Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
war zum Scheitern verurteilt. Rafe trat hinter sie und legte ihr die Hände auf die Schultern. Obwohl die Berührung nicht besonders sinnlich war, unterminierte sie mit Leichtigkeit ihre guten Absichten.
    Mit tiefer weicher Stimme zitierte er: »>Komm, leb’ mit mir und sei meine Liebe, dann werden wir alle Freuden kennen …<«
    Sie riß sich los und wandte sich erst in sicherer Entfernung um. »Verdammt, Rafe Whitbourne, wir haben das bereits ausdiskutiert. Ich will nicht deine Geliebte sein!«
    Er hätte ihr nachgehen und die berauschenden Waffen der Sinne benutzen können, um ihre Meinung zu ändern, aber er tat es nicht. Statt dessen sah er sie ruhig an. »Ich bitte dich nicht darum, meine Geliebte zu werden. Ich frage dich, ob du meine Frau sein willst!«
    Maggie hatte gedacht, daß es nicht schlimmer kommen könnte, aber sie hatte sich geirrt. Rafe bot ihr an, was sie sich am meisten auf der Welt wünschte - und seine Worte lösten eine betäubende Woge von Angst und Kummer aus.
    Sie wollte den Ursprung ihrer Gefühle lieber nicht erforschen, also sagte sie mit angespannter Stimme: »Sie erweisen mir eine große Ehre, Euer Hoheit, aber wir beide wissen, daß Männer wie Sie achtzehnjährige reiche, schö-
    ne Jungfrauen heiraten.« Sie stieß ein zittriges, falsches Lachen aus. »Ich bin nichts davon. Wilde Abenteuer können wie eine Droge sein. Laß dir nicht durch ein paar Ta-ge Aufregung dein Urteilsvermögen trüben.«
    Trotz ihrer glatten Ablehnung spürte Rafe eine schwache Hoffnung aufkeimen. Margot hatte nicht gesagt, daß sie ihn nicht liebte, was der Grund gewesen war, weshalb sie Robin zurückgewiesen hatte - der einzige Grund, der wirklich zählte!
    »Ich bin nicht wie >Männer wie ich< - ich bin schlichtweg Rafe Whitbourne, und den gibt es nur einmal«, sagte er so vernünftig und ruhig, wie er es schaffte. »Zudem habe ich genug Geld für zwei, oder meinetwegen für mehr, also ist Reichtum kein Thema für mich. Schönheit? Die liegt im Auge des Betrach-ters, und für mich bist du die hinreißendste Frau der Welt. Das warst du schon immer. Und du wirst es immer bleiben. Was das Alter betrifft…« Er verringerte die Distanz zwischen ihnen und fing ihren Blick ein, damit sie ihm wirklich glaubte. »Die einzige Achtzehnjährige, die ich je kennengelernt habe und die mich nicht zu Tode gelangweilt hat, warst du. Und die Frau, zu der du geworden bist, ist sogar noch unwiderstehlicher als das Mädchen von damals.«
    Als sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, legte er ihr sanft den Zeigefinger auf die Lippen. »Und unter diesen Umständen - warum solltest du mich nicht heiraten wollen?« Er glaubte, in ihren Augen ein dunkles Aufblitzen von Furcht zu sehen, doch schon war es vorbei.
    Sie schob seine Hand weg. »Weil ich mich selbst zu gut kenne, Rafe«, antwortete sie gelassen. »Ich könnte dich niemals mit einer anderen Frau teilen. Wenn du das erste Mal eine Affäre hättest, würde ich mich in eine ra-sende Furie verwanden und uns beiden das Leben so schwer wie möglich machen. Ich nehme an, du könntest deine Affäre vor mir verbergen, aber ich will niemals mit einer Lüge leben, egal wie charmant sie verpackt wird.«
    »Ich wollte keine solche Ehe, als ich einundzwanzig war, und ich will auch jetzt keine solche«, sagte er betont.
    »Wenn wir heiraten, wirst du niemals Grund haben, an meiner Treue zu zweifeln, das schwöre ich dir.«
    Sie tat seine Beteuerung mit einem Schulterzucken ab.
    »Jeder macht Fehler, Rafe. Du mußt mich nicht heiraten, um die Sache mit Northwood wiedergutzumachen. Ich genieße meine Unabhängigkeit und verspüre kein Verlangen, sie aufzugeben.«
    »Bist du sicher? Niemand, dessen Hände zu Fäusten geballt sind, denkt klar und vernünftig, und die Sache ist zu wichtig, um sie mit angespannten Nerven zu entscheiden.«
    Mit einem erstickten Laut zwischen Gelächter und Trä-
    nen blickte sie auf ihre Hände hinab und sah, daß die Knö-
    chel ihrer Fäuste weiß hervortraten. Behutsam löste sie die Verkrampfung und mußte feststellen, daß ihre Hände bebten. »Die Liebe, die wir füreinander empfanden, als wir jung waren, war etwas ganz Besonderes«, sagte sie unsicher, »aber wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Sieh doch ein, daß es vorbei ist, Rafe.«
    Er nahm ihre linke Hand und massierte sanft die Halb-monde, die ihre Nägel in die Haut gegraben hatten. »Weshalb die Zeit zurückdrehen, wenn wir sie noch vor uns haben? Ich bin sicher, daß wir inzwischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher