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Wie, du stillst nicht

Wie, du stillst nicht

Titel: Wie, du stillst nicht
Autoren: Regina Masaracchia
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Flasche, immer Flasche und sofort abstillen!, doch in dem Augenblick war mir das total egal - ich wollte nur, dass mein Baby etwas trinkt. Also gab ich ihm die Flasche und habe abgestillt. Er hat dann auch getrunken und nach einigen Startschwierigkeiten sein Gewicht schnell wieder aufgeholt. Im Übrigen war von sieben Frauen, die zu der Zeit entbunden haben, nur eine einzige dabei, die ihr Kind gestillt hat. Das hat mich schon etwas überrascht. Meine Hebamme hat mich im Krankenhaus mit den Worten abgespeist: Keine Zeit, wenn du daheim bist, hab ich dann mehr Zeit. Naja. Rein emotional hat mich das Abstillen nicht belastet, sogar ein wenig erleichtert. Denn ich muss ehrlich sagen, dass ich irgendwie auch froh bin, dass mein Körper und meine Brüste mir allein gehören, dass ich nicht so extrem angebunden bin. Ich möchte das Stillen natürlich niemandem ausreden, im Gegenteil. Was Muttermilch dem Baby bietet, das kann keine künstliche Babynahrung der Welt …
    Astrid (30 Jahre) erzählt:
    Ich habe mich vor der Geburt nicht über das Stillen informiert, da ich dachte, dass dieses nicht notwendig ist. Wieso auch? Ist ja eigentlich einfach, hab ich mir so gedacht.
    Ich hatte einen Kaiserschnitt, Schmerzen und viel Stress. Meine Tochter wurde nach der Geburt angelegt, aber sie wollte nicht saugen, nuckelte nur und schlief dann ein. Ich sollte sie dann ausziehen, das bringt den Kreislauf in Schwung und sie saugen angeblich. Meiner Kleinen wurde aber kalt und sie wollte dann erst recht nicht trinken. Dann haben wir Stillhütchen probiert, die aber auch nichts brachten! Sie wurde normal angelegt und auch verkehrt herum (Körper unter die Achseln), aber sie saugte nicht und es kam auch keine Milch. Die Schwestern gaben mir immer das Gefühl, alles falsch zu machen. Dann habe ich abgepumpt, aber es kam nur einmal nach drei Wochen am Tag höchstens 100 ml. Das wurde auch immer weniger, wirklich keine Ahnung wieso. Ich habe die Frau, die neben mir im Zimmer lag, insgeheim verurteilt, weil sie die Abstilltabletten genommen hat. Sie meinte, das sei ihr zu dumm. Ich hätte sehr gerne gestillt, aber ich hatte ja keine Wahl, leider. Stillen hat ja Vorteile: immer Essen da und perfekt temperiert, dazu auch sehr gesund, das Beste eben für die Kleine. Aber die Flasche hat sie gut angenommen. Jede Stunde 20-30 ml Pre-Nahrung. Nicht stillen hat aber auch Vorteile: So kann Papa und Familie und Freunde auch mal füttern und ich habe frei. Stillgruppen sind meiner Meinung nach nicht so toll, was soll ich da? Meine Brust freilegen und alle grapschen dran rum und drücken, damit Milch rauskommt … Das haben die im Krankenhaus so gemacht. Fand ich unmöglich! Was die AFS oder La Leche Liga ist, weiß ich nicht, muss mich mal schlau machen beim nächsten Baby, wenn es dann in ein paar Jahren kommt.
    SuSe-Studie
    Die sogenannte SuSe-Studie (Stillen und Säuglingsernährung) wurde 1997/98 vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben und sollte die Stillbedingungen in den Kliniken, die Stillpraxis von Frauen sowie die Gesamternährung der Säuglinge im ersten Lebensjahr unter die Lupe nehmen. An der Studie nahmen 1717 Mutter-Kind-Paare aus 177 Geburtskliniken (82 Prozent aus den alten Ländern) teil. Das Ergebnis: In den ersten drei Lebenstagen erhielten 56 Prozent der gestillten Säuglinge zusätzliche Nahrung, meist in Form von Kohlenhydratlösungen (49 Prozent) oder Tee (38 Prozent). Nur in 2,5 Prozent aller Fälle wurde mit Säuglingsanfangsnahrung zugefüttert. Ein weiteres Ergebnis der Studie belegt, dass Stillen wieder im Trend liegt und Frauen motiviert und gewillt sind, ihr Baby mit Muttermilch zu ernähren. Danach versuchten 91 Prozent der Frauen direkt nach der Geburt, ihr Neugeborenes zu stillen. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus schafften es dann nur noch 73 Prozent, 14 Tage nach der Geburt lag der Anteil der stillenden Frauen nur noch bei 60 Prozent. Gegen Ende des zweitens Monats wurden schließlich nur noch 42 Prozent der Säuglinge ausschließlich gestillt, gegen Ende des sechsten Monats schrumpfte der Prozentsatz auf ganze 10 Prozent zusammen.
    © Shutterstock/Monkey Business Images
    Kein schlechtes Gewissen
    Viele Frauen haben gar nicht erst die Möglichkeit, sich für oder gegen das Stillen zu entscheiden. Stress und andere Faktoren können z.B. das Stillen kompliziert machen, wenn man keine gute Hilfe bekommt. Wenn Sie zu den Frauen gehören, die ihr Baby aus unabänderlichen Gründen nicht mit
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