Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei
Autoren: Dinah McCall
Vom Netzwerk:
Besonderes zu sein.”
    Trey war verblüfft. Was hatte sie gerade eben gesagt? Hatte sie ihr eigenes Kind durch das Sealy-Baby ersetzt?
    Olivia schluchzte leise, Trey konnte es deutlich hören. Doch er konnte sich jetzt nicht um sie kümmern, wenn er nicht riskieren wollte, dass Anna aufhörte zu reden.
    “Ihr Baby war etwas Besonderes”, wiederholte er.
    “Ja, etwas ganz Besonderes.”
    “Welches Baby haben Sie dann in einen Koffer gesteckt und eingemauert?”
    Anna zuckte heftig zusammen und krallte sich in die Armlehnen, wobei die Puppe von ihrem Schoß rutschte und so unglücklich auf den Boden auftraf, dass der Kopf zerbrach.
    Der Knall ließ Anna entsetzt aufschreien, und sie wollte nach der Puppe greifen, doch Trey hielt sie fest.
    “Welches Baby?” bedrängte Trey sie. “Welches Baby haben Sie umgebracht?”
    Anna hielt sich die Ohren zu, während sie die Antwort herausschrie: “Das Falsche war bei Michael. Ich gab ihnen meins!” Dann verlor sie das Bewusstsein und rutschte vom Schaukelstuhl auf den Boden.

21. KAPITEL
    C hia und Sheets kamen in dem Moment ins Haus gelaufen, als Anna zu Boden sank.
    “Was ist los?” rief Chia und griff nach ihrem Mobiltelefon. “Ist sie krank? Soll ich den Rettungswagen rufen? Was ist passiert?”
    Trey deutete auf Anna. “Das ist unsere verschwundene Zwillingsschwester. Sie muss verhaftet werden, aber ich möchte nicht derjenige sein, der das tut, weil ich die Frau heiraten werde, die ihre Tochter sein könnte.”
    Chia sah ihn verständnislos an. “Was hast du da …”, begann sie.
    “Das ist eine lange Geschichte, und keine besonders erfreuliche”, unterbrach Trey sie und fühlte Annas Puls, der gleichmäßig ging. “Sie ist nur bewusstlos, aber es wird verdammt schwierig, sie vor Gericht zu stellen. Sie hat den Verstand verloren, und ich glaube, an ihrer Stelle wäre es mir nicht anders ergangen. Bringt sie einfach erst mal von hier fort.” Dann ging er zu Olivia.
    Sie hatte sich in eine Ecke zurückgezogen, hielt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Das Heulen, das ihrer Kehle entstieg, machte ihm genauso viel Angst wie der Abend, an dem sie angeschossen worden war.
    “Livvie …”
    Weder sah sie auf noch beruhigte sie sich.
    “Livvie … Sweetheart …”, flehte er sie an, dann schließlich hob er sie hoch und trug sie aus dem Zimmer.
    Er brachte sie in ihr Schlafzimmer, drückte mit dem Fuß die Tür hinter sich zu und setzte sich mit ihr so aufs Bett, dass sie auf seinem Schoß saß und er sie sanft wiegen konnte.
    “Ich weiß, Baby, ich weiß”, sagte er leise und rieb mit dem Kinn über ihr Haar, während sie sich entsetzt an ihn klammerte. “Es wird wieder gut werden. Du bist meine Liebe, und wir stehen das gemeinsam durch. Du hilfst mir, ich helfe dir. So wie damals, als wir noch Kinder waren.”
    Schließlich wurde sie ruhig, zitterte aber weiter. Er wusste, dass seine Stimme zu ihr durchdrang. “Du bist mein Mädchen”, redete er weiter leise auf sie ein. “Das warst du schon immer. Und das weißt du, Livvie. Hör auf dein Herz, und vertrau mir. Ich liebe dich so sehr, Baby, so sehr.”
    Er spürte, dass das Zittern allmählich nachließ.
    “Es wird alles wieder gut, Livvie. Hörst du? Es wird alles wieder gut.”
    “Ja, ich höre dich”, sagte sie.
    Die Erleichterung über ihre Reaktion war so gewaltig, dass ihm einen Moment lang der Atem stockte. Er wagte nicht, etwas zu sagen, weil er seiner Stimme nicht traute. Als er sich weit genug zurücklehnte, um Olivia ins Gesicht zu sehen, bemerkte er zwar ihren traurigen Blick, doch er entdeckte auch die Frau, die er kannte und liebte.
    “Ich muss kurz mit deinem Großvater reden. Kann ich dich für ein paar Minuten allein lassen?”
    Sie nickte.
    “Es dauert wirklich nicht lang.”
    “Geh schon”, sagte sie. “Tu, was du tun musst, damit das alles endlich vorüber ist.”
    “Ich gebe mir alle erdenkliche Mühe.”
    “Mehr verlange ich auch nicht von dir”, erwiderte sie.
    Nachdem er sie aufs Bett gelegt hatte, rollte sie sich auf der Seite zusammen.
    “Ich liebe dich, Baby”, wiederholte er.
    “Ich habe dich gar nicht verdient, aber ich bin froh, dass du hier bist.”
    Er musste sich mit diesen Worten begnügen, als er das Zimmer verließ.
    Ein Rettungswagen hatte Anna inzwischen fortgebracht, Ella kümmerte sich um den schockierten Marcus, als habe sie ihn schon immer umsorgt. Terrence und Carolyn waren diejenigen, die die Ruhe bewahrt hatten.
    “Erzählen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher