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Wie, du stillst nicht

Wie, du stillst nicht

Titel: Wie, du stillst nicht
Autoren: Regina Masaracchia
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Hüftdysplasie vorbeugen, muss früh mit dem aufrechten Tragen begonnen werden, möglichst schon in den ersten Lebenswochen.
    Frühgeborene
    Ein Baby, das zu früh zur Welt kommt, muss viele Wochen auf die Geborgenheit im Mutterleib verzichten. In diversen Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, dass der Körperkontakt für die Tiere lebenswichtig ist! Die positive Auswirkung auf das Immunsystem lässt sich z. B. im Blutbild nachweisen. Auch auf vielen Frühgeborenen-Stationen hat man festgestellt, dass Frühchen schneller an Gewicht zunehmen, weniger Stresshormone im Blut und eine bessere Sauerstoffsättigung haben, wenn sie mehr Körperkontakt genießen. Daher hat mittlerweile das »Känguruen«, das Kuscheln mit Mama oder Papa, in vielen Geburtskliniken Einzug gehalten. Gerade Frühgeborene können oft nicht gleich gestillt werden. Nicht wenige der Frühgeborenen erhalten in der Klinik die Flasche, und es kann schwer sein, sie wieder »umzupolen«, manchen Müttern gelingt das nicht. So erhält ein hoher Prozentsatz der zu früh geborenen Babys auch weiterhin die Flasche. Auch hier ist das Tragen absolut angezeigt, denn es kann in vielerlei Hinsicht Trauma und Trauer verarbeiten helfen und viel Nähe gewährleisten.
    Zwillinge
    Mehrlingseltern haben es nicht leicht, denn es gibt gleich zwei (seltener drei oder mehr) Babys, die meist gleichzeitig ihre Bedürfnisse anmelden. Viele Mütter schaffen es mit einer guten Beratung, ihre Zwillinge voll zu stillen, manche aber auch nicht. Deshalb gibt es gerade unter den Zwillingseltern einige, die auch oder ausschließlich die Flasche und Säuglingsmilchnahrung verwenden. Wie man das Bedürfnis zweier Kinder nach Nähe gleichzeitig befriedigen kann, zeigt die eindrucksvolle Firmengeschichte der ersten deutschen Babytragetuchfirma »Didymos«. Das Wort ist griechisch und bedeutet »Zwilling«. Die Besitzerin Erika Hoffmann hatte 1971 Zwillinge bekommen und das Problem, zu wenige Hände für die Kinder und die Hausarbeit frei zu haben. Weil sie die Berichte aus fernen Ländern faszinierte, in denen Frauen ganz unkompliziert und mit ihren Kindern aufs Engste verbunden ihrer täglichen Arbeit nachgingen, beschloss sie, ihr Tragetuch aus Mittelamerika hervorzukramen und anzuwenden. Obwohl das in der damaligen Zeit mehr als exotisch war, überzeugte sie die Zufriedenheit ihrer Kinder, die schon strahlten, wenn sie das Tuch nur sahen. Sie selbst genoss den Körperkontakt wie eine verlängerte Schwangerschaft, schaffte den Haushalt, konnte so selbst länger schlafen und wurde ausgeglichener in dem Bewusstsein, dass auch die beiden Jüngsten Wärme und Körpernähe bekamen wie ihre Geschwister. Mehr und mehr Leute wurden auf die exotische Mutter aus der Nähe von Heilbronn aufmerksam, und als sogar die Zeitung über sie berichtete, wollten Eltern aus ganz Deutschland Tragetücher haben. So gründete Erika Hoffmann ihre Babytragetuch-Firma »Didymos«. Andere Firmen folgten ihrem Beispiel und viele zufriedene Zwillingseltern beweisen, dass man als Elternteil mit zwei Tüchern auch bestens zwei Kinder umbinden kann. Wie das genau geht, kann Ihnen jede Trageberaterin zeigen.
    Koordinationsstörungen oder Entwicklungsrückstände
    Ein steifes Kind kann durch die permanente Bewegung weicher und geschmeidiger werden, weil die physiologischen Bewegungsmuster vom Kind besser in die Spontanmotorik eingebaut werden. Ähnliches gilt auch für hypotone (schlaffe) Kinder. Sie werden wacher und interessierter, und ihr Muskeltonus nimmt zu. Besonders wichtig ist bei diesen Kindern die Kontrolle der Haltung des Kindes im Tuch durch den Therapeuten. Werden Kinder getragen, erfahren sie zudem eine Vielzahl weiterer Reize, die ihre Entwicklung fördern.
    Tragen senkt das SIDS-Risiko
    Der bekannte amerikanische Kinderarzt William Sears, Vater von acht Kindern, ist der Meinung, dass alles das hilft, das Risiko für SIDS zu senken, was das neurologische System eines Babys ausreifen lässt. Genau das leistet das Tragen von Babys. Eltern, die ihr Kind tragen, beeinflussen dessen Atmung. Wenn Sie z.B. mit einem schlafenden Baby im Tragetuch an Ihrem Brustkorb geschmiegt still sitzen und dann einen tiefen Atemzug nehmen, »antwortet« meist auch das Baby darauf mit einem tiefen Atemzug. Die Stimulanz des Hebens und Senkens des Brustkorbs animiert das Kind, tief zu atmen. Selbst die ausgeatmete Luft des Tragenden, die über das Köpfchen oder die Wange des Babys streicht, regt dieses zu einem tiefen
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