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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld
Autoren: F. Paul Wilson
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gewannen oder war das nur eine trügerische Hoffnung?
    Sylvia schloss die Augen und drückte Jeffy an sich.
    Wenn du noch da unten bist, Glaeken, dann sollst du bitte wissen, dass unsere Gedanken bei dir sind. Wenn es etwas gibt, was du tun kannst, dann tu es. Mach ihn fertig, Glaeken. Lass ihn nicht davonkommen mit dem, was er uns angetan hat.
    MACH IHN FERTIG!
    Ja, Licht strömte in den Tunnel hinein. Glaeken war sich da jetzt sicher. Es wurde stetig heller. Und Rasalom … Rasalom warf sich unruhig in seiner Fruchtblase hin und her.
    Was geschah da oben an der Oberfläche? Die Waffe war hier, nutzlos, eingeschlossen in der erstarrten Flüssigkeit aus dem Sack. Was im Namen irgendeiner Gottheit konnte einen so drastischen Effekt auf Rasalom haben?
    Plötzlich ertönte ein donnerndes Grollen aus dem Tunnel hinter ihm. Der Stützpfeiler unter Glaekens Füßen bebte. Er verrenkte sich den Hals und sah das heller werdende Schimmern verschwinden, als die Decke des Tunnels einstürzte und den Durchgang verschüttete. Während die Tunnelöffnung eine Staubwolke ausspuckte, kam Rasaloms Stimme zurück.
    »Wieder einmal hast du da eine nervtötende Schar von Freunden um dich versammelt, Glaeken.«
    Stolz regte sich in Glaekens Brust, zusammen mit einem Hauch von – ja, durfte er sich dem hingeben? – Hoffnung.
    »Die sind ein zäher Haufen. Was haben sie getan?«
    »Nichts, was im Endeffekt einen Unterschied macht, aber für den Moment haben sie ein Ärgernis geschaffen, eine Störung.«
    »Was denn?«
    »Sie haben den Nadelstich, den du mit deiner armseligen Waffe in meinen Nachthimmel gebohrt hast, erweitert.«
    Glaeken bezwang sich und unterdrückte den Triumphschrei, der gegen seine Stimmbänder anbrandete. Äußerlich blieb er ganz ruhig.
    »Wie?«
    »Das Wie ist bedeutungslos. Ebenso wie ihr Erfolg. Die ganze Welt liegt im Dunkeln. Ein einzelner Kegel aus Sonnenlicht, egal wie strahlend, ist lächerlich irrelevant.«
    Glaeken spürte die Bedeutsamkeit von dem, was Rasalom nicht ausgesprochen hatte.
    »Sonnenlicht, Rasalom? Seit wann fürchtest du dich vor dem Sonnenlicht?«
    »Ich fürchte mich vor nichts, Glaeken. Ich bin der Herr dieser Sphäre. Sie fürchtet mich.«
    »Das ist kein Sonnenlicht, nicht wahr, Rasalom? Das ist eine andere Art Licht. Licht von deinem Feind. Und es kommt zu einem Zeitpunkt und an einem Ort, wo es mehr als nur ein kleines Ärgernis darstellt. Es scheint direkt über deinem kleinen Nest und es ist zu einer Zeit aufgetaucht, wo du verwundbar bist, bevor deine neue Gestalt sich voll entwickelt hat.«
    »Unsinn, Glaeken. Reines Wunschdenken von dir. Wenn meine Reife vollendet ist, und das sind nur mehr ein paar Stunden, dann werde ich persönlich dieses kleine Loch in meiner perfekten Nacht stopfen. Dann wirst du sehen, wie verwundbar ich bin.«
    Glaeken bemerkte eine zunehmende Wärme in seinem Rücken. Er drehte sich erneut dem Geröll in dem eingestürzten Tunnel zu. Etwas ging da vor.
    Und dann sah er es. Ein glimmender Nadelpunkt, ein winziger Kristall, nicht größer als ein Sandkorn, schimmerte nahe der Spitze des Schutthaufens, wurde größer und heller. Das Licht schien sich einen Weg durch den Schutt zu bahnen, als verfüge es über eine eigene Intelligenz. Aber wie war das möglich?
    »Gib dich keiner falschen Hoffnung hin, Glaeken. Es kann mir nichts anhaben.«
    Aber Glaeken gestattet es sich zu hoffen, er konnte gar nicht anders, als er sah, wie der Punkt plötzlich aufflammte und einen schmalen, grellen Lichtstrahl in das Gewölbe schickte, wie einen nadelfeinen blauweißen Laser, der auf Rasalom gerichtet war. Aber so weit kam er nicht. Er traf auf den Stützpfeiler unter Glaekens Füßen, brandete dagegen und spritzte auseinander wie Wasser an einer Betonmauer.
    Doch der Strahl setzte sich durch. Wie ein lebendes Wesen mit einem eigenen Willen spaltete er sich auf, wobei die eine Hälfte sich nach oben arbeitete, während die andere unter dem Stützpfeiler hindurch lief. Das Licht kroch nach oben, nur Zentimeter von Glaekens gefangenen Füßen entfernt. Sobald es den höchsten Punkt der Strebe erklommen hatte, raste es am anderen Ende wieder herunter und vereinigte sich erneut mit seiner anderen Hälfte. Sie wurden eins und schossen weiter auf Rasaloms Fruchtblase zu.
    Aber der Strahl hatte es nicht auf den Sack abgesehen. Stattdessen zielte er auf die Waffe und entzündete die frei liegende Spitze des Heftes. Der Griff erstrahlte in grellem Licht und vage durch die
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