Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wider die Unendlichkeit

Wider die Unendlichkeit

Titel: Wider die Unendlichkeit
Autoren: Gregory Benford
Vom Netzwerk:
Zombies. Versuchen Sie, es im positiven Sinne zu sehen, wenn Sie können. Ich …«
    »Lassen Sie uns hinausgehen!«
    Manuel stolperte fort. Piet hastete ihm nach durch einen von grünem Flackerlicht erhellten Gang. Plötzlich blieb Manuel stehen.
    »Mein Gott, was ist das?«
    Die aufgedunsene Gestalt vor ihm hatte armähnliche Werkzeuge, einen schief gestellten Kopf und lange, dornige Gegenstände, die aus den Augen hervorragten.
    »Gehen Sie nicht näher heran!« schrie Piet.
    Manuel ging weiter, traf auf schwammigen Widerstand – und das Ding drehte sich unversehens herum. Der riesige Kopf schien in dem grellen, blinkenden Licht vorzuschnappen. Plötzliches Grauen überwältigte Manuel. Er drehte sich halb um und floh, direkt in Piet hinein.
    »Weg hier!«
    »Nicht nötig. Zuerst ist es ein gehöriger Schock. Hier entlang.«
    »Was tut es hier?«
    »Es bleibt, wo es ist«, antwortete Piet sanft. »Menschen sind augenscheinlich nicht die einzigen Geschöpfe, die erhalten werden.«
    »Aber das Ding, woher ist es?«
    Piet zuckte die Achseln. »Die klassische Definition des Aleph: ein Ding, das alle anderen Dinge enthält …«
    »In einem Rumpf dieser Größe?« Der Rückweg führte sie jetzt durch ihm bekannte Gänge. Manuel wurde ruhiger, begann nachzudenken.
    »Aber was ist seine Größe? Ist sie das, was uns von außen sichtbar ist? Oder was wir im Innern messen? Eine Geometrie, die andere Geometrien enthält …«
    Piet gluckste. »Wir haben noch nicht alle Gänge gezählt. Es gibt sehr viele – oder zumindest scheint es so.«
    Manuel sagte nichts. Er marschierte mit grimmigem Blick weiter, sein Gesicht gab nichts preis. Er war fast an der nächsten Biegung, als die Wand heftig zu beben begann. Mit lautem Krachen barst das Eis unter ihm. Er fiel hindurch.

 
3.
     
     
    Der Spalt war tief. Er packte eine vorspringende Eisnase und hielt sich fest. Die Steinwände warfen trübes Licht in die Kluft, und nach einem Moment sah er, daß sie noch zwanzig Meter abwärts reichte. Es ist gestartet, dachte er. Natürlich würde das Eis als erstes unter dem großen Gewicht splittern. Als nächstes würde die ganze Ebene draußen folgen.
    »Hier, ich helfe Ihnen«, rief Piet. Manuel blickte hoch. Piet stand acht Meter über ihm. Aber der Mann schätzte Höhen immer noch mit seinen Erdreflexen ein.
    »Zurück!« schrie Manuel. Er schwang sich auf die Eisnase hoch, sammelte sich und sprang hinauf. Er überwand sogar die Kante und landete in dem Gang auf den Füßen. »Los, wir müssen das Lager abbrechen.«
    »Ich hole die Geräte hier hinein«, sagte Piet und wandte sich um.
    »Lassen Sie das! Dieser Felsen wird als erster betroffen sein.« Piet sagte entschlossen: »Es wurden unermeßliche Anstrengungen unternommen, um sie herzustellen und hierherzuschaffen. Ich bin verpflichtet, dafür zu sorgen, daß die Mühen der Menschen erhalten werden.«
    Manuel legte eine Hand auf Piets Schulter. »Seien Sie doch vernünftig!« Piet schüttelte die Hand ab und ging los, ohne sich umzuschauen. »Schon gut, verdammt noch mal! Kreuzigen Sie sich doch für Ihr gottverdammtes Gemeinwohl!« Aber Piet war fort, ehe er den Fluch beendet hatte.
    Er fand den Weg nach draußen allein. Der Boden bebte jetzt ununterbrochen, die Felsstützen ächzten und knarrten. Im letzten Korridor mußte er über eine Eiserhebung kriechen. Als er hochblickte, war die Ebene ein Gewirr zerbrochener weißer und blauer Massen.
    Blinzelnd und wie von Donner gerührt, stand er langsam auf. Alle Hütten waren eingestürzt. Der Schlepper war verschwunden. Drei Erdler suchten in den Trümmern der Schlafhütte. Er rannte zu der Stelle, an der der Schlepper zuletzt gestanden hatte. Er lag auf dem Grund eines Spalts, auf dem Rücken, die Laufflächen zerbrochen, die Teile der Spurketten überall in dem dreißig Meter tiefen Einschnitt verstreut.
    »Hee!« rief er über Normalkomm. Niemand antwortete. Er schaltete den Anzugfunk ein.
    »… fünf von ihnen dort drunten. Sie hatten keine Anzüge an. Die Med-Anzeigen sind für alle negativ«, vernahm er eine Erdler-Stimme.
    Manuel rannte zu der Schlafhütte. »Wo ist Petrowitsch?«
    Einer der Männer blickte auf. »Er fuhr den Schlepper.«
    »Verdammt. Wahrscheinlich bewußtlos. So, wie er liegt, komme ich nicht in die Luke.«
    »Helfen Sie uns hier!«
    »Sicher. Wo ist Ihre komplette Med-Ausstattung?«
    »In der dritten Hütte dort.«
    »Ich grabe sie aus. Sie müssen alle Männer schnell tiefkühlen.«
    So begann eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher