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What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)

Titel: What's for tea?: Englisch, wie es nicht im Schulbuch steht (German Edition)
Autoren: Claudia Hunt
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will ich ja wieder eine gute Lehrerin sein – I want to be a good teacher. Jawohl!
    Trotzdem, über Sprachliches haben wir uns jetzt, finde ich, genug ausgetauscht. Hmm, irgendeine Geschichte oder etwas Wissenswertes wäre jetzt genau das Richtige. Mal sehen, hab ich da noch was auf Lager – have I got anything left up my sleeve? Ach ja, natürlich! Genau das ist es! Es wird dir gefallen – you’ll like it: Die Geschichte des Teebeutels – the History of the Tea Bag.
    Ich habe dir ja schon im ersten Kapitel gezeigt, wie man eine richtige Kanne Tee kocht – a proper pot of tea. Ich hatte dabei einfach lose Teeblätter in die Teekanne gegeben. Natürlich kann man aber genauso gut die Teeblätter in kleine Metallbehälter füllen – metal containers. Das sind dann entweder die sogenannten tea eggs oder tea balls. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es nur diese Möglichkeiten der Teezubereitung. Doch dann passierte – wie so manchmal im Leben – ein großartiges Missverständnis – a great misunderstanding.
    Der New Yorker Teehändler, the New York tea merchant Thomas Sullivan kam auf die Idee, seinen Kunden kleine Teemuster zuzuschicken – to send little tea samples to his customers, und zwar in Form kleiner Seidensäckchen – in small silken bags. He simply presumed – erinnerst du dich noch an »presume«? Das hatten wir bereits ganz am Anfang des zweiten Kapitels. Eine gute Wiederholung: es heißt »annehmen«, »voraussetzen«. Thomas Sullivan presumed that his customers would open the bags – dass sie die Beutel öffnen und den Inhalt direkt in die Teekanne oder in einen Metallbehälter geben würden. So, wie man eben seinen Tee zubereitet. Für so etwas Einfaches braucht man doch wirklich keine Gebrauchsanweisung – no need to add instructions! Falsch. Never presume anything. Die amerikanischen Kunden, in ihrer praktischen Veranlagung, freuten sich mächtig über die kleinen Säckchen, die man einfach so zum Brauen in die Teekanne geben konnte. Kein Ausputzen von Kannen oder Metallbehältern mehr. Toll! Die Sache hatte nur einen Haken – there was a catch: Die Seide war nicht durchlässig genug. Darüber beschwerte man sich schließlich auch beim nichts ahnenden Händler. Man kann sich seine Verwunderung nur zu gut vorstellen – he must have been amazed. Vielleicht war er anfangs sogar ein wenig aufgebracht – he might have been upset at first, but he was a clever business man, und deshalb packte er die Gelegenheit am Schopf – that’s why he jumped at the chance. He developed bags made of gauze – auf Deutsch Gaze, einem durchlässigeren Gewebe, und verkaufte nun die fertigen Teebeutel an seine Kunden.
    Aber weiter: Trotz Thomas Sullivans Erfolg wurde erst Anfang der Zwanzigerjahre das kommerzielle Potenzial dieser Erfindung erkannt. Dann erst war die Industrie bereit, sich der Erforschung des perfekten Teebeutels zu widmen. Nach etlichen Versuchen mit den verschiedensten Stoffund Klebematerialien entwickelte man schließlich die uns wohlbekannten, zusammengepressten Zellulosebeutel.
    Im Gegensatz zu den Amerikanern, die schnell Gefallen an dieser neuen Methode fanden – who quickly took to the new method – dauerte es noch einige Jahrzehnte, um die Engländer von ihr zu überzeugen. In den Sechzigerjahren machten Teebeutel noch weniger als drei Prozent des britischen Marktes aus, they made up less than three per cent of the market. Kannst du dir vorstellen, wie hoch der Marktanteil inzwischen ist? Heutzutage liegt er bei phänomenalen 96 Prozent!
    Na, Gott sei Dank hab ich das noch so einigermaßen hinbekommen. Trotz Cider und Wein. Ich hol uns schnell noch was nach. Worauf hast du denn Lust? What do you fancy? Nur ein kleines Gläschen irgendwas? Okay, dann bin ich gleich zurück! Back in a sec!
     
     
    Hier, bitte schön, ein Gläschen Brombeerwein. Das trinken wir jetzt noch, während ich dir eine kleine Teebeutelgeschichte erzähle, und dann gehen wir. Nein, entschuldige, dann gibt’s zuerst noch die Fragen und dann gehen wir.
    Diese Geschichte hat mir ein Freund erzählt. This happened to a friend of his in Ireland. Ein Land, in dem übrigens noch mehr Tee getrunken wird als in England. Sein Freund saß gerade gemütlich in einem Café, schlürfte seinen Tee und las in der Zeitung. Da kam ein alter Bauer zur Tür herein, setzte sich zu ihm an den Tisch und bestellte ebenfalls eine Tasse Tee. In diesem Café wurde der Tee mitsamt Teebeutel serviert. Der verwunderte Bauer nahm den
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