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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
Autoren: Naumann , Göbel
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mehr als einen halben Meter steigen, der Niederschlag in den höheren Breiten zunehmen, während in den ohnehin meist schon trockenen Subtropen die Regenfälle weiter zurückgingen.
    Doch selbst das Szenarium der optimistischsten Prognosen ist noch besorgniserregend, besonders was extreme Wetterereignisse angeht. Hitzewellen wie die im Sommer 2003 könnten bereits in der Mitte des 21. Jahrhunderts die Regel sein. In den höheren Erdbreiten muss mit heftigeren Stark- und Dauerregen sowie Überschwemmungen gerechnet werden. Regionen, die im Sommer auf die Wasserversorgung aus den Gletschern und Schneefeldern in den Hochgebirgen angewiesen sind, würden hingegen zunehmend unter Wassermangel leiden. Und die Zahl der Dürrejahre könnte im südlichen Afrika bis zum Jahr 2050 um 30 Prozent steigen.
    Gleiche Fakten – unterschiedliche Deutungen
    Der gegenwärtige Klimawandel, vor allem dokumentiert durch weltweit steigende Durchschnittstemperaturen, ist ein Fakt. Wissenschaftler wären jedoch nicht Wissenschaftler, wenn sie Fakten nicht unterschiedlich deuten würden. Die Frage nach den Ursachen der Eiszeiten ist dafür ein typisches Beispiel. So sind nach Ansicht mancher Forscher kalte Winter günstig für den Aufbau von Eismassen, während andere gerade umgekehrt milde Winter dafür verantwortlich machen. Aber, wie der amerikanische Schriftsteller Mark Twain treffend bemerkt: „Es wäre nicht das Beste, wenn wir alle in die gleiche Richtung denken würden; es sind die Meinungsunterschiede, die ein Pferderennen entscheiden!“ Wie wahr
.
Unaufhaltsamer Anstieg?
    Die großen Unterschiede zwischen den Prognosen über das Ausmaß des weltweiten Temperaturanstiegs und der damit verbundenen Folgen haben einen einfachen Grund: Niemand weiß, ob es gelingen wird, den Verbrauch klimabelastender Energie und den Ausstoß von Treibhausgasen auf dem heutigen Stand zu halten oder gar zu senken. Die Internationale Energieagentur (IEA) kommt freilich zu einem ernüchternden Ergebnis. Danach wird der globale Energiebedarf bis zum Jahr 2030 (gemessen am Jahr 2002) um rund 60 Prozent steigen. Damit wäre eine Zunahme des weltweiten Ausstoßes von Kohlendioxid in etwa der gleichen Größenordnung verbunden. Wer kann sich da noch allzu viel Optimismus bewahren?

Vieles deutet darauf hin, dass sich die Menschheit an solche Bilder gewöhnen muss: Wassermangel und Dürre lassen Seen und Flüsse austrocknen
.
    (c) mauritius images (Herbert Kehrer)

Schöne neue Treibhauswelt?
Klimaschutz und Klimapolitik
    Mildere Winter, die geringere Heizkosten verursachen und den Arbeitern auf den Baustellen „Schlechtwetterzeiten“ ersparen, eis- und schneefreie Straßen, warme Sommer mit viel Sonne – wie alles hat auch der Klimawandel seine angenehmen Seiten. Manchem Verbraucher und Steuerzahler ist so nur schwer zu vermitteln, weshalb er im Interesse des Klimaschutzes zusätzlich zur Kasse gebeten werden soll, wobei das Problembewusstsein deutlich wächst. Denn immer klarer wird, welche dramatischen Gefahren der Klimawandel in sich birgt.
    Die Politik ist gefordert. Die Berichte des IPCC (S. 200) richten sich deshalb vor allem an die politisch Verantwortlichen.
Nutzen und Schäden
    In einigen der ersten Schriften über die Auswirkungen des Klimawandels gerieten die Autoren noch ins Schwärmen, öde Tundren sollten sich in fruchtbares Acker- und Weideland verwandeln. Leider ist diese verlockende Vorstellung nur eine Illusion. Mag sich auch das Klima rasch ändern, der Boden, der die Pflanzennährstoffe liefert, kann damit nicht Schritt halten – abgesehen von der Tatsache, dass er mit verheerenden Folgen für die gesamte Umwelt auftaut (S. 176).
    Insgesamt sind in der volkswirtschaftlichen Bilanz die Schäden eines ungebremsten Klimawandels wesentlich höher als die Kosten, die für einen wirksamen Klimaschutz aufgewendet werden müssten. Schätzungen mehrerer Institute zufolge wird der Schaden, den die Klimaänderungen weltweit anrichten, bis zum Jahr 2100 fünf bis 20 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts betragen. Allein für Deutschland werden sich die Kosten bis zum Jahr 2050 auf schätzungsweise 800 Milliarden Euro, weltweit auf mindestens 150 Billionen Euro belaufen. Mit nur einem einzigen Prozent des globalen Bruttosozialprodukts könnten dagegen die Schäden deutlich vermindert werden.
Ehrgeizige Vereinbarungen und vage Versprechungen
    Die Liste der internationalen Konferenzen zum Thema „Klimaschutz“ ist lang. Die am meisten beachtete
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