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Wie, du stillst nicht

Wie, du stillst nicht

Titel: Wie, du stillst nicht
Autoren: Regina Masaracchia
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Tragen regen das Gleichgewichtsorgan des Babys an. Diese Stimulation ist wohl das einfachste Mittel, um seine Atmung und sein Wachstum zu unterstützen, speziell für frühgeborene Kinder - jene mit dem höchsten Risiko für SIDS.
    Physiologische Entwicklung der Wirbelsäule
    Nach der Geburt erinnert die Wirbelsäule eines Kindes an ein C, denn sie ist weitgehend gerundet (kyphotisch). Kein Wunder, denn während der gesamten Schwangerschaft liegt das Baby so in der Gebärmutter, dass diese rund ist. Es dauert, bis sich seine Wirbelsäule so gestreckt hat, dass diese die S-Form eingenommen hat. Die Streckung kann bis in die Pubertät dauern.
    1. Die erste Streckung beginnt, wenn das Baby sechs Wochen alt ist. Dann strecken sich die Halswirbel nach oben/vorne, wenn das Baby sein Köpfchen halten kann.
    2. Die zweite Streckung erfolgt zu Beginn des fünften Lebensmonats und endet mit dem achten und neunten Monat. In diesem Zeitraum strecken sich die zwölf Brustwirbel nach oben und hinten.
    3. Bei der dritten und letzten Streckung richten sich die sechs Lendenwirbel auf. Das Kind beginnt jetzt damit, sich an Tischen und Stühlen hochzuziehen. Auf diese Weise wird das Gehen geübt.
    Kann es ohne Hilfe laufen, ist die letzte frühkindliche Streckung abgeschlossen. Doch die S-Form der Wirbelsäule ist meist erst in der Pubertät vollzogen.
    Wird ein Säugling hochgehoben, zieht er automatisch die Beinchen an, in Erwartung, sich an den Körper der Bezugsperson klammern zu können. Er zieht dabei die Beinchen im Winkel von etwa 100 Grad an und spreizt die Beinchen etwa im rechten Winkel. So kann sich das Baby an unseren Körper klammern und seinen leicht gerundeten Rücken an uns lehnen. Darüber hinaus können Babys mit ihren Händchen gut klammern, und auch am Fuß haben sie einen Klammerreflex entwickelt. Die Anhockspreizwinkel sind eine anatomische Gegebenheit, die das Gesunderhalten und Gesundwerden der noch unreifen Hüfte des Kindes unterstützen.
    ©Fancy RF
    Hinter der immer wieder gestellten Frage, ab wann man sein Kind in ein Tuch binden kann, verbergen sich die Ängste der Eltern, durch ein frühzeitiges aufrechtes Tragen der Wirbelsäule der Kleinen zu schaden. Diese Frage wird meist deshalb gestellt, weil Neugeborene ihren Kopf noch nicht alleine halten und sie mit gebogener Wirbelsäule im Tuch sitzen. Wenn die Mutter den Kopf des Kindes an ihre Brust lehnt und das Tuch bis zum Köpfchen hochzieht, ist jedoch das Kind bei einem korrekt gebundenen Tuch ausreichend gestützt. Das Tuch muss stramm und richtig gebunden, der Babyrücken gerundet sein. Dadurch wird die optimale Rücken-, Oberschenkel- und Hüftstellung erreicht, welche man Anhock-Spreizhaltung (ASH) oder Spreiz-Anhockhaltung (SAH) nennt. Ein Kind, das im Tuch getragen wird, lernt sehr schnell, seinen Kopf selbst zu halten. Glaubte man noch vor Jahren, dass ein frühzeitiges aufrechtes Tragen eines Babys der Wirbelsäule schaden könnte, so sind diese Bedenken mittlerweile aus dem Weg geräumt. Babys werden in nahezu allen Kulturen getragen und von krummen Rücken keine Spur. Stattdessen sind die Rückenprobleme in der westlichen Welt, wo brav Kinderwagen geschoben werden, beheimatet!
    ©Didymos, www.didymos.de
    Hüftdysplasie
    Die Verhaltensbiologin Evelin Kirkilionis beschreibt in ihren Arbeiten, dass Kinder, die seitlich auf dem Becken der Eltern sitzend getragen werden, automatisch den Hüftspreizwinkel einnehmen, der für die Vorbeugung und zur Behandlung der Hüftdysplasie optimal ist. Beim seitlichen Sitz übertragen sich bei jedem Schritt und jeder Bewegung des Erwachsenen beständig Bewegungsreize auf die kindlichen Beinchen, da das Kind den Körper des Tragenden umfasst. Diese übertragen sich auf die Hüftgelenke und stimulieren die Durchblutung in den noch knorpeligen Hüftgelenkstrukturen, was die gesunde Ausreifung zusätzlich fördert. Außerdem wirkt die ständige Bewegung als formativer Reiz des Femurkopfes auf die Hüftpfanne.
    Die Erfahrung zeigt, dass häufig getragene Kinder mit Hüftdysplasie weniger Probleme mit der Beckenaufrichtung rückenwärts haben als Kinder, die eine Spreizhose tragen. Hier ist das Tragetuch eine optimale Alternative, die präventiv oder in Absprache mit dem Arzt alternativ zur Spreizhose verwendet werden kann. Vorausgesetzt, die Tragetechnik wird korrekt durchgeführt, denn eine falsche Tragetechnik oder Tragehilfe kann sich auch negativ auf die Entwicklung der Hüftgelenke auswirken. Will man einer
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