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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)
Autoren: Jeannette Hoffmann
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wirst du jetzt tun?“
    „Das weiß ich leider auch noch nicht. Auf jeden Fall will ich dich raushalten. McLeish und das Mädchen eigentlich auch. Also…“
    „…bleibt Connaugh nach. Muss das sein?“ fragte sie seufzend.
    „Ich fürchte. Aber es ist die beste Lösung. Denn er ist sicher schon längst über alle Berge, schlau wie er ist.“
    „Freunde hat er ja auch.“
    Russell lachte missmutig. „Eben.“
    „Werdet ihr Interpol einschalten?’“
    Er zuckte die Schultern. „Ich muss nachdenken. Und ich glaube, das kann ich am besten dort“, er wies mit den Augen zum Bett. Sie erhob sich. „Aber nicht allein. Siehst du? Die Wette hätte ich gewonnen.“
    Sie wollte schon fragen, welche Wette, dann fiel es ihr ein und sie errötete. Er nahm ihre Hand, zog sie hoch und verfrachtete sie auf das Bett.
    Diesmal war es gemütlicher, wenn auch nicht romantischer als im Stall. Er hatte die vage Befürchtung, dass sein Hunger auf sie in absehbarer Zeit nicht gestillt werden würde.
     
    Gegen fünf Uhr wurde Camilla vollends wach; sie hatte sowieso nur dösen können. Sie warf einen Blick auf Russell, der seit einer Stunde tief und fest schlief. Vorsichtig, um ihn nicht zu stören, stand sie auf, angelte nach ihrer Kleidung und beschloss, in ihr Zimmer zu gehen, bevor der Hotelbetrieb losging. Immer noch brannte eine kleine Lampe in der Ecke, die er mit ihrem Seidentuch bedeckt hatte. Als sie ihr Tuch nahm, fiel ihr Blick auf seinen Schreibtisch, wo alle möglichen Papiere herumlagen. Zuoberst waren einige Fax-Briefe zu sehen. Während sie sich mit ihrem Reißverschluss abmühte, las sie deren Inhalte. Dann vergaß sie Zeit und Raum, setzte sich auf den Schreibtischsessel und las Blatt für Blatt seiner Ermittlungsunterlagen. Sorgfältig legte sie die Zettel wieder so hin, wie sie sie vorgefunden hatte. Nachdenklich verließ sie sein Zimmer.
     
    In ihrer Badewanne liegend dachte sie nach. Es war zwar eine Anfrage an die amerikanischen Behörden dabei gewesen, aber nirgendwo stand etwas von der IRA, geschweige denn, dass Thompson in den engeren Kreis gezogen worden war. Das ließ natürlich nur eine einzige Schlussfolgerung zu.
    Sie fing an zu grinsen. Mit einem Auflachen schlug sie ihre Hand vor die Stirn – wie leicht, wie kinderleicht und narrensicher war sein Trick gewesen. Er hatte also gewonnen, das gab sie neidlos zu.
    Entspannt räkelte sie sich in der Wanne. Was jetzt passierte, lag in seiner Hand; im Übrigen war es ihr egal.
     

KAPITEL XV
     
    Am späten Nachmittag, als sie – wie sie fürchtete – den Morgan das letzte Mal geritten hatte, und sich jetzt für das Dinner umzog, klopfte es an der Tür.
    „Einen Moment“, rief sie, zog sich rasch Pullover und Hose an und öffnete.
    „Sie werden in der Bibliothek erwartet“, sagte Eilidh, die jetzt wieder als Haushälterin fungierte, nachdem Isabelle endgültig und mit größtem Eifer die ihr zugedachte Aufgabe übernommen hatte.
    Jetzt war es soweit. Tief einatmend öffnete sie die Bibliothekstür und wurde von Georg, McLeish, Isabelle, Woodrow und Lawrence erwartet.
    „Nehmen Sie Platz“, sagte John und zog ihr einen Stuhl hin.
    „Nun, hm, ich möchte Sie nicht länger auf die Folter spannen“, begann Woodrow das Gespräch. „Wir sind am Ende unserer Ermittlungen angelangt, morgen reisen wir ab und Sie können sich wieder Ihren Aufgaben widmen. Die Untersuchung der Leiche ergab“, hierbei sah Russell Camilla eindringlich an, „dass es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um Mrs. Reinicke handelt. Auf Grund der Zeugenaussagen hatten sie und Mr. Connaugh ein Verhältnis, das nicht immer ohne Reibereien ablief, so die Londoner Nachforschungen. Die Todesuhrzeit und das Verschwinden von Mr. Connaugh sind fast zeitidentisch. Beide Personen sind trotz größer Bemühungen nicht mehr gesehen worden, so dass dies meine Theorie ist: Es gab einen Streit, der mit dem Todschlag endete, Mr. Connaugh verwischte die Spuren, beseitigte Auto und Besitztümer der Mrs. Reinicke und flüchtete in derselben Nacht. Punktum. Ich kann Sie also morgen von unserer Gegenwart befreien und Sie können sich endlich voll und ganz mit Ihrer neuen Aufgabe beschäftigen.“
    Konsterniert hatten alle, bis auf John natürlich, seinem Bericht gelauscht. Georg war der erste, der seine Sprache wieder fand.
    „Gott sei Dank!“ rief er erleichtert. „Dann darf ich also einen Flug oder eine Überfahrt buchen?“ fragte er und sah Camilla erleichtert an. Beide – sie und Russell
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