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Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)

Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)

Titel: Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
Autoren: Sky Landis
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darüber, seine Schwester zumindest für kurze Zeit nach Hause geholt zu haben.
    Eigentlich wollte sie sofort kehrt machen, als sie bei ihrer Ankunft all die Edelkarossen in der Auffahrt hatte stehen sehen. Doch dann entschied sie sich anders. Auf keinen Fall durfte sie riskieren, dass John seine Drohung wahr machte und mit Sack und Pack für zwei, drei Wochen bei ihr einzog. Lieber ließ sie ein Dinner im Kreise der Familie über sich ergehen, das sich dummerweise als Geschäftsessen herausstellte.
    Im Endeffekt war es vollkommen unwichtig, ob Gäste anwesend waren oder nicht. Diese Tatsache würde Liz nicht davon abhalten, ihr übliches „Ding“ durchzuziehen. So wie jedes Mal, wenn sie auf ihren Vater, John und Annie traf, tat Liz, als würde sie einen Dreck darauf geben, was sie von ihr und ihrem Auftreten hielten. Es war längst zu einer Manier geworden, sich von der aufmüpfigen Seite zu zeigen. Kritik von ihrem Vater einstecken zu müssen, half ihr, Abstand von ihm zu halten. Schließlich war Abstand das Gegenteil von Nähe.
    „Was hast du denn, Dad? Gefällt dir mein Aufzug etwa nicht? Dabei habe ich mir damit doch solche Mühe gegeben“, zischte Liz provozierend in Richtung ihres Vaters, ohne den Blick von ihrem Teller zu heben.
     
    Sollte er etwa so schnell herausfinden, warum Liz so war, wie sie war? Gray bezweifelte das. Es schien eher die ganz normale Art zu sein, in der Harold und Liz miteinander sprachen. Ein kurzer Blick zu John, der ihm schräg gegenüber saß, eine leidende Grimasse zog und missbilligend den Kopf schüttelte, bestätigte seine Vermutung, dass es sich hier um eine Art Ritual zwischen Vater und Tochter handelte. Neugierig belauschte er weiter ihr leise geführtes Streitgespräch.
     
    „Du weißt ganz genau, was ich von dir erwarte. Nein, nicht erwarte, was ich mir für dich wünsche.“
    „Oh ja! Ich soll mich anpassen ...“, begann Liz betont gelangweilt ihre spöttische Aufzählung, „... einen stinklangweiligen Job machen - am besten in deiner Firma natürlich, damit du mich kontrollieren kannst. Die Vorzeigetochter soll ich für dich spielen auf Dinnerparties, wie dieser hier zum Beispiel, und irgendeine hohlköpfige Pfeife heiraten, die du mir am liebsten selber aussuchen würdest, damit ich dich früher oder später mit den statistischen zwei Komma drei Enkelkindern beglücke. Nein, danke!“
    „Was ist daran so schlimm? Die Männer, die ich dir vorgestellt habe, waren alle sehr nett. John und Annie werden ja auch heiraten.“
    „Oh ja, die beiden sind so sittsam und tugendhaft, besonders Annie! Die beiden müssen einfach heiraten.“ Bei ihren Worten stopfte sich Liz Salat in den Mund, und während sie kaute, wandte sie sich zu Annie. „Hm …, ihr müsst unbedingt zu Lloyd’s, die haben so zauberhaftes Porzellan. Und diese hübschen Designs, so mit Blümchen. Und diese traumhaft schöne Tischwäsche. Ich hab mir da erst kürzlich ganz tolle Servietten gekauft: Ein paar seidene, zwölf Stück mit Rüschen und welche mit zarten Blümchen bestickt, so wie meine Unterwäsche, ihr wisst schon. Ich muss davon immer genügend auf Vorrat haben, ich meine Servietten. Man kann ja nie wissen.“
    Annie gab sich kühl: „Interessant, doch, da sollten wir wohl gemeinsam mal vorbeischauen.“ Diese Worte richtete sie allerdings an Liz’ Bruder, der daraufhin Annie ein zärtliches Küsschen auf die Nasenspitze gab. Verträumt kuschelte sie sich an ihn.
    „Nee, so ein Verhalten ist einfach nicht mein Ding, da wird mir doch schon beim bloßen Gedanken daran schlecht. Außerdem ist nicht jeder so romantisch veranlagt wie du und hält eine Ehe für das absolute Muss , um glücklich zu sein. Mir gefällt mein Leben so, wie es ist. Ich brauche und will keine Veränderung.“ Als würde Liz ihren Worten Nachdruck verleihen wollen, stach sie mit ihrer Gabel nun regelrecht auf das zarte Fischfilet auf ihrem Teller ein und zerpflückte es in winzige Stücke.
    Wäre der Fisch nicht bereits tot, wäre er es nach dieser Behandlung mit Sicherheit gewesen , dachte Gray amüsiert und verkniff sich ein Grinsen über diesen zwar leise, aber offen ausgetragenen Konflikt zweier Sturköpfe.
    „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Diskussion“, beendete Harold mit einem leisen Seufzen das Gespräch mit seiner Tochter, weil er einsah, dass sie für seinen Standpunkt momentan nicht zugänglich war. So wie jedes Mal. Etwas lauter wandte er sich mit aufgesetzt heiterer Miene an
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