leser hat, lernt, wie man den Traum noch einmal träumt und einen Text aufgrund von
    Kritiken überarbeitet, und den Verkauf des Manuskripts professionell betreibt. Das garantiere ich hundertprozentig.
    Ich weiß, was Sie jetzt denken. Sie denken, das kann doch nicht wahr sein. Es kann nicht jeder ein Romanschriftsteller werden. Aber ich versichere Ihnen, es ist wahr. Ich gebe Ihnen eine absolute Garantie.
    Ich kann das behaupten, weil ich reichlich Erfahrung damit habe, wie es ist, zu scheitern, es wieder zu versuchen, zu scheitern, es wieder zu versuchen - und schließlich zum Erfolg zu kommen.
    Hier ist meine Geschichte:
    Ich habe schon immer gewußt, daß ich Schriftsteller werden wollte. Und weil ich mit diesem Wunsch geboren wurde, habe ich natürlich angenommen, daß ich auch mit dem Talent dazu geboren wurde und nichts Besonderes tun müßte, um mich darauf vorzubereiten. Ich glaubte, ich würde einen Roman in ein paar Wochen runterschreiben, und Reichtum und Ruhm - wie sie mir von Geburt her zustünden -würden auf dem Fuße folgen. So dachte ich als Teenager.

Und weil ich so fest von meinem riesigen Talent überzeugt war, habe ich mir in der Schule auch
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