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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld
Autoren: F. Paul Wilson
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Verkrustungen hindurch konnte Glaeken sehen, wie Lichtblitze an der Klinge entlangzuckten.
    Rasalom jaulte in Glaekens Kopf und zuckte und zappelte in seiner Fruchtblase.
    Glaeken hatte das Gefühl, dass sein Schmerz dieses Mal nicht gespielt war.
    Die Waffe begann zu vibrieren, die Verkrustungen platzen auf und splitterten ab wie alter Lack, und plötzlich war die Waffe frei und versprühte weißes Licht.
    Noch ein Leuchtstrahl stieß durch den Schutt hindurch und schoss durch die Höhle. Auch der traf auf die Waffe und addierte seine Kraft zu ihrer Stärke.
    Aber wie … wie war das möglich?
    Und dann hörte er, wie ein Stein von dem Schutthaufen herunterpolterte. Etwas – jemand – arbeitete an dem Haufen, räumte einen Durchgang an der Spitze frei. Glaeken wusste, wer das war.
    Rasaloms Heulen wurde zu einem Kreischen und Glaeken spürte, wie die Tentakel, die sich um seine Beine gewickelt hatten, an Festigkeit verloren, wie ihr Halt nachließ. Er beugte sich vor und zerrte an ihnen, versuchte sich zu befreien. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Rasaloms Aufbäumen schüttelte die Waffe, die noch in der Wunde steckte, die er dem Sack beigebracht hatte. Der Lichtstrahl war noch mit ihr verknüpft und bewegte sich, wann immer sie sich bewegte, aber falls die Waffe sich aus ihrem Halt lösen sollte, würde sie in den Abgrund fallen. Und damit wäre Rasaloms Sieg besiegelt.
    Mit einer letzten Anstrengung riss Glaeken sich los und sprang auf die Platte in der Mitte, zu der sich die vier Streben vereinigten. Er ließ sich auf den Bauch fallen, reckte sich gefährlich weit hinaus über den Abgrund und streckte die Hand nach dem Schwert aus.
    Eine Ewigkeit aus eisigem Feuer lockte unter ihm.
    Er kämpfte gegen den Schwindel an und reckte den rechten Arm, so weit es nur ging, stieß die Hand gewaltsam vor, um die Sehnen noch etwas weiter zu dehnen und ihm die letzten paar Zentimeter Spannweite zu geben, die er brauchte, um den zitternden Griff zu erreichen. Seine Fingerspitzen streiften zweimal das Heft, dann gelang es ihm mit einer heftigen, schmerzhaften Streckung, es mit zwei Fingern zu packen. Bei der Berührung schien die Waffe sich von selbst zu bewegen und ihm das Heft in die Hand zu stoßen. Kraft durchfuhr seinen Arm und seinen Körper und wieder einmal war die Waffe sein.
    So wie er der Waffe gehörte.
    Er stand da und sah sich um. Die ursprünglichen Lichtstrahlen hafteten noch an der Waffe und neue kamen jetzt hinzu und spendeten der Klinge Energie, luden sie auf und folgten ihr, wohin er sie auch bewegte. Er konnte Rasalom in seinem Sack damit nicht erreichen, entschloss sich aber, das Nächstbeste zu tun.
    Er nahm den Griff in beide Hände, hob die Waffe und stieß die Spitze mit aller Macht in die Mitte der nächsten Stützstrebe. Ein strahlender Blitz erhellte das Gewölbe, als sich die Klinge tief in die glasartige Substanz bohrte. Das Material der Strebe warf Blasen und Qualm stieg auf, als sich die Klinge hindurchschmolz wie ein heißes Messer durch gefrorene Butter. Ekliger dichter Qualm, der nach versengtem Fleisch stank, hüllte ihn ein. Es gab weitere Lichtblitze, als Glaeken mit der Klinge hin und her sägte und der Einschnitt tiefer und breiter wurde. Sie durchzuckten die Höhle mit flackerndem Licht und warfen bizarre Schatten an die Wände.
    Rasalom jaulte.
    »Nein, Glaeken! Ich befehle dir aufzuhören! Hör auf oder du wirst bitter dafür bezahlen! Genau wie deine Freunde!«
    Ohne auch nur für einen Moment in seinen Anstrengungen innezuhalten, blickte Glaeken nach unten auf das riesige Auge, das sich gegen die Membran presste.
    »Das hast du bereits versprochen, Rasalom. Was habe ich denn zu verlieren?«
    »Ich werde dich nicht töten, Glaeken! Ich lasse dich am Leben, aber nur gerade so eben. Ich sorge dafür, dass du alles miterlebst und spürst, was in meiner neuen Welt geschieht!«
    Glaeken schwieg. Er hatte die erste Strebe fast durchtrennt. Mit einem letzten Hieb fuhr das Schwert durch das letzte Stück hindurch und kam am anderen Ende wieder heraus.
    Die Platte in der Mitte, auf der er stand, sackte plötzlich ein paar Zentimeter nach unten. Glaeken wandte sich nach links, der nächsten Strebe zu.
    »Glaeken, nein! Diese Insel, die ich dir versprochen habe – du und die Frau und deine Freunde …«
    Glaeken blendete Rasaloms Toben aus seinen Gedanken aus und trieb die Klinge in den zweiten Träger. Noch mehr Blitze und öliger Qualm. Er hackte wie ein Wilder und keuchte vor
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