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Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)

Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)

Titel: Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
Autoren: Sky Landis
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bevor sie wenig damenhaft schnaufte. Mit dem, was dann kam, hatte er jedoch nicht gerechnet.
    Einer der Angestellten kam erneut in ihre Richtung und Liz schlüpfte wortlos aus ihrer Jacke, die sie noch immer nicht abgelegt hatte, und reichte sie dem jungen Mann. Sie lächelte Gray herausfordernd an und wandte ihm mit einer geschmeidigen, halben Drehung demonstrativ ihren Rücken zu. Als der den Aufdruck auf ihrem T-Shirt sah, lachte er gequält auf. In grellen, gelben Lettern stand quer auf dem schwarzen Stoff: VERPISS DICH! Gray drehte sich halb zur Seite, nahm einen Schluck Bier und erwiderte nur kurz: „Werd erwachsen!“

2. Kapitel
     
    Harold beobachtete aufmerksam die Unterhaltung zwischen seiner Tochter und Gray, den er beinah wie einen eigenen Sohn ansah und mit dem ihn eine tiefe, wenn auch noch nicht lang währende, Freundschaft verband: Ein bemerkenswerter, aufrichtiger junger Mann. Und er wäre ein wirklich guter Kandidat. Dabei hatte er Gray nicht einmal aus diesem Grund eingeladen. Aber gewiss war er nicht an seiner Tochter interessiert, so ungehobelt, wie sie sich wieder einmal benahm. Da bemerkte er die Aufschrift auf Liz’ Rücken, bekam große Augen und stöhnte in Gedanken entsetzt auf: Nicht schon wieder!
    Nur zu gut erinnerte er sich an das letzte Mal, als sie genau dieses Shirt trug. Es kostete ihn eine kleine Ewigkeit, den aufgebrachten jungen Mann zu besänftigen, den sie mit Beleidigungen regelrecht überschüttete, um seiner Aufmerksamkeit zu entkommen. Im Nachhinein musste er sich eingestehen, dass Jerome und Liz nicht zusammengepasst hätten. Er war zu steif, zu sehr von der alten Schule und seine Tochter viel zu wild.
    Gray jedoch lachte über ihre offensichtliche Ablehnung und dieser Umstand ließ Harold Hoffnung schöpfen. Wenn sie es schon nicht schaffte, ihn mit ihrem unmöglichen Benehmen abzuschrecken, könnte sich durchaus etwas zwischen den Beiden entwickeln. Gray würde nur durchhalten und nicht locker lassen müssen.
    Leise seufzte Harold, wie er es so oft tat, wenn es um seine Tochter ging. Er dachte an den Tag zurück, als er sie das erste Mal im Arm hielt, seine süße kleine Liz: Diese kleinen Fäustchen, die winzigen Finger, dieses süße Mündchen ... Wehmütig dachte er an seine Frau, die viel zu früh starb und ihn mit zwei Teenagern zurückließ, einer wild gewordener als der andere.
    Liz war zwar das Ebenbild ihrer Mutter, mit ihren hellblonden Haaren, den babyblauen Augen und ihrer schlanken, jedoch sehr weiblichen Figur. Aber sie war eben nicht genau wie ihre Mutter. Charakterlich unterschieden sie sich wie Tag und Nacht. Während Isabell sanft, liebevoll, gutmütig und besonnen war, war ihre Tochter störrisch, leichtsinnig und wild. Von wem sie dieses Erbe in die Wiege gelegt bekam, blieb ihm bis heute ein Rätsel.
    Seine Tochter verhalf ihm schon sehr früh zu grauen Haaren. Ständig brachte sie sich in Schwierigkeiten und ihren Bruder meistens dazu. John war zwar der Ältere, ließ sich aber in seiner Jugend immer wieder von ihr zu den verrücktesten Streichen anstiften.
    Harold erinnerte sich noch sehr gut an den Tag, als er eine der Perserkatzen ihres Nachbarn mit pink eingefärbtem Fell auf seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer fand. Sofort machte er sich auf die Suche nach seinen Kindern. Doch nicht John und Liz kreuzten seinen Weg, sondern drei weitere Katzen - eine komplett grüne, eine mit blauen Streifen und eine mit orangefarbenen Punkten. Gemeinsam mit Isabell sammelte er die vier Tiere ein, schaffte sie in ein Badezimmer und stellte mit Wasser und sehr viel Seife ihren cremefarbenen Urzustand wieder her. Glücklicherweise war es keine dauerhafte Färbung. Und zum Glück waren die Katzen ein gründliches Bad gewöhnt, sonst wären seine Frau und er von den edlen Geschöpfen übel zugerichtet worden. Als Strafe für ihre Aktion bekamen Liz und John von ihm einen vierwöchigen „freiwilligen“ Dienst in einem Tierheim auferlegt.
    Und dann noch die Sache mit der Küche. An den Schaden, den sie da anrichteten, wollte Harold am liebsten gar nicht mehr denken. Um eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen herzustellen, fluteten seine Kinder mitten in der Nacht die neu eingerichtete Küche, öffneten die Türen des Gefrierschranks und stellten ihn auf die höchste Kühlstufe. Der Schaden belief sich in Höhe von mehreren tausend Dollar. Bei dieser Art von Späßen geriet Harold an seine erzieherischen Grenzen. Verprügeln hatte er sie wollen. „Zieh’s vom
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