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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer
Autoren: Kathryn Ross
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die ihn nun unauffällig betrachtete. Und eine echte Gefahr. Wie es wohl wäre, diese sinnlichen Lippen auf ihren zu spüren? Die schönen Hände auf ihrem Körper?
    Er beendete den Anruf und widmete sich wieder ganz ihr. „Tut mir leid, aber das Gespräch war wichtig.“
    „Kein Problem.“ Sie wandte den Blick ab und trank einen Schluck Wein. Wie kam sie eigentlich dazu, sich vorzustellen, wie er sie küsste? Der Mann interessierte sich nicht einmal für sie! „Übrigens können Sie gern gehen. Ich will Sie nicht aufhalten. Ich werde Sie bei Jo und Theo entschuldigen und mich dann auch verabschieden.“
    „Nicht nötig. Sie kommen gerade.“
    Als Carrie seinem Blick folgte, sah sie Theo und Jo aus einem schwarzen Sportwagen klettern. Theo wartete auf Jo und nahm ihre Hand, bevor sie die Straße überquerten.
    Jo sah ihn so verliebt an, dass es Carrie warm ums Herz wurde.
    „Die beiden scheinen wie füreinander geschaffen“, sagte sie andächtig.
    „Ja, ich glaube es ist etwas Ernstes.“
    Er hat recht, dachte Carrie.
    Was soll nur werden, wenn Jos Urlaub vorbei ist?, überlegte sie. Jo verdient es, endlich glücklich zu sein, nach allem, was sie durchgemacht hat. Carrie konnte das beurteilen, weil sie beide bei derselben Pflegefamilie aufgewachsen waren. Nach außen spielte Jo die starke unnachgiebige Frau, in Wirklichkeit hatte sie ein Herz aus Gold.
    Wie hübsch sie aussieht, dachte Carrie. Ihre Freundin trug ein figurbetontes schwarzes Kleid, ihre langen blonden Locken umspielten das strahlende Gesicht.
    „Bitte entschuldigt die Verspätung“, sagte Jo zerknirscht und betrachtete Carrie und Andreas forschend.
    „Es war ganz allein meine Schuld“, behauptete Theo und küsste Carrie zur Begrüßung auf beide Wangen. „Schön, dich zu sehen, Carrie! Tut mir wirklich leid, dass wir so spät dran sind, aber wir wussten, ihr würdet euch gut verstehen.“
    Carrie wünschte, Andreas hätte sie nicht ausgerechnet in diesem Moment angeschaut. Offensichtlich amüsierte er sich sehr, was sie sichtlich irritierte.
    „Keine Sorge“, sagte er lässig. „Carrie und ich haben uns gefreut, einander kennenzulernen.
    „Das ist ja wunderbar!“ Jo strahlte und zwinkerte Carrie vielsagend zu.
    Die ließ sich nichts anmerken, wunderte sich jedoch, wie blind Jo sein musste. Sonst hätte sie bemerkt, wie ungern Andreas ihrer Einladung nachgekommen war.
    „Dann ist also alles in Ordnung?“, fragte Jo leise, als sie sich zu Carrie setzte.
    „Klar.“ Sie beobachtete die Begrüßung der Brüder. Die beiden sahen einander sehr ähnlich, allerdings hatte Andreas markantere Gesichtszüge.
    Theo und Andreas waren nicht nur Brüder, sondern auch gute Freunde. Sie unterhielten sich kurz über ein neues Gerät, dass Theo für seine Tauchschule anschaffen wollte.
    „Am liebsten würden sie sich Tag und Nacht übers Geschäft unterhalten“, sagte Jo lächelnd.
    „Ich lasse mich eben gern beraten“, erklärte Theo gutmütig, als er Jos Bemerkung aufschnappte. „Besonders von einem Bruder, der ein untrügliches Gespür für ein gutes Geschäft hat. Keine Ahnung, was ich ohne ihn anfangen würde.“
    „Du machst das sehr gut, Theo. Deine Schule läuft doch bestens“, lobte Andreas ihn.
    „Ja, mit deiner Hilfe.“ Suchend sah Theo sich nach dem Kellner um. „Sollen wir uns die Speisekarten bringen lassen? Ich habe einen Bärenhunger.“
    „Leider muss ich gleich gehen.“ Andreas warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Ich muss nach Athen. Der Termin morgen in aller Frühe ließ sich nicht verschieben.“
    „Das ist aber schade. Kannst du nicht noch etwas länger bleiben?“ Jo konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen.
    „Ich fürchte, nein.“ Andreas sah Carrie an. „Es hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen, Carrie.“
    Das ist nur eine Floskel, dachte sie. „Hat mich auch gefreut“, antwortete sie und lächelte höflich.
    Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke.
    Andreas bemerkte ein rebellisches Glitzern in ihren Augen. Offensichtlich hatte sie sich ebenso unwohl gefühlt wie er.
    Wie wunderschön sie ist, dachte er. Theo hatte nicht übertrieben. Sie erschien ihm ungewöhnlich zerbrechlich und reserviert. Die meisten jungen Frauen hätten offen mit ihm geflirtet, doch sie hatte nicht einmal versucht, sein Interesse für sie zu wecken. In ihrem ganzen Auftreten lag ein gewisser Stolz. Und ihr Lächeln war einfach umwerfend.
    Leider hatte er momentan keine Zeit für einen Flirt, weil er sich inmitten
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