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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)
Autoren: Jeannette Hoffmann
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herab, ihm ihren Plan mitzuteilen.
    „Ihre Frau ist der Meinung, dass es schade wäre, wenn die Räumlichkeiten hier nicht genutzt würden. Sie hat mich überzeugt.“
    „Und nun? Wollen Sie ein Hotel aufmachen?“ fragte Axel.
    „Sie haben es erfasst, mein Lieber. Ich muss sagen, Ihre Frau Gemahlin“, er prostete Camilla zu, „hat einen außerordentlichen Geschäftssinn. Und Phantasie.“
    „Wir wollen ein Fitness-Hotel aufbauen…“
    „Wir?“
    „Ja, und zwar in der altbewährten Methode: Mr. McLeish rückt das Geld raus und ich gebe es aus.“ Beide lachten. Axel fühlte sich ein wenig auf den Arm genommen,
    „Ist das jetzt eine Whisky-Idee?“
    Die beiden lachten noch lauter. Dann sagte McLeish: „Es ist eine wundervolle Whisky-Idee! Sie sehen, wie dieser Ihre Frau beflügelt hat. Nein, im Ernst – ich selbst habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, das Haus wieder aufzubauen, aber wie? Und für wen? Führungen und Besichtigungen waren indiskutabel, ich besitze keine Reichtümer, die ich irgendwelchen Touristen vorführen könnte. Und für einen reinen Hotelbetrieb fehlt mir die Erfahrung. Aber ein Fitness-Hotel, das ist etwas anderes. Ich habe Ländereien, man könnte Tennisplätze und einen Reitstall bauen, einen Trimm-dich-Pfad und eine Squash-Halle. Interessierte könnten lernen, Whisky zu brennen. Wir möblieren die Zimmer, motzen die Küche und den Speisesaal auf und schon haben wir ein Sport-Hotel. Was meinen Sie – gibt es so etwas schon? Das wäre doch einmalig, vor allem mit schottischem Ambiente.“
    Axel dachte nach. „Ja, das könnte Erfolg versprechend sein. Wobei die Umgebung und Ihr Ambiente den Ausschlag geben. Weit und breit nichts bis auf diese wundervolle Heidelandschaft, Moore und ein paar verschlafene Dörfer… Sicherlich sehr reizvoll.“
    Ein paar Sekunden sagte keiner etwas. Dann begann ein Gedanke in Axel Gestalt anzunehmen. „Und welche Rolle spielt meine Frau dabei?“
    Verlegen sah Camilla auf ihre Fußspitzen.
    „Das ist der springende Punkt. Ich würde ihm helfen, das Hotel aufzubauen. Ich – äh – würde dann ein paar Monate hier wohnen. Aber“, fügte sie hastig hinzu, „ein- oder zweimal im Monat fliege ich von Edinburgh zu dir und bleibe übers Wochenende.“
    Axel öffnete den Mund, um zu protestieren. Dann dachte er daran, wie er selbst an seinem Beruf hing und wie selten er einen Gedanken daran verschwendete, ob Camilla abends auf ihn wartete oder nicht. Sein Beruf war sein Leben, und zum Glück galt das für sie auch. Seine erste Ehe war daran zerbrochen, dass er seine Ex-Frau vernachlässigt hatte und sie sich nicht beschäftigen konnte, was bei Camilla gottlob nicht der Fall war.
    Sie war Feuer und Flamme; das konnte er ihr ansehen. So musste er in den sauren Apfel beißen. Dieses Projekt – wenn es zustande kam – würde sie beflügeln und wie ein Elixier auf sie wirken und das Produkt würde
ihm
gehören.
    Also nickte er süßsauer und hörte sich sagen: „Die Idee ist ganz phantastisch und ich wünsche Ihnen gutes Gelingen. Wenn meine Frau dazu beitragen kann, werde ich sie Ihnen leihweise überlassen. Aber nur unter einer Bedingung.“
    „Dass ich gut auf sie aufpasse?“
    „Ja, aber nicht zu gut.“
    Alle lachten. Man prostete sich zu.
     
    So begann es. Camilla war noch mit nach Hause gekommen und hatte ziemlich viele Koffer gepackt mit Georg zahlreiche Telefonate geführt. Dann hatte er sie nach Hamburg zum Flieger gebracht und weg war sie. Noch am selben Tag traf Georg ein. „Wie fühlst du dich?“ fragte er Axel zur Begrüßung.
    „Einsam“.
    „Sabine war nicht übermäßig angetan, dass sie jetzt allein in Hamburg den Laden schmeißen muss.“
    „Hm.“
    „Wo soll ich mich einnisten?“
    „Deine Sachen kannst du in die geplünderten Schränke von Camilla hängen und schlafen musst du im Wohnzimmer auf der Schlafcouch.“
    „Was ist mit deinem Dachboden? Habt ihr ihn immer noch nicht ausgebaut?“
    „Nein, aber vielleicht komme ich jetzt dazu. Mit deiner Hilfe. Camilla ist handwerklich überhaupt nicht begabt und stört bei solchen Arbeiten eher.“
    Das Haus, das Axel von seinen Eltern geerbt hatte, befand sich – äußerst günstig – direkt am Marktplatz inmitten der kleinen Stadt. Im Parterre befand sich das Studio. Gleich hinter der Eingangstür waren eine Sitzecke und der Empfangsschreibtisch, dahinter lagen gegenüber die Umkleideräume für Herren und Damen und von dort aus gelangte man in den Übungsraum, der an
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