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Wie gut, dass es dich gibt!

Wie gut, dass es dich gibt!

Titel: Wie gut, dass es dich gibt!
Autoren: Susan Mallery
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Restaurant schwang auf, und ein großer, gut aussehender Mann trat auf sie zu. Er hatte rotbraune Haare, ihrer eigenen Haarfarbe überraschend ähnlich. Seine Augen erinnerten an dunkles Moos nach einem kühlen Sommerregen und waren umrahmt von dichten Wimpern.
    „Hi“, sagte er mit einem Lächeln. „Sind Sie die, auf die ich gewartet habe?“
    Ein filmreifer Spruch, dachte sie und grinste frech zurück. „Sie haben vergessen, ‚mein ganzes Leben‘ hinzuzufügen. Sonst hat der Spruch nicht die gleiche Wirkung.“
    Sein Lächeln wurde breiter, und er schaute auf die Uhr. „Na ja, ich habe ja nicht mein ganzes Leben gewartet, sondern nur die letzten zehn Minuten. Sind Sie Crissy?“
    Sie hatte den Teufel also nicht erst suchen müssen. Er hatte sie gefunden. Obwohl man Josh Daniels nur schwerlich als Teufel bezeichnen konnte. Er war ein sehr netter Mann, der auf den Vorschlag seines Bruders hin seine Hilfe angeboten hatte. Das Wort „Mittelsmann“ war ab und an gefallen. Allerdings musste Crissy jedes Mal lachen, wenn sie dieses Wort in den Mund nahm. Es hörte sich doch sehr formell an.
    „Hallo Josh“, sagte sie. „Schön, Sie endlich kennenzulernen.“
    Er schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen das glauben kann. Sie haben die letzten zehn Minuten hier draußen gestanden und sich ganz offensichtlich überlegt, ob Sie überhaupt reinkommen. Sind Sie meinetwegen über den Parkplatz getänzelt?“
    „Ich bin nicht getänzelt“, gab sie steif zurück. Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, dass er sie beobachtet hatte und vermutlich ihre Zweifel ahnte. „Ich habe nur …“
    „Nachgedacht?“, schlug er vor.
    „Genau“, erwiderte sie. Das war zwar untertrieben, aber entsprach ansatzweise der Wahrheit.
    „Und jetzt haben Sie genug nachgedacht?“, erkundigte er sich.
    War sie bereit hineinzugehen und dieses Treffen hinter sich zu bringen? Jetzt oder nie. „Na klar. Gehen wir“, antwortete Crissy.
    Er hielt ihr die Tür auf. „Ich habe uns einen tollen Tisch besorgt, mit wunderbarem Blick auf den Parkplatz. Kommen Sie. Es wird schon nicht so schlimm werden.“
    Da sie es schließlich gewesen war, die dieses Treffen arrangiert hatte, hatte sie gar keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Er steuerte zielstrebig auf einen Tisch im hinteren Teil des Restaurants zu, von wo man tatsächlich direkt auf den Parkplatz sehen konnte. Sie setzten sich.
    „Dann haben Sie also mein Selbstgespräch verfolgt. Eigentlich ist es gut zu wissen, dass ich einen richtig schlechten ersten Eindruck hinterlassen habe. Immerhin kann es dann nur noch besser werden.“
    „Wenn das wirklich Ihre größte Schwäche war, dann sind Sie ja um einiges besser dran als so manch anderer.“ Er lehnte sich zurück und schaute sie an. „Okay, wir wissen beide, dass die Situation ungewöhnlich ist und vielleicht auch etwas unangenehm. Gehen wir es also langsam an. Reden wir erst mal ein bisschen über Gott und die Welt. Was halten Sie davon?“
    „Das hört sich gut an“, gab sie zu. „Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen. Es ist sehr nett, dass Sie sich die Zeit nehmen.“
    „Ich bin auch nett. Dazu sehr intelligent, unheimlich talentiert … Aber reden wir nicht über mich.“
    Sie lachte. „Wie erfrischend, einem Mann zu begegnen, der sich seiner Stärken bewusst ist.“
    Die Bedienung erschien mit zwei Speisekarten. Doch Crissy und Josh bestellten beide nur einen Kaffee. Als sie wieder allein waren, sagte Crissy: „Danke, dass Sie diesem Treffen zugestimmt haben. Pete und Abbey waren immer so offen und hilfsbereit. Aber irgendwie hat es sich bis jetzt nicht richtig angefühlt …“ Sie hielt inne und presste die Lippen zusammen.
    Nein. Sie würde die Wahrheit sagen, auch wenn die nicht schön war und sie dabei nicht gut wegkam. „Noch bis vor Kurzem war Brandon eigentlich eher eine blasse Erinnerung für mich als tatsächlich das Kind, das ich damals zur Adoption freigegeben habe. Wenn mir Abbey einen Brief geschickt oder angerufen hat, wusste ich nie, was ich antworten oder sagen sollte. Es war einfacher, auf Distanz zu bleiben.“
    Die Bedienung kam mit zwei Tassen Kaffee zurück. Als sie wieder gegangen war, sagte Crissy: „Ich bin nicht hier, um irgendjemandem Schwierigkeiten zu machen. Ich dachte nur, es wäre schön, wenn ich ihn mal sehen könnte.“
    Insgeheim fragte sie sich, ob Josh sie gleich damit aufziehen würde, dass ihr dreißigster Geburtstag vor der
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