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Wie, du stillst nicht

Wie, du stillst nicht

Titel: Wie, du stillst nicht
Autoren: Regina Masaracchia
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zu dürfen und ihr etwas Muttermilch zu geben. Dann das Übliche: Füttern im Drei-Stunden-Takt (mit Pumpen kaum zu bewältigen, hatte massiven Schlafentzug), Wiegeprobe vor und nach jedem Stillen, danach auf 50 ml zufüttern. Dazu ständige Drangsalierung durch die Krankenschwestern und weit mehr. Ich hatte sehr wenig Milch - meine Tochter saugte nicht richtig und ich war durch die Geburt und die Zeit im Krankenhaus auch sehr traumatisiert. Ich glaube, deshalb kam kaum Milch (klar, man kann die Menge aus der Pumpe auch nicht mit Saugen vergleichen). Aber ich habe nie auch nur ansatzweise den Milchspendereflex verspürt. Zu Hause ließ ich erst einmal das Zufüttern weg und versuchte ausschließlich zu stillen, aber meine Tochter nahm ab, weshalb mir die Hebamme riet, lieber doch zuzufüttern, da sie eben sehr schwach war. Dann ein Hardcore-Pumpplan: alle 1 ½ Stunden 30 Minuten pumpen für eine Woche (ich kam demnach zu nichts mehr - nicht mal mehr zum Schmusen mit meiner Tochter). Danach war zwar die Milchmenge verdoppelt, aber immer noch viel zu wenig: von circa 200 ml auf circa 400 ml täglich. Ich nahm auch Kontakt zu einer Stillberaterin auf (die von vielen hoch gepriesen wurde), aber leider stimmte die Chemie gar nicht. Danach, gefolgt von eine Woche Saugtraining per Schlauchfütterung, das überhaupt nichts gebracht hat, entschied ich mich dazu, die Stillversuche aufzugeben, aber noch bis zur Vollendung des dritten Monats weiterhin abzupumpen. Hin und wieder versuchte ich noch meine Tochter anzulegen, aber sie saugte einfach nie kräftig genug (sie war generell kein großer Trinker - auch nicht aus der Flasche). Die fehlende Bindung gleich nach der Geburt (und eigentlich auch die ganze Woche hindurch im Krankenhaus) hat eine gewisse Distanz zwischen mir und meiner Tochter hinterlassen. Ich denke - nein bin mir sicher, eine harmonische Stillbeziehung hätte diese Distanz ein Stück weit gelindert. Von der einen Seite der Verwandten und Bekannten kam nur Unverständnis, dass ich überhaupt ums Stillen kämpfte; von der anderen Seite bekam ich ständig das Gefühl vermittelt, ich würde mir nicht genug Mühe geben, da stillen ja jeder kann.
    © Fancy RF
    Abstillen - aber wie?
    Am einfachsten ist das allmähliche Abstillen, ideal das natürliche Abstillen, wo das Kind sich irgendwann, wenn es reif dafür ist, selbst abstillt. Das ist sehr individuell und kann von 18 Monaten bis vier oder fünf, selten sechs Jahre dauern, vorausgesetzt, dass in der Stillzeit kein regelmäßiger Gebrauch von Beruhigungssaugern und Milchsaugern gemacht wurde.
    Möchten Sie als Mutter abstillen, ist es positiv, nicht häufiger als alle zwei bis drei Tage zu einer Stillmahlzeit etwas zuzufüttern. Bei der ersten Flaschenmahlzeit empfiehlt es sich bei Babys unter neun Monaten, zunächst mit einer geringen Menge von 30 ml zu beginnen. Sollte Ihr Kind die Milch und die Menge gut vertragen, können Sie die Menge langsam steigern. Auf diese Weise reduziert sich allmählich Ihre eigene Milchmenge und ein schmerzhafter Milchstau kann verhindert werden. Die Wahl einer künstlichen Säuglingsmilch sollte immer in Absprache mit dem Kinderarzt erfolgen. Wenn das Baby das Fläschchen von der Mutter verweigert, kann der Partner oder eine andere Bezugsperson versuchen, es zu füttern. Wird Säuglingsmilch ganz rigoros abgelehnt, ist es ratsam, zunächst abgepumpte Muttermilch, dann Säuglingsmilch mit Muttermilch gemischt und schließlich reine Säuglingsmilch zu füttern. Sie können auch versuchen, Ihr Baby kurz zu stillen und dann noch in der Stillposition das Fläschchen zu geben.
    © iStockphoto/Yuko Hirao
    Manchmal ist es einfacher, das nächtliche Stillen wegzulassen. Lassen Sie Ihren Partner dem Baby die Flasche geben. Eine zu lange Stillpause in der Nacht kann jedoch einen Milchstau nach sich ziehen. Deshalb sollte die Stillpause nicht länger als fünf bis sechs Stunden dauern. Babys über neun Monate erhalten schon Beikost und können lernen, aus dem Becher zu trinken. So werden Stillmahlzeiten nach und nach durch feste Nahrung und (zuckerfreie) Getränke ersetzt. Wenn Sie Ihrem Kind die Möglichkeit geben, auch weiterhin viel Nähe mit Ihnen zu erleben, ist es nicht zu erwarten, dass der langsame Abstillprozess traumatisch für das Kind sein wird.
    Teilweises Abstillen, auch Zwiemilchernährung genannt, bedeutet, dass nur ein Teil der Milch von der Mutter selbst stammt. Die fehlenden Kalorien werden durch das Zufüttern von meist
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