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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst
Autoren: Susan Mallery
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fahren?“
    Cruz betrachtete sein Auto. „Hast du vor, ihn kaputt zu machen?“
    „Nein Sir!“ Der Junge ging dichter ran und streckte eine Hand aus, um die Seite zu berühren, zog sie dann aber zurück. „Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe.“
    Cruz lächelte und ging auf das große Haus zu. Nun war er an der Reihe, das Schönste zu betrachten, das er je gesehen hatte.
    Lexi Titan stand auf der Veranda von Glory’s Gate undsprach mit einem ihm unbekannten Paar. Selbst aus der Entfernung konnte er ihr kunstvoll hochgestecktes blondes Haar sehen und die feinen, klassischen Züge ihres perfekten Gesichts. Sie lachte über irgendeine Äußerung der Frau. Der Klang ihres Lachens trug ihn auf der warmen Abendluft fort. Es war ein Klang, den er aus längst vergangenen Zeiten kannte.
    Er wusste alles über Lexi – an Statistiken heranzukommen war nicht schwer, und außerdem hatte er sich die Zeit genommen, sich an sie zu erinnern. Er wusste eine Menge. Wie sich ihre Haut anfühlte und wie ihr Atem ging, wenn sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Dass sie ihren richtigen Namen nicht leiden konnte, und dass sich ihre Augen zu schmalen Schlitzen verengten und sich ihr die Nackenhaare aufstellen, wenn man ihn aussprach. Er wusste, dass Stolz ihre größte Stärke und zugleich ihre größte Schwäche war, dass sie spielte, um zu gewinnen, und dass sie selbst dann noch mit einer von ihm nie erreichten Größe verlor, wenn sie mit dem Rücken an der Wand stand.
    Sie war in eine wohlhabende Familie geboren worden. Er war ein Mann, der sich seinen Weg nach oben hart erkämpft hatte. Doch noch immer gab es unzählige soziale Türen, die ihm verschlossen blieben. Und genau deshalb war er hier. Er war bereit, diese Türen zu öffnen … wenn nötig auch mit Gewalt. Und ob sie wollte oder nicht, Lexi würde ihm dabei helfen.
    Er ging die sechs Stufen zur Eingangstür hinauf, sorgsam darauf bedacht, dass immer ein paar Gäste zwischen ihm und Lexi standen. Sie sollte ihn jetzt noch nicht sehen. Er wollte bestimmen, wann und wo sie sich trafen, damit der Vorteil auf seiner Seite war. Ein weniger selbstbewusster Mann hätte sich gefragt, ob sie ihn vielleicht vergessen hatte, aber er wusste, dass sie sich noch an ihn erinnerte. Keine Frau vergaß ihr erstes Mal.
    Im Haus angekommen, nahm er sich einen Moment, umdie Architektur des Gebäudes zu bewundern. Es war in den 1940ern erbaut worden, als das Land billig war und ein Mann nach der Kraft seiner Pferde, der Schönheit seiner Frauen und der Größe seines Hauses beurteilt wurde.
    Beidseitige Treppenaufgänge führten in einem Bogen hinauf zur ersten Etage, auf einen Treppenabsatz von der Größe einer Landebahn. Das funkelnde Licht im Eingangsbereich spiegelte sich in den schwarzweißen Fliesen. An einer der gewölbten Wände stand ein Flügel. Was war schon eine Eingangshalle ohne Flügel?
    Obwohl er Glory’s Gate zum ersten Mal betrat, wusste er, dass die in sechs Metern Höhe liegenden Decken handgeschnitzt waren. Er bemerkte, dass die scheinbar gemauerten Wände der beiden Wohnzimmer und des Salons zur Seite gerollt worden waren, wodurch sich Raum für mindestens fünfhundert Personen bot. Er betrat ein elegantes Zimmer, das hauptsächlich in Gold und Salbeigrün mit einem Hauch Rot gehalten war. Im mittleren Salon waren für die Auktion, die dem Empfang folgen sollte, mehrere Reihen Stühle ohne Armlehnen aufgestellt worden.
    Er war gekommen, um gesehen zu werden. Um Schulter an Schulter mit der texanischen Elite zu stehen. Um einen Weg in ihre erlesene Gemeinschaft zu finden. Eine Wohltätigkeitsauktion war der perfekte Rahmen, um mit Raffinesse und Klasse seine Präsenz zu zeigen. Wenn er hier Geld spendete, würde man ihn auch zu anderen Benefizveranstaltungen einladen. Mit der Zeit würde man ihn akzeptieren. Zumindest war das sein Plan.
    Er ging tiefer in den Raum hinein, bestellte einen Scotch pur an der Bar und betrachtete dann die Leute, die er nur vom Hörensagen kannte. Er wusste genau, wann Lexi das Zimmer betrat und mit welchen Gästen sie sich unterhielt. Während er sie dabei beobachtete, wie sie sich zu ihrer Schwester gesellte,fragte er sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn sie ihn entdeckte. Lexi Titan wäre in der Lage, ihm alles zu geben, was er wollte. Es gab nur ein Problem – seit ihrer letzten Begegnung mochten vielleicht zehn Jahre vergangen sein, doch er war sich sicher, dass sie ihn eher töten würde, als ihm ihre Hilfe
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