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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer
Autoren: Kathryn Ross
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schwieriger Verhandlungen befand, die ihm volle Konzentration abverlangten. Außerdem war die Situation mit Vorsicht zu genießen. Theo war schwer verliebt in Carries beste Freundin, wohingegen er selbst sich niemals auf eine Beziehung einlassen würde. Daher war es am besten, von vornherein die Finger von Carrie zu lassen.
    „Macht euch einen schönen Abend“, sagte er und stand auf.
    „Verflixt!“ Wütend sah Jo ihm nach. „Tut mir schrecklich leid,
    Carrie. Ich dachte wirklich, ihr würdet euch gut verstehen.“
    „Das haben wir ja. Mach dir keine unnötigen Gedanken.“
    „Andreas steckt augenblicklich in schwierigen Verhandlungen. Es geht um eine Firmenübernahme“, erklärte Theo. „Er hat gerade seinen Verlag verkauft und möchte nun Anteile an einem Zeitungsverlag erwerben. Es steht einiges auf dem Spiel. Wenn der Termin morgen schon so früh ist, muss er die Abendfähre nach Athen nehmen und in seiner Wohnung dort übernachten.“
    „Schon gut, Theo. So genau wollte ich das gar nicht wissen“, behauptete Carrie. Es war ihr unangenehm, dass die beiden sich so über das geplatzte Date aufregten. „Andreas und ich haben uns gut unterhalten. Ich habe mich in seiner Gesellschaft sehr wohlgefühlt. Und wir waren uns einig, dass ihr Zeit für euch braucht. Darum möchte ich mich jetzt auch gern verabschieden. Ich will heute mal früh ins Bett.“
    „Das kommt überhaupt nicht infrage!“ Jo sah sie streng an. „Du isst mit uns zu Abend. Wir bestehen darauf!“
    „Aber ich würde viel lieber …“
    „Ich an deiner Stelle würde nachgeben“, riet Theo breit lächelnd. „Vorher wird sie nämlich nicht lockerlassen.“

2. KAPITEL
    Carrie hatte es sich mit einem Buch auf einem Liegestuhl am Pool gemütlich gemacht und trank einen Schluck Wasser. So lässt sich das Leben aushalten, dachte sie, als sie das Glas wieder abstellte. Langsam kam die Sonne herum. Es wäre wohl besser, die Liege wieder in den Schatten zu rücken.
    London erschien ihr unendlich weit entfernt von dieser idyllischen Ruhe in der gepflegten Apartmentanlage.
    Jo hatte sich gerade verabschiedet, weil sie rechtzeitig zu Theos Kaffeepause in der Tauchschule sein wollte. Carrie war ganz froh, wieder allein zu sein. Das Blind Date mit Andreas war ihr noch immer ausgesprochen unangenehm. So unwohl wie während der halben Stunde hatte sie sich wohl noch nie gefühlt.
    Allerdings sah er tatsächlich unglaublich gut aus. Diese dunklen Augen, mit denen er sie so intensiv angeschaut hatte … Es war verrückt, aber sie hatte sich tatsächlich danach gesehnt, ihn zu küssen. Da musste sie zweiundzwanzig Jahre alt werden, um so ein wildes Verlangen nach einem Mann zu empfinden.
    Keiner der Männer, die sich bisher für sie interessiert hatten, die sie geküsst und mit ihr geflirtet hatten, hatte so eine Reaktion bei ihr hervorgerufen. Sie hatte sich sogar schon gefragt, ob sie überhaupt zu leidenschaftlichen Gefühlen fähig war. Eigentlich analysierte sie ja jede Beziehung und war ein eher vernunftbetonter Mensch.
    Jo behauptete, sie wäre Männern gegenüber einfach zu misstrauisch, und insgeheim musste Carrie ihr recht geben. Vermutlich lag es daran, dass ihr Vater sie im Stich gelassen hatte, als sie noch klein war.
    Und dann plötzlich genügte ein Blick von Andreas, und sie fühlte sich lebendig wie nie und ausgesprochen erregt!
    Das liegt wohl an der Sonne und der Ferienstimmung, dachte sie und widmete sich wieder ihrer Lektüre. Andreas interessierte sich nicht für sie und sie sich auch nicht für ihn. Basta!
    Ihr Handy klingelte. Wahrscheinlich Jo, die sie überreden wollte, auch zur Tauchschule zu kommen.
    „Hallo, Jo! Nun mach doch nicht so einen Wirbel! Es macht mir großen Spaß, am Pool zu faulenzen“, sagte sie betont fröhlich.
    „Das freut mich.“ Beim Klang der amüsierten Männerstimme wäre ihr vor Schreck fast das Handy runtergefallen. Natürlich hatte sie diese tiefe sinnliche Stimme sofort erkannt. Wie seltsam, dass er ausgerechnet in dem Moment anrief, als sie gerade an ihn gedacht hatte. Welche dunkle Macht hatte hier ihre Finger im Spiel?
    Verzweifelt bemühte Carrie sich um Fassung und setzte sich auf. Dabei fiel das Buch zu Boden. „Woher haben Sie meine Handynummer, Andreas?“, fragte sie verwirrt.
    „Zweimal dürfen Sie raten“, antwortete er amüsiert. „Aber ich gebe Ihnen einen Tipp: Ich war gerade bei Theo, er wollte meine Meinung zu dem Gerät hören, das er sich anschaffen will.“
    „Und Sie
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