Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt
Autoren: Alissa Johnson
Vom Netzwerk:
Welt ehrgeiziger Debütantinnen und deren titelhungriger Mütter wagen.
    Vorübergehend. Und nicht ohne sich vorher zu versichern, ob es sich vielleicht vermeiden ließ.
    »Es gibt Grenzen, William.«
    »Ich bitte dich ja nicht, das Mädel zu heiraten«, versuchte er Alex zu überzeugen. »Du sollst nur ein bisschen freundlich sein.«
    »In Freundlichkeit habe ich nicht die geringste Übung.«
    »Unsinn, ich habe dich bei mindestens zwei Gelegenheiten absolut umgänglich erlebt.« William schob sich sein Taschentuch in die Tasche zurück und lehnte sich in seinem Sessel zurück, um auszukosten, wie sein Freund sich wand. »Ich brauche einen Mann an der Quelle, und eine Werbung um Loudors Cousine wird dir reichlich Gelegenheit bieten, in seiner Gesellschaft zu sein, in seinem Heim.«
    »Wir könnten genauso leicht arrangieren, dass wir beide einander vorgestellt werden …«
    »Damit er sich sofort fragt, warum der für gewöhnlich so zurückhaltende Herzog von Rockeforte plötzlich so viel Interesse zeigt?« William schüttelte den Kopf. »Umwirb das Mädchen, Alex, und umwirb dabei auch Loudor. Finde heraus, was er und seine Kumpane im Schilde führen.«
    Alex runzelte die Stirn, fluchte, wand sich.
    Dann kapitulierte er, genau, wie William erwartet hatte. »Also gut, verdammt noch mal. Was wissen wir über diese Frau, diese Miss …?«
    »Everton. Miss Sophie Everton. Ihrem Vater gehört Whitefield. Ich glaube, Miss Everton hängt ganz besonders an dem Gut, genau, wie die Mutter des Mädchens es getan hat.«
    »Verblichen?«
    »Ja, ebenso wie ihre Schwester, beide bei einem Kutschenunfall ums Leben gekommen. Der Viscount hat England kurz darauf mit seiner Tochter verlassen und die Verwaltung des Gutes ihrem Cousin übertragen.«
    Alex nickte geistesabwesend. »Loudor. Wie lange ist das her?«
    William stellte widerstrebend sein Glas beiseite, leckte ein Tröpfchen Brandy von den Fingern und kramte in dem Berg von Papieren auf seinem Schreibtisch, bevor er fand, was er brauchte. »Im vergangenen Februar waren es zwölf Jahre.«
    »Und wie alt war Miss Everton damals?«, fragte Alex argwöhnisch.
    »Zwölf.«
    »Ausgezeichnet«, brummte Alex. »Eine alte Jungfer.«
    Es war nicht so sehr eine Klage, als vielmehr ein Ausdruck des Abscheus.
    »Komm schon, Mann«, tadelte William ihn. »Sieh es doch so: Sie hat das letzte Jahrzehnt damit verbracht, mit ihrem Vater von einem Kontinent zum anderen zu reisen. Das arme Mädchen hatte gar keine Gelegenheit, eine passende Partie zu finden.«
    »Sie wird auf der Jagd nach einem Ehemann sein.«
    William legte das Papier beiseite, machte es sich wieder in seinem Sessel bequem und lächelte. »Höre ich da etwa Furcht, Euer Gnaden?«
    »Ja.« Alex nahm einen hinreichend großen Schluck, bevor er weitersprach. »Was wissen wir sonst noch?«
    Lachend blätterte William wieder in seinen Papieren. Er brauchte sie eigentlich nicht – er hatte sich den Inhalt schon lange eingeprägt –, aber sie erlaubten es ihm, die Sache etwas in die Länge zu ziehen. »Ah, da haben wir’s. Hmm … scheint so eine Art Original zu sein … spricht etliche Sprachen, von denen nur Englisch und Latein als zivilisiert durchgehen können … erzogen von ihrem Vater und einer Mrs Mary Summers, die sie erst als Gouvernante und jetzt als Anstandsdame begleitet. Und außerdem von einem englisch erzogenen Chinesen – einem alten Freund der Familie. Die beiden Letzteren reisen mit Miss Everton, obwohl Mr Wang nach Wales weiterfahren wird. Was die junge Frau selbst betrifft, so steht sie in dem Ruf, ein wenig freimütig zu sein, außerdem hat sie wie ihr Vater eine Schwäche für wertlose Antiquitäten, und sie hat eine ziemlich beunruhigende Reihe von Missgeschicken hinter sich.«
    Alex verdaute das alles für einen Moment, dann fragte er: »Irgendein Hinweis darauf, dass sie nach London kommt, um Loudor zu unterstützen?«
    »Keiner, aber das schließt die Möglichkeit nicht aus, dass sie seiner Sache gewogen ist oder es sein wird. Sie hatten per Post Kontakt bezüglich des Gutes ihres Vaters, aber es ist kaum ungewöhnlich für eine junge Frau, eine regelmäßige Korrespondenz zu führen.«
    »Hmm. Sind irgendwelche dieser Briefe abgefangen worden?«
    »Nur einige; wir wollten nicht, dass sie Verdacht schöpft.«
    »Und waren sie nützlich?«
    »Sie waren geradezu harmlos. Er hat sich nach ihrem Wohlergehen erkundigt und gehofft, dass die Stimmung ihres Vaters sich gebessert hätte.« William wedelte mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher