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Wie gut, dass es dich gibt!

Wie gut, dass es dich gibt!

Titel: Wie gut, dass es dich gibt!
Autoren: Susan Mallery
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entgegnete Josh. „Sie möchte Brandon sehen.“
    Abbey lächelte. „Das freut mich. Wir werden eine richtige Großfamilie sein. Sie wird ihn treffen, wird lockerer werden, und dann erfährt er endlich, wer seine leibliche Mutter ist.“
    Eigentlich liebte Crissy ihre Wochenenden. Aber dieses Mal kam der Samstag einfach viel zu schnell. Sie hatte schon den ganzen Morgen vor dem Spiegel verbracht und überlegt, was man zu einer „Adoptionsparty“ anziehen sollte. Sie wollte zwar einen guten Eindruck machen, aber nicht auffallen. Lässig, aber nicht zu lässig. Hübsch, aber nicht sexy.
    Jedes Mal, wenn sie daran dachte, Brandon bald zu sehen, zog sich ihr Magen zusammen. Letztendlich entschied sie sich für Jeans, einen schönen, eng anliegenden Pulli und eine Lederjacke. Die hochhackigen Stiefel machten sie etwas größer. Alles in allem brauchte sie länger, um sich schick zu machen, als je zuvor für irgendein Date.
    Nachdem sie noch einmal die Ohrringe gewechselt hatte, ging sie ins Wohnzimmer, streichelte zum Abschied ihre Katze King Edward und verließ das Haus.
    Wenig später suchte sie vor einem großen Haus in einem hübschen Vorort von Riverside ein Parkplatz. Aber Crissy musste das Auto ein ganzes Stück weiter weg stehen lassen, da es keine freien Plätze mehr gab. Josh hatte nicht übertrieben, es war wirklich eine große Party. Es würde leicht sein, sich in der Menge zu verstecken.
    Sie hatte Joshs Angebot, ihn anzurufen, angenommen. Als sie auf das Haus zuging, trat er auch schon auf die Veranda hinaus und kam ihr entgegen. Sie hatte ihn gar nicht so groß in Erinnerung. Und auch nicht so gut aussehend.
    „Nervös?“, fragte er.
    „Ich bin wie gelähmt. Ich glaube, mir wird gleich schlecht.“
    Sie sahen sich lange an. Dann schob er die Hände in die Hosentaschen und lächelte. „Es ist alles in Ordnung. Tief durchatmen. Sie kriegen das hin.“
    „Ich hab so ein Gefühl, als stünde mein Leben auf dem Spiel.“
    „Nicht Ihr Leben. Es ist doch nur …“
    Bevor er weitersprechen konnte, wurde die Haustür aufgerissen, und ein zwölfjähriger Junge rannte hinaus auf die Veranda.
    „Onkel Josh, komm schon! Wir spielen gleich Football, und ich will, dass du in meiner Mannschaft bist.“
    Crissy blieb schlagartig die Luft weg. Sie starrte das vertraute Gesicht an, das sie nur von Bildern kannte. Sie hatte ihn nur einmal gesehen, vor fast genau dreizehn Jahren, an einem Donnerstagmorgen. Die Krankenschwester wollte ihr das winzige, in Tücher gewickelte Etwas in den Arm legen. Crissy erinnerte sich genau, wie sie abgelehnt und auf eine weinende, aber freudestrahlende Abbey gezeigt hatte. „Das ist seine Mutter“, hatte sie gesagt und es auch so gemeint.
    Glaubte sie das tatsächlich immer noch?

2. KAPITEL
    Crissy versuchte, Brandon nicht anzustarren. Aber es war sehr schwer, sich normal zu verhalten. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie glaubte, sogar die Nachbarn müssten es hören.
    „Ich bin gleich da“, sagte Josh. „Geh schon mal vor, und fang ohne mich an.“
    „Geht nicht“, widersprach Brandon. „Ich will, dass meine Mannschaft gewinnt.“
    „Gewinnen ist nicht alles.“
    „Das sagst du immer, aber wenn du dann verlierst, wirst du richtig sauer.“
    Josh lachte. „Das ist leider eine Charakterschwäche. Du kannst das bestimmt besser.“
    Crissy stand daneben und sagte nichts. Sie versuchte, sich auf Josh zu konzentrieren, aber ihr Blick wanderte immer wieder zu dem großen, schlanken Jungen hinüber, der mit seinem Onkel diskutierte. Es war so unwirklich, ihn dort stehen zu sehen. Und sie erkannte sich selbst in ihm wieder. Es waren kleine Dinge. Wie er den Kopf auf die Seite legte, sein Lächeln. Nie im Traum hatte sie daran gedacht, dass Brandon ihr ähneln könnte. Der Impuls, einfach wegzurennen, war mindestens genauso stark wie der, zu bleiben und mit ihm zu reden.
    Josh trat näher und legte den Arm um ihre Schultern. Seine Nähe beruhigte sie.
    „Das ist Crissy, eine Freundin“, erklärte er. „Crissy, das ist Brandon Daniels.“
    „Hi“, sagte sie und versuchte, dabei möglichst natürlich zu wirken. „Freut mich, dich kennenzulernen.“
    „Hi“, erwiderte Brandon und musterte seinen Onkel interessiert. „Du hast eine Frau mitgebracht?“
    „Das kann schon mal vorkommen.“
    „Hast du aber noch nie gemacht.“ Brandon war offensichtlich fasziniert von dieser Tatsache. „Ist sie deine Freundin?“
    Josh brachte also nie Frauen mit? Crissy wusste, dass er und
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